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von Inka Grabowsky, 27.04.2018

Wege zur Kunst

Wege zur Kunst
Freuen sich auf den Kunstweg 2018 (von links): Judith Villiger (Steckborn), Catherine Bakker (Mammern), Lisa Kull (Berlingen), Clara Andres (Homburg) und Doris Bachmann vom Stadtrat Steckborn vom Organisationskomitee | © Inka Grabowsky

Schon die Premiere von „Kunst findet Stadt“ vor fünf Jahren zur 700-Jahr Feier in Steckborn war ein grosser Erfolg. Er soll dieses Jahr bei der zweiten Auflage am 5. und 6. Mai noch übertroffen werden.

Von Inka Grabowsky

„Kunstweg“ nennen die Initiatoren dieses Mal ihr Projekt. Sie haben den Kreis der Teilnehmenden ausgeweitet. 2013 stellten 23 Künstler ihre Werke in Steckborn aus. 2018 sind es über sechzig Kreative aus Steckborn, Mammern, Berlingen und Homburg, die ihre Ateliers öffnen oder ihre Werke ausstellen. „Wir haben vergangenen Herbst alle Kunstschaffenden der Region aufgerufen mitzumachen,“ sagt die Steckborner Stadträtin Doris Bachmann. Organisiert wird der Kunstweg vom Kultur-Pool Untersee-Rhein. Das Budget von 11.000 Franken für Plakate, Broschüren und Gagen wird zum Löwenanteil von den Gemeinden Steckborn, Mammern, Berlingen und Homburg aufgebracht.

Die Besucher zahlen nichts. Nur beim Konzert von Lennox CF im Phönix Theater in Steckborn wird es eine Kollekte geben. Die Teilnehmer leisteten einen Beitrag 25 Franken für die Werbungskosten. Thematisch wurde ihnen keine Vorgaben gemacht. Sie sollen ihr Schaffen der vergangenen fünf Jahre zeigen – egal, ob sie malen, töpfern, spinnen, schnitzen oder Dioramen bauen. Auf dem Programm steht auch eine Tanzperformance und eine Lyriklesung – das Schaffen der Künstler und Kunsthandwerker an Untersee und Rhein ist offenkundig sehr vielfältig. „Das ist es, was wir mit der Gründung des Kultur-Pools 2014 beweisen wollten“, sagt Clara Andres aus Homburg. „Wir liegen nicht einfach nur zwischen den Kulturzentren Kreuzlingen/Konstanz und Stein am Rhein. Wir können mehr.“

Profis und Amateure zeigen ihr Können

Unter den sechzig Ausstellern (das komplette Programm gibt es zum Download am Ende dieses Textes) gibt es professionelle Künstler und Freizeit-Kreative – allen wird der gleiche Wert zugebilligt. „Wir wollen auch öffentlich machen, was in Garagen und Kellern passiert“, so Lisa Kull aus Berlingen. „Mich hat eine Hobbymalerin mit Blick auf ihre Bilder ganz schüchtern gefragt: ‚Kann ich das zeigen’. Ich konnte sie nur ermutigen.“ Auch unfertige Werke, an denen der Künstler gerade arbeitet, erlauben einen besonders interessanten Blick auf den Entstehungsprozess. Doch bei weitem nicht alle Aussteller empfangen die Interessenten im eigenen Atelier.

In dieser Region findet die Veranstaltung "Kunstweg 2018" stattIn dieser Region findet die Veranstaltung "Kunstweg 2018" statt. Bild: Inka Grabowsky

In der Kunstwerkstatt Mammern von Catherine Bakker beispielsweise haben sich 13 Frauen zusammengetan, um ihre Bilder zu präsentieren. Fremde Werke präsentiert Judit Villiger in ihrem „Haus zur Glocke“ in Steckborn: Sie stellt neben eigenen Bildmontagen 25 Zeichnungen und Gemälde aus dem Nachlass von Walter Wild aus, der vor fünf Jahren den ersten Kunstweg mitbegründet hatte. Der Künstler und Galerist ist 2015 gestorben. „Walter Wild war ein Original und eine wichtige Person für das Steckborner Kulturleben“, sagt sie. „Es ist wichtig, ihn zu würdigen.“

Nicht zum letzten Mal

Steckborn wird daran festhalten, alle fünf Jahre mindestens einen Tag des offenen Ateliers zu organisieren, davon ist Stadträtin Bachmann überzeugt. Die anderen Gemeinden machen bestimmt gerne wieder mit, ist der allgemeine Tenor bei ihren Mitstreiterinnen im Organisationskomitee. Die Arbeit für das gemeinsame Ziel habe das sechsköpfige Team aus Berlingen, Homburg, Steckborn und Mammern zusammen geschweisst. Die Kontakte zueinander sind das erste und nachhaltigste Ergebnis des Projektes „Kunstweg 2018“. Ob die beiden anderen Ziele, gemeinsame Erlebnisse für alle Bewohner der Region zu schaffen und die die Schwellenangst vor Künstlerateliers abzubauen, ebenfalls erreicht werden, wird sich weisen.
 

Kostenloser Eintritt und Sonderbusse: Bequem für die Besucher

Die Ausstellungen und Atelierbesuche am 5. und 6. Mai sind kostenlos. Viele der teilnehmende Künstler bieten auf eigene Rechnung Snacks und Getränke an. Die Firma Staub Heizungen in Steckborn stellt unentgeltlich einen Shuttle-Bus zur Verfügung, der Samstag um 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr am Bahnhof Mammern startet (Sonntag um 13.30 und 14.30 Uhr)
 
Vernissage am 4. Mai, 19 Uhr im Phönixtheater Steckborn mit demTrio Vicelliano
 
Konzert mit Lennox CF am 5. Mai, 20 Uhr im Phönixtheater
 
Matinée im KUnstCAfé im Turmhof Foyer, 6. Mai, 11 Uhr 

www.kulturpool-untersee-rhein.ch

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