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von Tobias Rüetschi, 27.05.2019

Ein Strassenmusiker erobert die Bühne

Ein Strassenmusiker erobert die Bühne
Voller Sound bei minimaler Instrumentierung: Singer/Songwriter Fabe Vega überzeugte bei seinem Auftritt in der Eisenbeiz. | © Veranstalter

Seit 2012 ist der Singer/Songwriter Fabe Vega gewissermassen auf Dauer-Tournee. Jetzt machte er mit einem akustischen Programm Station im Frauenfelder Eisenwerk. 

Man merkt ihm eigentlich gar nicht an, dass er gerade eine kleine Gitarrenpause hinter sich hat. Mit seiner markanten, tiefen Stimme entschuldigt sich Singer-Songwriter Fabe Vega beim Publikum in der Eisenbeiz Frauenfeld für einen kleinen Verpatzer, der ihm wohl beim gerade gespielten Song untergekommen ist: „Ich war gerade im Urlaub und habe zehn Tage lang keine Gitarre mehr gespielt. Darum bin ich etwas nervös“, meint er schmunzelnd.

Eigentlich ja keine lange Zeit, doch für den extrem umtriebigen Appenzeller Singer-Songwriter reicht das schon, dass er sein Instrument zu vermissen beginnt. Seit 2012 spielt er nämlich fast wöchentlich mehrere Konzerte in der ganzen Schweiz und im nahen Ausland, mal mit Band, mal im Duo oder auch alleine. Die letzte grössere Tour fand im vergangenem Januar und Februar statt. Bei der Tour mit dem Namen „Blind Sessions“ spielte die Fabe-Vega-Band komplett im Dunkeln. Das Publikum hatte so keine Wahl, als sich ganz auf den Sound zu konzentrieren und sich voll und ganz auf das Konzert-Erlebnis einzulassen. Am vergangenen Donnerstag in der gemütlichen Eisenbeiz ist das Licht aber an, und das Publikum ist trotzdem ganz im Bann von Fabe Vega und seinem Bassisten.

Singer/Songwriter Fabe Vega in der Eisenbeiz Frauenfeld am 23. Mai 2019. Bild: Tobias Rüetschi

Voller Sound mit minimaler Instrumentierung

Das einzige Überbleibsel der lichtlosen Tour ist ein riesiges Gitarreneffektgerät, dass Fabe Vega barfüssig bedient. Bei der „Blind Session“ war es nämlich wichtig, dass alle Song-Abläufe in das Gerät einprogrammiert waren, da der Blickkontakt mit den Mitmusiker unmöglich war. Da das Gerät sich aber als praktisch erwiesen hat, ist es immer noch dabei: „Das Ding ist genial, alle Effekte sind darauf gespeichert und es läuft einfach ohne Patzer.“ meint Vega zum Publikum.

Aber Highlight ist natürlich nicht die Elektronik, sondern eher das musikalische Talent, das an diesem Donnerstag Abend zu sehen und zu hören ist. Mit Bass und Gitarre erschaffen die beiden Musiker einen so vollen Sound, der weitere Instrumente nicht vermissen lässt und einen schönen Teppich für Fabe Vegas raue Stimme abgibt. Die Songs kommen meistens von seinem neusten Album „Ellipse Pt 1 & 2“, aber auch Lieder seiner Vergangenheit als Strassenmusiker finden ihren Platz in den zwei Sets. Viele Songs seien während den Jahren entstanden, in denen er die Strassen Englands und anderer Länder bespielt hatte, aber nur wenige sind jetzt noch im Set. Zu hören bekommt das Publikum aber sogar einer der ältesten Stücke, die noch in der Live-Rotation sind. Ab und zu taucht auch ein Bob Dylan oder Elvis-Zitat in den Song-Texten auf, und man bekommt einen kleinen Einblick, von welchen Musikern Fabe Vega sich inspiriert fühlt.

Video: Fabe Vega bei den Musikfestwochen Winterthur 2017

Sommerloch im August

Das Konzert ist zwar schon das Letzte der laufenden Eisenbeiz-Saison, weckt aber Vorfreude auf die „Sommerloch“-Konzertreihe, die während den Spätsommermonaten im Garten des Restaurants stattfindet. Dort spielen dieses Jahr unter anderem The Second Cousins, Die lauffreudigen Motorsensen und Stahlberger. Mehr zum gesamten Programm gibt es hier.

Blick von oben: Fabe Vega bei seinem Konzert in der Eisenbeiz am 23. Mai 2019. Bild: Tobias Rüetschi

 

 

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