von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 26.11.2020
«Das Kino ist immer noch ein magischer Ort»
Den Kinos ging es schon vor Corona schlecht. Und jetzt? Der Frauenfelder Filmemacher Beat Oswald im Gespräch über das Virus und seine Folgen - für die Filmbranche und die Gesellschaft. Der 38-Jährige ist auch Präsident des Vereins «Frauenfelder FilmfreundInnen», dem Trägerverein des Cinema Luna. Aktuell dreht er zudem einen neuen Film. Über den Wolf – und den Menschen. (Lesedauer: ca. 9 Minuten)
Herr Oswald, seit ein paar Monaten ist das Luna wieder geöffnet. Wie lautet Ihre erste Corona-Spielzeit-Bilanz?
Im Verhältnis zu anderen Kinos in der Schweiz ging es uns bis in den Frühherbst ganz gut. Wir hatten wahrscheinlich so 10 bis 15 Prozent weniger Besucher als sonst. Mit Beginn der zweiten Welle gingen unsere Besucherzahlen jedoch auch sehr stark zurück und wir haben inzwischen nur noch sehr wenige Gäste in den meisten Vorstellungen. Momentan rettet uns gerade der Lokalhit „Pulverfass Obholz“. Diese Vorstellungen sind alle ausverkauft und wir mussten zusätzliche programmieren. Das Wegbleiben der Leute scheint also nicht nur mit den Schutzmassnahmen zu tun haben, sondern es scheint Filme zu geben, für welche die Leute trotzdem noch ins Kino kommen.
Wie sehr hat die ganze Corona-Lage Ihren Kino-Betrieb verändert?
Wir müssen im Kinosaal einen Sitz Abstand halten zwischen den Zuschauern, Mitarbeiter schützen wir über Masken und Plexiglas, wir haben auch weniger Vorstellungen gemacht im Sommer, damit es zu nicht so vielen Überschneidungen im Foyer kommt. Die Luft können wir komplett austauschen, das dauert über unsere Anlage 15 Minuten, so viel Zeit haben wir immer zwischen den Vorstellungen, das ist safe.
Wie lange ist so ein Betrieb für das Luna leistbar?
Auf harten Zahlen basierend kann ich das noch nicht sagen. Wir analysieren seit drei Wochen die Zahlen und sind am Rechnen. Wir wollen den Betrieb natürlich so lange wie möglich aufrechthalten. Wir sind historisch gewachsen und gut aufgestellt. Auch im Hinblick auf Reserven und unsere finanzielle Unterstützung von Kanton und Stadt. Und im Kino wird vorwiegend ehrenamtlich gearbeitet. Das nimmt uns einiges an Druck weg. Aber klar ist auch: Wenn wir ein nicht subventioniertes, privates Unternehmen wären, hätten wir längst zumachen müssen.
«Wenn wir ein nicht subventioniertes, privates Unternehmen wären, hätten wir längst zumachen müssen.»
Beat Oswald, Präsident des Trägervereins Cinema Luna (Bild: Samantha Zaugg)
Schon vor Corona war die Lage für Kinos schwierig. Auch im Thurgau. 2004 verzeichneten die Kinos hier 160’000 BesucherInnen. 2019 waren es nur noch 130’000. Hat das Kino seine Magie verloren?
Ich glaube, das Kino an sich nicht. Sondern der Film als Medium. Wenn man das Medium Film als eine starke Kunstform präsentieren will, dann hängt vieles davon ab, wie viel Angebot da ist und wie dieses zugänglich gemacht wird. Wenn du inflationär viel Filme auf den Markt schleuderst, dann verkommt das Medium automatisch ein Stück weit. Wenn die Filmindustrie auf Fliessband-Produktion setzt und wir uns nicht mehr sorgfältig mit dem Medium und seinen Möglichkeiten auseinandersetzen, dann hat das auch Auswirkungen auf das Kino.
Grafik: Besucherzahlen und Filmvorführungen im Thurgau
Hat Corona diese Lage verschärft?
