20.10.2023
Infusionsständer oder Dusche mit Extras?
Die Serie «Das Ding» geht in die zweite Staffel! Museen aus dem Thurgau stellen in Kooperation mit dem Verein MUSE.TG wieder ungewöhnliche Exponate ihrer Sammlungen vor. (Lesedauer: ca. 1 Minute)
Wir eröffnen die neue Serie von «Das Ding» mit einem Objekt, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts die halbe Welt revolutionierte. Womit wohl? Hilft es, wenn Sie sich unter dem höhenverstellbaren Gerät eine sitzende Person vorstellen, vorzugsweise eine Frau, den Kopf verkabelt, als gelte es, Schwingungen zu erzeugen?
Tatsächlich stammt unser «Das Ding» aus der Zeit um 1930, und zwar aus einem Coiffeursalon. Denn es handelt sich um einen Dauerwellenapparat. Brennscheren und Welleisen waren noch bis ins 20. Jahrhundert in Gebrauch, doch mit ihnen liess sich glattes Haar nur kurzzeitig in Lockenform bringen.
Herkunft: Aus dem Coiffeursalon!
Erfinder der Dauerwelle war der aus dem Schwarzwald stammende Karl Ludwig Nessler. Nach Stationen in Genf, Paris und London emigrierte er in die USA. Dank seinen neuen Apparaturen konnten vom Kopf abstehende Röhren mit Spiralwicklern oder auf anliegende Flachwickler gesteckte Klammern elektrisch beheizt werden. Vom Zubehör ist auf unserem Bild bis auf eine Klammer nichts erhalten. Mit der Entwicklung der chemischen Kaltdauerwelle wurden die Heizapparate überflüssig.
Wo unser Apparat zum Einsatz gekommen ist, lässt sich nicht mehr klären. Er stammt aus der vom Berufsschullehrer Werner Thörig zusammengetragenen Sammlung historischer Coiffeurgeräte. Zuletzt im Kreuzlinger Bildungszentrum für Bau und Mode aufgestellt, wurde sie 2023 aufgelöst. Einzelne Stücke gelangten ins benachbarte Museum Rosenegg, wo sie im Rahmen der Ausstellung „Stadtlabor“ noch bis zum 19. November zu sehen sind.
Die Serie «Das Ding»
Wer kennt das nicht? Man läuft durch ein Museum, sieht ein Ausstellungsstück und fragt sich - was soll das denn jetzt sein? Genau aus diesem Prinzip speist sich unsere Serie „Das Ding“, die wir uns gemeinsam mit dem Verein MUSE.TG ausgedacht haben.
Insgesamt 12 Mal werden wir Euch in diesem Jahr auf unserer Facebook- und Instagram-Seite ein besonders rätselhaftes Exponat aus einem Thurgauer Museum vorstellen. Dazu die Frage: Was soll das denn sein?
Und dann dürft ihr mitraten und euch Geschichten zu dem Ding überlegen: Was es sein könnte, wozu es möglicherweise genutzt wurde, was ihr darin seht oder was auch immer sonst euch zu dem jeweiligen Bild einfällt. Schreibt und kommentiert zu den Posts! Die originellsten Antworten sammeln wir und stellen sie anschliessend in einem separaten Beitrag vor.
Falls ihr partout nicht darauf kommt, was dieses Ding sein könnte - keine Panik! Denn: Drei Tage nach dem Post auf Social Media lösen wir das Rätsel im Magazin auf thurgaukultur.ch und auf der Website von MUSE.TG auf.
Weitere Texte aus der ersten Staffel der Serie:
Krücken für Extravagante oder Zweihänder für besondere Zwecke? Die erste Folge unserer Serie «Das Ding» findest du hier.
Fliegender Teppich oder Bett für Orientliebhaber? In der zweiten Ausgabe unserer Serie «Das Ding» gehen wir auf Spurensuche in Kreuzlingen.
Ein missratener Gewichtsstein oder ein versteinerter Zuckerhut? Die dritte Folge der Serie «Das Ding» ist zu Gast im Musuem für Archäologie.
Exklusiver Stiefelknecht oder Folterwerkzeug? Neues Rätsel aus unserer Serie «Das Ding». Hättest du es gewusst?
Chemielabor oder mobile WG-Küche? Neues Rätsel aus unserer Serie «Das Ding». Dieses Mal zu Gast im Kunstmuseum Thurgau.
Kaffeekanne mit dem gewissen Etwas: «Das Ding» des Monats Juli ist nicht nur schön und zerbrechlich. Es war zu seiner Zeit wohl der letzte Schrei auf dem Gebiet sommerlicher Erfrischung. Aber womit hat es aufgetrumpft?
Alle Folgen der Serie im Überblick gibt es im Themendossier «Das Ding»
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Kommt vor in diesen Interessen
- Geschichte
- Gesellschaft
- Technik
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