von arttv, 24.05.2021
Zurück in die Gründerzeit
Das Museum Vinorama Ermatingen: Einblicke in die herrschaftlichen Gemächer der Ammann-Dynastie versetzten einen in die Gründerzeit am Untersee. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)
Das Museum Vinorama Ermatingen zeigt in der Villa «Phönix», nach aufwändiger Restauration, herrschaftliches «Wohnen um 1900». In der ehemaligen Pferdestallung «Remise» sind die Geschichte des Weinbaues vor Ort, der politische und gesellschaftliche Aufbruch im 19. Jahrhundert sowie die mittelalterlichen Beziehungen zum Kloster Reichenau, die Wirkungen des Konzils zu Konstanz auf die gesamte Region und die Ereignisse des Schwabenkrieges am Untersee dargestellt.
Ein Rundgang
Die museale Präsentation des Wohnens um 1900 beginnt in der Küche und führt in den Wirtschaftsraum für textiles Schaffen mit Beispielen hier gefertigter Klöppelspitzen. Auf dem Treppenabsatz zum ersten Obergeschoss lohnt sich ein Blick auf das historische Wasserclosett. Über den Flur mit Jugendstil-Ausstattung gelangt der Besucher in den Salon mit reicher Biedermeier-Ausstattung. Anschliessend das Speisezimmer und die Familienstube mit Hausmusik-Ecke.
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Gegenüber lädt das Kinderzimmer zum Staunen ein. Die Ausstattung der Räume erfolgte aufgrund fotografischen Vorlagen und Baubefunden, Mobiliar und Inventar stammt durchwegs aus dem Fundus des Hauses. Eine Bibliothek mit rund 700 Kochbüchern ermöglicht eine Verbindung zwischen Weingenuss und Tafelfreuden. Besucher dürfen in den Kochbüchern schmökern und interessierende Rezepte kopieren.
Rosenpark
Nach dem Vorbild eines Lustgartens aus dem Biedermeier wurde eine zeitgemässe Rekonstruktion der Parkanlage realisiert. Der alte Baumbestand (Edelkastanie, Eibe) und die Gartenlaube mit Efeu-Wänden blieben erhalten, ergänzt mit zahlreichen Rosen und einer Interpretation eines klassizistischen Brunnens in Stahl. Der Garten ist möbliert und öffentlich zugänglich.
Der Begründer der «Wein»-Familie
Der Erbauer der Häuser Phönix und Harmonie, Hartmann Friedrich Ammann, war Rebbauer, Kellereibesitzer und Weinhändler. Die Heirat mit Julia Anna von Breitenlandenberg öffnete ihm zusätzlich den Zugang zu adligen Familien. So wurde er Verwalter des Schlosses Hard und Berater der Napoleoniden rund um den Arenenberg.
Die Öffnungszeiten
Das Museum ist jeden Samstag- und Sonntagnachmittag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist gratis.
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