Ja, klar. Ich finde, da ist auch ein grosser Fehler in der gesamten Filmbranche im Frühjahr passiert. Als man, aus einer verständlichen Angst um Umsätze und Einnahmen heraus, Filme sofort den Streamingdiensten zu Verfügung stellte und die Kinos, weil sie geschlossen waren, leer ausgingen. Das ist ein Riesen-Denkfehler, der das Medium Film weiter schwächt.
Aber die eigentliche Frage lautet doch: Wenn ich einen Film auch bequem daheim auf dem Sofa auf meinem Grossbildschirm anschauen kann, warum sollte ich da überhaupt noch ins Kino gehen?
Weil die Beziehung zu einem Film eine andere ist, wenn ich ins Kino gehe. Das ist dann nicht nur ein passives Konsumieren, sondern du wirst selber aktiv und das ist für mich der matchentscheidende Unterschied. Es ist wie in einer Beziehung: Die ist einfach nicht attraktiv, wenn nur ein Teil der Beziehungspartner aktiv ist. Sie ist dann attraktiv, wenn von beiden Seiten ein gewisser Aufwand betrieben werden muss. Für mich hat ein Kinobesuch in diesem Sinne auch viel mit Würde zu tun. Meine Würde als aktiver Mensch, der nicht einfach reinpfeift, was zur Verfügung steht, sondern sorgfältig auswählt, was seine Mühe wert ist. Es geht für mich aber auch um die Würde des Medium Film, welches sich nicht einfach nur anbiedert wie Billigramsch auf dem Strassenmarkt in Bangkok. Dazu kommen natürlich die technischen Unterschiede. Die Dimensionen von Klang und Bild sind im Kino dann doch nochmal anders als daheim auf dem eigenen Fernseher. Und auch wichtig: Zusammen lachen ist auch immer schöner als alleine lachen.
«Wenn die Filmindustrie auf Fliessband-Produktion setzt, dann hat das auch Auswirkungen auf das Kino.»
Beat Oswald, Filmemacher (Bild: Samantha Zaugg)
Weil seit Monaten alle über Corona reden. Wäre das ein guter Stoff für einen Film?
Jein. Ich bin überzeugt, man könnte viele spannende Geschichten dazu erzählen. Mir selbst wäre das Thema im Moment noch zu nah. Meine Haltung dazu insgesamt ist noch zu diffus als, dass ich dazu einen Film machen könnte. Aber es gibt einige Aspekte, die ich sehr interessant finde: Unseren Umgang mit Angst zum Beispiel, unser mittlerweile fast schon dogmatische Glaube an die Wirksamkeit von Prävention zur Förderung der Lebensqualität, oder auch die Tatsache, dass meine Generation jetzt zum ersten Mal mit so etwas wie einer existenziellen Bedrohung konfrontiert ist.
Ist die Corona-Pandemie wirklich die grosse Weggabelung unserer Geschichte?
Es schien mal so. Gerade am Anfang gab es viele Stimmen, die gesagt haben: So, jetzt ist endlich der Moment da, in dem wir was ändern können an unserer Lebensweise. Dass wir nachhaltiger, gerechter und ressourcensparender leben können. Davon hört man jetzt nichts mehr.
Enttäuscht Sie das?
Ich will es gar nicht bewerten. Es fällt mir nur auf. Der ganze Lockdown war zumindest in der Schweiz für einen Grossteil der Menschen, die ich kenne, eine Zelebration mit vielen selbstlobenden Instagram-Posts über Solidarität und Disziplin. Aber die meisten mit denen ich dann später geredet habe, haben auch gesagt: Ja, jetzt sind wir schon noch froh, dass der Lockdown vorbei ist, wir haben huere viel gesoffen und sind immer fetter geworden.
Nicht wahr, oder?
Doch. Das war der Tenor, den ich von vielen gehört habe. Gut, ich komme auch aus einer bestimmten Bevölkerungsschicht, aus der sesshaften oberen Mittelschicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass sich da so wahnsinnig viel in den Köpfen geändert hat. Man hätte die Pandemie ganz grundsätzlich als Chance verstehen können, Dinge zu ändern, aber jetzt scheint es so, dass wir alle in den Startlöchern sitzen und es geht weiter wie zuvor.
«Der ganze Lockdown war zumindest in der Schweiz für einen Grossteil der Menschen, die ich kenne, eine Zelebration mit vielen selbstlobenden Instagram-Posts über Solidarität und Disziplin.»
