von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 04.10.2022
Nachfolger:in gesucht
Seit fast 30 Jahren leitet Markus Landert das Kunstmuseum Thurgau. Nächstes Jahr wird er 65 Jahre alt, die Pensionsgrenze rückt nahe. Und dann? Der Kanton bereitet sich auf einen Neuanfang vor. (Lesedauer: ca. 1 Minute)
Im Oktober 2023 endet eine Ära im Kunstmuseum Thurgau: Nach dann mehr als 30 Jahren als Direktor des Kunstmuseums steht Markus Landert vor der Pensionierung. Und die beiden Museen in der Kartause Ittingen, neben dem Kunstmuseum auch das Ittinger Museum, stehen vor einem personellen Neuanfang an der Spitze.
Der Kanton Thurgau bereitet sich auf den Wechsel vor und hat die Stelle „Museumsdirektorin/Museumsdirektor Kunstmuseum Thurgau und Ittinger Museum“ nun offiziell ausgeschrieben. Neben den klassischen Aufgaben einer Museumsleitung (Betriebsführung, Ausstellungen, Sammlungspflege, Strategieentwicklung) zählt die Ausschreibung unter Aufgaben auch „Prägende Rolle bei Management- und Koordinationsaufgaben während der Gesamterneuerung des Kunstmuseums in den Jahren 2024–2027“.
Neugestaltung für 20 Millionen Franken
Tatsächlich steht das mit einem Jahresbudget von 2,5 Millionen Franken ausgestattete Kunstmuseum ja nicht nur personell vor einem Neuanfang, auch inhaltlich muss es sich nach den politischen Entscheidungen zu Sanierung und Erweiterung ein Stück weit neu erfinden.
Im Juni dieses Jahres hatte der Kanton den Gewinnerentwurf zur Neugestaltung des Kunstmuseums vorgestellt. Der verspricht einen rund 220 Quadratmeter grossen neuen Ausstellungsraum und eine behutsame Sanierung. Die Kosten dafür liegen um die 20 Millionen Franken. Fertig sein soll es 2028.
Während der Bauzeit soll auch ein neues Betriebskonzept entwickelt werden, „in dem neue Visionen für den Umgang mit den Räumlichkeiten in der Kartause Ittingen formuliert werden“, heisst es im aktuellen Kulturkonzept des Kantons. Und: „Ebenso werden Ideen skizziert, wie eine langfristige Weiterentwicklung des Museums unter den neuen Rahmenbedingungen aussehen kann.“
Auch inhaltlich soll sich das Haus neu erfinden
Wer immer auf Markus Landert folgt, die Möglichkeiten zur Gestaltung waren vermutlich selten grösser als jetzt. Zur kompletten Ausschreibung geht es hier lang.
Weitere Beiträge von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter
- „Der Thurgauer ist kein Meister der Streitkultur!“ (02.12.2024)
- Raus aus der Bubble, rein ins Leben (26.11.2024)
- Wo sind die Wege aus der Raum-Krise? (25.11.2024)
- In acht Schritten zum eigenen Kunstraum (21.11.2024)
- Alte Mauern, neue Gedanken (11.11.2024)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Kulturpolitik
Kommt vor in diesen Interessen
- Ausschreibung
- Kulturförderung
- Kulturvermittlung
- Bildende Kunst
Ist Teil dieser Dossiers
Ähnliche Beiträge
„Der Thurgauer ist kein Meister der Streitkultur!“
Diskretion als Erfolgsrezept: Hans Jörg Höhener, Präsident der kantonalen Kulturkommission, erklärt im Interview, wie sein Gremium Einfluss nimmt auf die Kulturpolitik im Kanton. mehr
Neun mögliche Wege aus der Raum-Krise
Wie könnte man den Mangel an Räumen für Kultur im Thurgau beheben? Darüber diskutierten die Gäste des neuen Dialogformats „Kultur trifft Politik!“ in Kreuzlingen. mehr
Ohne Raum bleibt alles nur ein Traum
Vor welchen Herausforderungen steht Gemeinschaft heute? Und wie kann Kultur Gemeinschaft stiften? Diesen Fragen gaben den Impuls zur dritten Thurgauer Kulturkonferenz. mehr