von Tobias Rüetschi, 29.08.2019
Ein umtriebiges Duo
Ruth Bommer und Martin Schärer sind in vielen musikalischen Projekten aktiv. Wie sie arbeiten und wie sie sich kennengelernt haben, haben die beiden Frauenfelder Musiker unserem Korrespondenten Tobias Rüetschi verraten. Am 1. September spielen SchärerBommer auch auf der Jazzmeile Kreuzlingen.
„First they met on stage in June“ - das Zitat aus einem ihrer Songs entspricht den Tatsachen. Das Duo SchärerBommer hat sich im Juni 2015 bei einem Konzert der Wallbanger Jazzgroup auf der Bühne kennengelernt. Die beiden umtriebigen Musiker Ruth Bommer und Martin Schärer sind keine unbekannten Gesichter in der hiesigen Musikszene. Beide sind nämlich seit geraumer Zeit in diversen musikalischen Projekten aktiv, Schärer beispielsweise bei der „Wallbanger Jazzgroup“, dem „Jazztone Quintett“ oder auch als Solomusiker. Bommer spielt unter anderem bei „l'Eau de Vie“, „Lili Arsen“ und dem Jazzquartett „Tree4“. Zudem sind beide Musiker auch in der Band „cafe chez lili“, einem Elektropop-Projekt des Frauenfelder Elektropioniers Kafi Kaufmann.
Die Songs von SchärerBommer sind minimalistisch, jazzige Akkordfolgen auf der Gitarre, darüber unprätentiöse, englische Texte, die einem einen Einblick in Ruth Bommers Alltagsgedanken geben. Es ist Musik, zu der man gerne ein Glas kalten Wein schlürfen und eine laue Sommernacht geniessen würde.
Musik für die Bühne
Während die beiden Künstler mit 'cafe chez lili' vor zwei Jahren das Album 'forbidden fruit' herausgebracht haben, sind sie als Duo SchärerBommer vor allem live unterwegs. Ihr aktuelles Live-Programm heisst 'Book of RAM' und handelt von Liebe im Alter, Sehnsucht, Reisen und Beziehungseigentümlichkeiten. Dieses Set bringen sie als Duo, Quint- oder sogar Sextett auf die Bühne. „Wir spielen in allen Formationen gerne. Im Duo können wir sehr fein aufeinander abgestimmt musizieren, was sicher eine unserer Stärken ist. In den grösseren Formationen bereichert uns die Interaktion mit den zugezogenen Musikern. Wir spielen vor allem mit Billy Schmid am Schlagzeug, Marcel van der Schouw oder Walo Gröbli am Bass, seit neuem auch mit dem jungen talentierten Saxofonisten Timo Ruprecht. Bei Jazzgigs greifen wir auch gerne auf den Grand Seigneur Dandy Meier am Piano zurück“, so Bommer.
Eigenkompositionen und Lieblingssongs
Die Songs handeln oft von Bommers Erlebnissen auf Reisen und Alltagsbeobachtungen. Im Entstehungsprozess dieser Lieder sind beide Musiker gleich fest involviert: „ Bei unseren eigenen Stücken ist bei den Songs von Ruth zuerst der Text da, dann folgen die Melodie und die Akkorde. Bei Martin Schärers Lieder ist es gerade umgekehrt. Aus einem zentralen Motiv entsteht der Song. Der Text schält sich erst allmählich heraus.“ Anders ist dies bei „café chez lili“. Dort entsteht zuerst das elektronische Fundament. Darauf singt Ruth Bommer den Text und Martin legt die Gitarrenspuren dazu. Aber auch Covers finden den Weg in das Live-Programm von SchärerBommer: „Wir sind geprägt von Pop, Rock, Elektro und Jazz und wählen daraus unsere Lieblingssongs aus. Wir haben ein breites Repertoire und achten drauf dass wir je nach Anlass ein stimmiges Programm Spielen.“
SchärerBommer live: Ihr nächstes Konzert spielen sie als Sextett am 1. September an der Jazzmeile in Kreuzlingen. Im Duo gibt es SchärerBommer am 6. Oktober an der Jazzmatinée in Wiesendangen zu hören.
Von Tobias Rüetschi
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