Beat Oswald, Regisseur (Bild: Samantha Zaugg)
Eigentlich ziemlich kurzsichtig und ganz schön dumm.
Das ist nicht dumm, sondern menschlich. Ich beobachte, dass wir Menschen sehr gut darin sind, uns an wechselnde Umstände anzupassen. Wir finden schnell einen Weg, uns neu zu organisieren. Aber wenn es darum geht, angesichts eines abstrakten Ereignisses wie der Klimakrise zu agieren, kriegen wir das nicht hin.
Liegt das auch an unserer Bequemlichkeit? Weil wir die allmählich sichtbaren Folgen dieses Klimawandel-Prozesses lange nicht richtig wahrgenommen haben?
Das ist ein Grund. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass wir soziale Wesen sind und es vor allem dann funktioniert, wenn wir als Kollektiv gemeinsam etwas machen müssen. Wenn ich weiss, dass der Sepp von nebenan sich auch nicht drücken kann, und auch nicht mehr ständig nach Zürich fahren kann, dann ist es viel einfacher, als wenn ich sehe, dass der andere zweimal im Jahr nach Teneriffa fliegt, es sich gut gehen lässt und ich esse nur meine Salatblätter. Da komme ich mir dann verarscht vor. Wenn wir wissen, es geht uns allen gleich, dann können wir uns offenbar recht schnell mit den neuen Dynamiken arrangieren.
Um gesellschaftliche Dynamiken geht es auch in einem neuen Film, den Sie gerade drehen. Darin gilt die Suche nach einem Wolf auch als Ausgangspunkt für die Suche nach dem Platz des Menschen in der Gemeinschaft. Haben Sie diesen Platz schon gefunden?
Es geht eigentlich nicht um den Wolf. Der Wolf ist vielmehr der rote Faden. Es geht um die Dynamik von Veränderungen, Reaktionen auf Veränderungen, Versprechen und Ängste, die mit Veränderungen einhergehen. Eigentlich ist es die Geschichte eines jungen Mannes, der in der Wohlstandsgesellschaft daran gewöhnt ist, dass er zu seiner eigenen Befriedigung tun kann, was er will. Weil er die Schweiz langweilig und bünzlig findet, geht er in die Wildnis und sucht einen Wolf. Er ist überzeugt, dass in der Aufregung der Jagd, der Veränderung und dem wilden Tier das wahre Leben steckt. Dabei sieht er den Wolf nie. Er jagt quasi ein Phantom. Das ist das Bild, das den Film trägt: Der Mensch kommt an eine Grenze, weil er etwas verfolgt in seinem Leben, was zwar irgendwie da ist, aber nie so richtig greifbar wird. Er holt es nie ein. Es ist wie das Rennen im Hamsterrad.
«Das Verblüffende ist ja: Wir finden schnell einen Weg, uns neu zu organisieren in akuten Krisen. Aber wenn es darum geht, angesichts eines abstrakten Ereignisses wie der Klimakrise zu agieren, kriegen wir das nicht hin.»
Beat Oswald, Filmemacher (Bild: Samantha Zaugg)
In dem Film soll es auch darum gehen, wie Gemeinschaft auf Veränderung reagiert. Fliessen Ihre Erfahrungen der vergangenen Corona-Monate da jetzt auch ein?
Ja, ich denke schon. Corona hat uns ein grundlegendes zeitgenössisches Dilemma aufgezeigt: Ich bin gross geworden in einer Welt, in der das Streben nach meinem individuellen Glück als Grundrecht verankert ist und daraus folgernd, dass ich nur, wenn ich dieses Grundrecht voll ausnutze, ein wertvolles Leben haben kann. Die Idee, dass das Leben auch lebenswert ist, wenn wir nicht nur nach unserem Glück streben, wird weder im Kollektiv noch im Individumm kultiviert. Das Problem daran ist: Wenn wir so als Gesellschaft denken und jeder nach seinem eigenen Glück strebt, dann bleibt ja zwangsläufig auf der Seite der Gemeinschaft etwas liegen.
Der ewige Zwiespalt von Individuum und Kollektiv. Wie kann man den auflösen?
