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von Ramona Früh, 18.09.2021

Kultur für alle und zum mitmachen

Kultur für alle und zum mitmachen
Informieren über die Frauenfelder Kulturtage 2021 (von links): Beni Pfister (Konzertgemeinde Frauenfeld), Bernhard Bertelmann (Kantonsbibliothekar), Tabitha Munagapati (Amt für Kultur), Otmar Dossenbach (Kunstverein Frauenfeld), Christof Stillhard (Leiter Amt für Kultur) und Stadtpräsident Anders Stokholm. | © zVg

Dieses Jahr gibt es nicht einen, sondern gleich drei Frauenfelder Kulturtage. Kulturvereine und -institutionen präsentieren sich vom 24. bis 26. September der Öffentlichkeit. Neu ist: Alle Angebote sind kostenlos.

Von A wie Abendmusiken bis V wie Volkshochschule sind alle Kulturveranstaltenden aus Frauenfeld an den Kulturtagen dabei. Filme, Führungen, Konzerte, Kunstausstellungen, Lesungen, Tanz- und Theateraufführungen, Vorträge und Workshops werden angeboten.

Dass es dieses Jahr nicht nur einen Kulturtag, sondern gleich ein ganzes Kulturwochenende gibt, sei von den Veranstalterinnen und Veranstaltern gewünscht worden, sagt der städtische Kulturbeauftragte, Christof Stillhard. Er und Stadtpräsident Anders Stokholm tauschen sich mit den Kulturschaffenden und -institutionen regelmässig aus. Normalerweise zweimal pro Jahr. Dort wird allen immer wieder auf den Zahn gefühlt. Man kann sich und seine Anliegen ganz direkt und informell einbringen. Ein Vorteil der überschaubaren Grösse Frauenfelds.

Nur eines von vielen Wochenenden

So machen die Veranstaltenden an den Kulturtagen das, was sie sonst auch machen, sagt Stillhard, «einfach viel geballter». Die Kulturtage machen die lebendige und bunte Angebotsvielfalt der Frauenfelder Kultur sichtbar. Die einzelnen Veranstaltungen werden gänzlich von den verschiedenen Veranstaltern verantwortet. Das Amt für Kultur der Stadt Frauenfeld hat lediglich koordiniert und die Werbung finanziert.

 

Die Vielfalt des Frauenfelder Kulturangebots in drei Tagen geballt erleben. | Bild: zVg

 

Gratiskultur: ein falsches Signal?

Neu ist, dass dieses Jahr alle Veranstaltungen der Frauenfelder Kulturtage kostenlos sind. So möchten die Vereine und Institutionen möglichst viele Interessierte von ihren Angeboten überzeugen. Dies habe die Arbeitsgruppe nach langen Diskussionen beschlossen. Es entspräche dem Verständnis der Stadt Frauenfeld, Kultur möglichst niederschwellig allen Bewohnerinnen und Bewohnern zugänglich zu machen, heisst es auf der Website. «Und möglichst niederschwellig heisst auch möglichst kostengünstig – oder eben kostenlos.»

 

«Wir wollen, dass sich an dem Wochenende alle Kultur reinziehen können bis ihnen die Ohren wackeln.»

Christof Stillhard

Gleichzeitig wolle man aber nicht den Eindruck erwecken, Kunst und Kultur seien nichts wert. Das habe zum Teil bei den Kulturveranstaltern auch Gegenstimmen ausgelöst, sagt Stillhard. Man soll den Leuten nicht das Gefühl geben, dass Kultur gratis sei, so der Tenor.

Trotzdem wurde der Wunsch der Bevölkerung höher gewichtet. Es habe in der Vergangenheit Stimmen gegeben, die es teuer fanden, wenn man da fünf, dort nochmals fünf und dort zwanzig Franken ausgeben müsste. Da sei schon etwas zusammengekommen, wenn man einige Angebote besucht habe. Und das sei ja genau der Wunsch, so Stillhard: «Wir wollen, dass sich an dem Wochenende alle Kultur reinziehen können bis ihnen die Ohren wackeln.»

 

«Hinter jedem Theaterstück, das Sie sehen, und jedem Konzert, das Sie hören, stecken nicht nur einsame und manchmal verzweifelte Stunden der Kreativen, sondern auch unzählige Besprechungen, Proben, Skizzen, Diskussionen, Verhandlungen, Entwürfe.»

Anders Stokholm und Christof Stillhard im Vorwort

Miriam Bührer, Tanzschaffende aus Frauenfeld, erforscht unterschiedliche Bewegungsqualitäten in der Alten Kaplanei. | Bild: zVg

 

Dass Kultur teuer ist und kostet, versucht das Team via Medienarbeit zu vermitteln: «Hinter jedem Theaterstück, das Sie sehen, und jedem Konzert, das Sie hören, stecken nicht nur einsame und manchmal verzweifelte Stunden der Kreativen, sondern auch unzählige Besprechungen, Proben, Skizzen, Diskussionen, Verhandlungen, Entwürfe.» In der Schweizer Kultur- und Kreativwirtschaft würden jährlich gegen 300‘000 Menschen um die 70 Milliarden Franken umsetzen.

Mitmachen, mitbauen, mitsingen

Bei der Planung wurde auch dieses Jahr wieder viel Wert auf das Mitmachen gelegt. Kultur soll vom Publikum nicht nur konsumiert, sondern mit ihm zusammen produziert werden. Partizipation heisst das Zauberwort in der Kulturvermittlung: Mitmachen, statt nur dabei sein. Stillhard erwähnt den Workshop für Kinder «Orgel-Kids» der Frauenfelder Abendmusiken, die Kunst-Workshops und den Skulpturenbau an der Bildschule oder das offene Singen als Beispiele. Das ist ihm und der Arbeitsgruppe wichtig: «Kultur soll für alle fassbar sein.»

 

Der Luftibus lädt auf Einladung der Bibliothek der Kulturen zu einer Reise über Land, durch das Wasser und durch die Luft ein. Esther und Geert, die ReiseführerInnen, begleiten sich dabei auf Akkordeon, Drehleier, Geige, Flöte, Klavier und Perkussion. | Bild: zVg 

 

Frauenfelder Kulturtage

Infos und Programm unter: www.frauenfelder-kulturtag.ch

 

 

 

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