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von Tabea Wick, 30.07.2024

Geschichte auf und abseits der Leinwand

Geschichte auf und abseits der Leinwand
Open Air Kino Frauenfeld von oben gesehen: Am Freitag, 2. August, beginnt das diesjährige Programm im Innenhof des Staatsarchivs. | © zVg

Vom 2. bis am 9. August findet im Hof des Staatsarchiv das 34. Open Air Kino Frauenfeld statt. Der Verein Frauenfelder FilmfreundInnen hat das Freilichtkino gegründet. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)

1990 fand erstmals eine Open-Air-Kinowoche im Burstelpark Frauenfeld statt, eines der ersten Freiluftkinos der Schweiz. Eine Gruppe organisierte das Event, aus der später der Verein Frauenfelder FilmfreundInnen hervorging. Nach einigen Open-Air-Kino-Projekten und einem Rollenden Kino eröffnete der Verein das Cinema Luna, das er bis heute betreibt. 

Das Open-Air-Kino Frauenfeld wird weiterhin von den Frauenfelder FilmfreundInnen betrieben, jedoch von einer separaten Projektgruppe des Vereins, wie Marco Keller, Verantwortlicher der Projektgruppe, erklärt. Diese Gruppe arbeitet unabhängig vom Cinema Luna. 

Ohne helfende Hände geht es nicht

„Es bereitet mir Freude, möglichst vielen Menschen Kultur zu ermöglichen“, erzählt Keller. Er organisiert mit sechs weiteren Freiwilligen das Open-Air-Kino. Jedes Mitglied hat seinen Aufgabenbereich. Die Organisation eines solchen Anlasses erfordert viel Arbeit: Finanzen, Programm, Technik, Infrastruktur, Gastronomie, Helfer und Sponsoring müssen koordiniert werden. An den Kinoabenden unterstützt ein Team von sieben bis neun Helfern das siebenköpfige OK. Der Auf- und Abbau erfordert ebenfalls zusätzliche helfende Hände.

Den Event mitzugestalten, sich einzubringen, das Projekt vom Beginn bis zum Ende zu verfolgen und sich schliesslich am Ergebnis, den Abenden des Open-Air-Kinos, zu erfreuen, sei sehr bereichernd, findet Marco Keller. Die Atmosphäre ist dabei entscheidend. Das Open-Air-Kino Frauenfeld bietet nicht nur Platz zum Filme schauen, sondern auch eine Bar mit Verpflegung zum Geniessen und Verweilen. Am Dienstagabend eröffnet sogar eine Band den Kinoabend. 

Seit über einem Jahrzehnt findet das Open-Air-Kino im Hof des Staatsarchivs statt, wo es 320 Plätze für Besucher bietet. Zuvor wechselte der Veranstaltungsort mehrfach. Eine Zeit lang fand das Open-Air-Kino in der Freiestrasse statt, wo es Platz für 700 Zuschauer gab. Aufgrund des Standorts musste jedoch jeden Abend nach Filmschluss alles wieder abgebaut werden, was Zeit und Ressourcen kostete. Beim Staatsarchiv hat das Open-Air-Kino nun für eine Woche ein Zuhause. 

 

Open Air Kino Frauenfeld im Innenhof des Staatsarchivs. Bild: zVg

Schwerpunkt auf Arthouse-Kino

Im Gegensatz zu anderen Open-Air-Kinos legt man in Frauenfeld grossen Wert darauf, nicht hauptsächlich die gängigen Blockbuster zu zeigen, erklärt der Leiter der Projektgruppe. Stattdessen setzt man eher auf Arthouse-Filme. Das Interesse des Publikums ist jedoch entscheidend. So wird recherchiert, welche Filme auch im Cinema Luna gut ankamen. 

Das Open-Air-Kino startet dieses Jahr mit der Biografie von Amy Winehouse „Back To Black“. Dramen rund um Politik und Gesellschaft wie „One Life“, „C’è ancora domani“ und „Radical“ regen zum Nachdenken an, die Schweizer Komödie „Bon Schuur Ticino“ und die RomCom „Anyone But You“ zum Lachen. Für eine besondere Atmosphäre sorgt der Dokumentarfilm einer Fotojournalistin „European Outdoor Film Tour 2023“. Ein Blockbuster darf zum Abschluss des Anlasses doch nicht fehlen: Hollywood-Stars und gewaltige Action gibt es in „Operation Fortune“ zu sehen. 

„Die Filme, die am Open-Air-Kino gespielt werden, sehe ich extra noch nicht im Vorfeld. So kann ich selbst an den Filmabenden gespannt zusehen und die Atmosphäre geniessen“, erzählt Marco Keller schwärmend. Der Verein lädt auch nach Abschluss des Films dazu ein, an der Bar noch etwas zu trinken, um Platz für Diskussionen über den gesehenen Film zu bieten.

 

Das Frauenfelder Open Air Kino, als es noch den Standort in der Freien Strasse hatte. Bild: zVg

 

Alle Infos zum Open Air Kino Frauenfeld

·       Durchführung vom 2. bis 9. August im Hof des Staatsarchivs Frauenfeld, Zürcherstrasse 221

·       Das Programm ist auf der Homepage des Open Air Kino Frauenfeld ersichtlich: https://oakff.ch/ 

·       Filmstart ist jeweils um 21 Uhr, Türöffnung um 20 Uhr

·       An der Bar gibt es ab Türöffnung Getränke, sowie Flammkuchen und Waffeln. Die Bar ist auch nach Filmschluss noch weiter geöffnet.

·       Tickets kosten 15 Franken und sind online bis 15 Minuten vor Türöffnung auf Eventfrog erwerbbar. Übrige Tickets werden an der Abendkasse verkauft. Schnell sein lohnt sich dabei, aufgrund der eingeschränkten Platzzahl – vor allem bei schönem Wetter!

·       Am Dienstag, 6. August, gibt die Band Pure Blues ein Konzert vor Filmbeginn.

 

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