Das stimmt, diesen Zweispalt hat es immer gegeben, aber in der westlichen Wohlstandsgesellschaft hat es kaum mehr Gegenkräfte, die den Individualismus in Frage stellen. Für mich wurden diese Fragen auch erst durch meine Rolle als Vater zentral. Meine Frau und ich müssen uns der Verantwortung stellen eine Gemeinschaft zu organisieren. Wie viel Individualismus und wie viel Kollektivismus kreiert da gute Energien? Ich merke, dass so ein Gefüge relativ wenig radikalen Individualismus leiden kann. Du kannst nicht einfach machen, was du willst. Also du kannst es natürlich schon, aber du musst dir immer bewusst sein: Alles was du machst, hat Auswirkungen auf die Gemeinschaft.
«In der westlichen Wohlstandsgesellschaft hat es kaum mehr Gegenkräfte, die den Individualismus in Frage stellen. Dabei schadet zu viel individuelles Glücksstreben nachweislich der Gemeinschaft.»
Beat Oswald, Regisseur (Bild: Samantha Zaugg)
Lähmt das nicht komplett, wenn man immer bedenken muss, wer von seinen Handlungen betroffen sein könnte?
Man muss lernen damit umzugehen. Ich überlege jetzt zum Beispiel, was heisst das für mich auf einer gesellschaftlichen Ebene. Wenn ich mit meinem Kind über etwas rede und es komplett andere Ansichten hat, dann gebe ich mir Megamühe, um mich komplett in das Kind hinein zu versetzen, um nachvollziehen zu können, warum es denn jetzt diese Bedürfnis und diese Ansicht hat. Warum machen wir das nicht auch bei anderen Menschen?
Weil uns nicht jeder Mensch gleich wichtig sein kann.
Aber wenn uns so etwas wie gesellschaftlicher Frieden und Verständigung wichtig ist, sollten wir uns nicht auch da einfach mehr Mühe geben?
Gegenfrage: Taugt die Familie überhaupt als Modell für Gesellschaft?
Ich finde schon. Wenn man jetzt zurückkommt auf die gesellschaftlich-politische Ebene: Die Linken geben sich null Mühe, den Rechten zuzuhören, was die eigentlich meinen und die Rechten geben sich null Mühe die Linken zu verstehen. Da ist einfach auf beiden Seite wie klar: Unsere Werte, das sind die Richtigen.
Das führt zwangsläufig zum Knall.
Genau. In meiner Familie hat sich so ein Konfrontationskurs als keine besonders konstruktive Haltung herausgestellt. Deshalb möchte ich nun gerne wissen: Warum denken die konservativ denkenden Menschen wie sie denken? Das sind ja mutmasslich erstmal auch anständige Menschen, und ich bin ihnen weder intellektuell noch moralisch überlegen. Meine Folgerung daraus ist: Ich muss mir einfach mehr Mühe geben, sie zu verstehen.
«Wenn uns so etwas wie gesellschaftlicher Frieden und Verständigung wichtig ist, sollten wir uns nicht auch da einfach mehr Mühe miteinander geben?»
Beat Oswald, Filmemacher (Bild: Samantha Zaugg)
Warum haben Sie sich den Wolf ausgesucht, um dieses Thema zu beleuchten?
Weil in der Kontroverse um den Wolf genau das passiert. Die Lager hören einander nicht zu, schiessen nur mit gegenseitigen Vorwürfen aufeinander. Der Fall zeigt zudem, wie schwammig klassische Begriffszuschreibungen sind. Denn die, die man eigentlich als progressive Kräfte der Gesellschaft bezeichnen würde, argumentieren, Natur muss so sein wie sie immer war. Also jetzt wollen die Progressiven etwas bewahren. Während die Konservativen sagen: Wir sind jetzt halt da, jetzt ist die Natur anders, wir förstern den Wald, wir schiessen die Rehe ab, der Wolf kann nicht kommen. Und das ist ja eigentlich das, was man unter progressiver Haltung heute verstehen würde. Ziemlich verrückt. Für meinen Film wollte ich beiden Seiten genau zuhören, um die jeweiligen Beweggründe wirklich verstehen zu können. Da kommt man dann schnell in ein Feld, das sehr, sehr komplex wird, wo du nicht so einfach Entscheidungen treffen kannst.
