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Wir sind so frei

Wir sind so frei
« Wir stehen für kritischen Journalismus, aber eben auch für einen fairen Umgang mit allen Gesprächspartnern.» Sarah Lüthy, Geschäftsführerin thurgaukultur.ch, und Michael Lünstroth, Redaktionsleiter thurgaukultur.ch, freuen sich über das neue Redaktionsstatut. | © thurgaukultur.ch

Ein Zeichen für Transparenz und gegen Fake-News: Mit unserem neuen Redaktionsstatut sagen wir offen, was für uns geht und was nicht. 

Seitdem ich bei thurgaukultur.ch Redaktionsleiter bin, wird mir eine Frage immer wieder gestellt: Wie es denn um unsere journalistische Unabhängigkeit bestellt ist, wenn doch Kulturstiftung und Kanton bei uns Aktionäre sind? Tatsächlich ist es ja so: Die Thurgau Kultur AG, Träger von thurgaukultur.ch, ist eine gemeinnützige Aktiengemeinschaft. Aktionäre sind der Kanton Thurgau und die Kulturstiftung des Kantons Thurgau. Ich kann verstehen, weshalb man angesichts dieser Konstruktion theoretische Zweifel an der Unabhängigkeit unserer Berichterstattung haben kann. In der Praxis ist es aber ganz anders. Deshalb habe ich auf die mir so oft gestellte Frage, stets geantwortet, dass ich bei kaum einem anderen Medium bei dem ich in den vergangenen Jahren gearbeitet habe (ausser vielleicht bei der taz), eine ähnlich grosse redaktionelle Freiheit erlebt habe, wie hier. Das konnte man mir nun glauben oder nicht. 

Freilich: Als Beleg dafür taugte in den vergangenen Jahren übrigens auch unsere kritische Berichterstattung zu diversen kulturpolitischen Themen im Kanton. In keinem einzigen Fall gab es den Versuch der Einflussnahme durch die Aktionäre. Noch besser ist allerdings: Wir haben unsere Unabhängigkeit jetzt auch schwarz auf weiss - in unserem neuen Redaktionsstatut.

Hart streiten in der Sache ist okay, persönliche Angriffe sind es nicht

Es gibt vor allem zwei Gründe, weshalb wir dieses Statut formuliert haben. Erstens: Weil wir natürlich auch um die Besonderheit des Konstrukts thurgaukultur.ch mit zwei quasi kantonalen Aktionären wissen. Wir haben schon länger darüber nachgedacht, dass man das ganze Verhältnis zwischen Redaktion/Geschäftsleitung, Verwaltungsrat und Aktionären mal aufschreiben müsste. Damit unsere Leser und Nutzer auch wissen, woran Sie bei uns sind. Zweitens: In Zeiten von Fake News war es uns zudem ein Anliegen, sehr klar unsere Erwartungen an die journalistischen Inhalte auf unserer Seite zu formulieren. Mit diesen Standards wollen wir dauerhaft die Qualität unserer Seite sichern.

Das ist uns wirklich wichtig, weil wir an die Notwendigkeit von engagiertem und unabhängigen Journalismus mehr denn je glauben. Einerseits. Und wir andererseits oft auch entsetzt und erschreckt sind wie roh, verfälschend und verletzend manche Debatte im Internet läuft. Mit unserer Redaktionsstatut, so sind wir überzeugt, begegnen wir beiden Entwicklungen: Wir setzen ein Zeichen für unabhängigen Journalismus und wir positionieren uns auch klar gegen halbgaren Kampagnen-Journalismus. Mit anderen Worten: Wir stehen ein für kritischen Journalismus, aber eben auch für einen fairen Umgang mit allen Gesprächspartnern. In der Sache darf man bei uns auch mal hart streiten, der Ton soll aber immer konstruktiv und niemals persönlich verletzend werden.

Das Statut sichert Unabhängigkeit für die Redaktion

Kurz und gut: Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, dieses Statut zu erarbeiten. Der Tag seines Inkrafttretens ist für thurgaukultur.ch ein sehr guter Tag, weil es die redaktionelle Unabhängigkeit des Portals unabhängig vom guten Willen einzelner Personen sichert. 

Das Redaktionsstatut ist ab sofort im Impressum unserer Seite hinterlegt. Sie finden das Redaktionsstatut aber auch direkt hier zum Nachlesen. Redaktionsstatut thurgaukultur.pdf 

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