Wie kommt man aus dieser Zwickmühle wieder raus?
Puh, schwierige Frage. Bescheidenheit und Ruhe ist ein Mittel, das mir sehr vielversprechend scheint. Jenseits von Argumentationsketten einen Zugang zum Leben finden, der viel ruhiger ist, in dem viel weniger Streben, viel weniger Machbarkeitszwänge drin ist.
Trotzdem machen Sie genau darüber ein Film und streben ja auch nach etwas…
Richtig. Da beginnen die persönlichen Widersprüche. Mit meinem Streben treibe ich diese gesellschaftliche Dynamik, die ich anprangere, selbst an. Vielleicht können wir Menschen einfach nicht anders? Als Ausweg ist man dann schnell beim taoistschen und buddhistischen Denken. Zumindest bei Themen wie Strebsamkeit als Selbstzweck, Materialismus und Mobilität. Das wird vielleicht nicht alle unsere Probleme lösen, aber es würde eine Unaufgeregtheit und eine Bescheidenheit stärken, die uns als Individuum und Gemeinschaft gut tun würde.
Video: Trailer zum Film «Golden Age»
Der Mensch, das neue Projekt und der Verein
Der Mensch: Beat Oswald wurde 1982 in Frauenfeld geboren und ist in Aadorf aufgewachsen. Er absolvierte das Lehreseminar, danach Studium der Ethnologie und Publizistik an der Universität Zürich. Oswald wohnt mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern in Frauenfeld, seit 2010 ist er freischaffender Filmemacher. Zuletzt (2019) erschien sein Film «Golden Age» über Luxusaltersheime in den USA. Mehr zu dem Film gibt es hier. Zudem ist er auch Geschäftsführer der Frauenfelder Filmproduktionsfirma Conobs GmbH mit der er seine Dokumentarfilme produziert. Mit einem zweiten Unternehmen, der Film Lodge GmbH, realisiert Oswald Auftragsarbeiten und kommerzielle Projekte.
Der neue Film: Seit einigen Monaten arbeitet Beat Oswald gemeinsam mit dem St. Galler Regisseur Samuel Weniger an einem Kinoessay über die Rückkehr des Wolfes im Taminatal. Die Suche nach dem Wolf diene den Filmschaffenden als Ausgangspunkt für die Suche nach dem Platz des Menschen in einer Gemeinschaft und in dieser Welt, hiess es in der Medienmitteilung dazu. Ausgehend vom Dorf Vättis und dessen Bewohnerinnen und Bewohnern erkunden die Filmschaffenden das Taminatal, die Grenzen zwischen Natur- und Kulturraum und den Umgang mit Veränderungen, die nicht nur der Wolf mit sich bringt. Der Kanton Thurgau unterstützt das Projekt mit 50'000 Franken. Die Macher hoffen auf weitere Geld vom Bundesamt für Kultur. Dort steht ein Entscheid noch aus. In die Kinos könnte der Film frühestens 2022 kommen.
Die Frauenfelder FilmfreundInnen: Der Verein hat seinen Ursprung im Jugendfilmkreis (jfk) der späten 1970er Jahre, der jeweils während des Winterhalbjahres Vorstellungen für die Schülerschaft der Kanti im Kino Pax organisiert hatte, sowie in den Auswahlschauen der Solothurner Filmtage, die Anfang der 1980er Jahre im Eisenwerk gezeigt wurden. Im Juni 1994 eröffnete der Verein mit Krzysztof Kieslowskis „Bleu“ das Cinema Luna, nachdem sie mit viel ehrenamtlicher Arbeit und der Unterstützung von Gönnern, Sponsoren und der öffentlichen Hand einen ehemaligen Coiffeursalon an der Bahnhofstrasse 57 zu einem Kino umwandelten. 2014 erhielten die FFF für die grosse Angebotsvielfalt des Cinema Luna den Thurgauer Kulturpreis und 2015 für 25 Jahre Open Air Kino den Anerkennungspreis der Stadt Frauenfeld. Mehr zur Geschichte des Kinos gibt es im Interview mit Programmchef Christof Stillhard .
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