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Kanton unterstützt Kult X

Kanton unterstützt Kult X
Dunkle Wolken über dem Kult-X: Im Kreuzlinger Kulturzentrum geht es gerade drunter und drüber. | © Michael Lünstroth

Gute Nachrichten für das entstehende Kreuzlinger Kulturzentrum: Der Kanton Thurgau unterstützt das Projekt Kult-X mit 100'000 Franken aus dem Lotteriefonds.

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten für das entstehende Kulturzentrum Kult-X: In Zeiten, in denen es innerhalb des Projektes gerade wieder etwas holpert, hat der Regierungsrat des Kantons Thurgau dem noch zu gründenden Trägerverein des Kult-X einen Beitrag von insgesamt 100'000 Franken aus dem Lotteriefonds gewährt. Das hat der Kanton in einer Medienmitteilung bekannt gegeben.

Der Betrag teilt sich demnach in zwei Bereiche auf: 25'000 Franken sind für das Kulturprogramm, 75'000 Franken gehen an die technische Infrastruktur. Seit zwei Jahren wird in einem Teil der Räumlichkeiten des Schiesser-Areals über den Verein Kult-X und den Verein Filmforum KuK ein Kulturbetrieb als Pilotprojekt geführt. Bespielt wurden zwei Räume mit Filmvorführungen, Lesungen und Konzerten. Im Herbst 2020 soll der Betrieb in zusätzlichen Räumlichkeiten erweitert werden mit dem Fernziel, im gesamten Schiesser-Areal ein Kulturzentrum mit Gastronomie zu betreiben.

Christine Forster, Projektleiterin des Kult-X, in der Baustelle des Kulturzentrums. (Bild: Michael Lünstroth/15. Mai 2020)

Im Herbst stehen weitere Entscheidungen an

Zuletzt war das Projekt ins Stocken geraten. Umbauten und Umnutzungen gehen nicht so schnell voran, wie geplant. Notwendige Baubewilligungen sind noch nicht genehmigt. Das könnte auch die geplante Eröffnung weiterer Räume im Kulturzentrum verzögern. „Die nächsten zwei, drei Monate entscheiden darüber, was aus dem Projekt wird“, sagte Projektleiterin Christine Forster gegenüber thurgaukultur.ch

Als nächster Schritt soll am 23. Juni die Gründungsversammlung des Trägervereins stattfinden. Im Juni sollte ursprünglich auch eine Gemeinderats-Kommission das Kult-X besuchen zur weiteren Vorbereitung politischer Entscheidungen. Dieser Besuch ist coronabedingt auf den August verschoben werden. Dementsprechend verschieben sich auch alle weiteren möglichen Beschlüsse. 

10 Millionen Franken sollen bis 2023 investiert werden

Die Stadt hält aber bislang weiter an dem Projekt fest. Im Kreuzlinger Finanzplan 2020 - 2023 bekommt der Ausbau des Kulturzentrums einen angemessenen Platz: Insgesamt 10 Millionen Franken sollen demnach in den nächsten vier Jahren investiert werden in das Vorhaben. Das war allerdings vor Corona. Inwieweit sich die städtische Finanzplanung durch die Pandemie verändert, ist noch unklar.

 

Das Projekt Kult X

Die Vorgeschichte: 2008 hat die Stadt das ehemalige Schiesser-Areal 2008 für 2,1 Millionen Franken gekauft. Nach dem Kauf des Areals 2008 ist erstmal lange nichts passiert. Im Frühjahr 2012 gab es dann Zwischennutzungsversuche mit dem Kultur-im-Shop-Konzept. Initiiert damals schon von der heutigen Projektchefin Christine Forster. Das kam gut an. Mehr als 1000 Unterschriften wurden gesammelt für die Schaffung eines Kulturzentrums. Und dann passierte erstmal wieder: nichts. Ein Jahr später wurde eine neue Arbeitsgruppe eingesetzt, um ein Nutzungskonzept für das Areal zu erstellen. Im selben Jahr liess die Stadt eine Machbarkeitsstudie über das Gesamtareal erstellen. Und dann passiert erstmal wieder: nichts. Ja, sagt Dorena Raggenbass, zuständige Stadträtin für Kulturfragen in Kreuzlingen, es habe immer wieder bedauerliche Denkpausen bei dem Projekt gegeben. Woran das lag? „In der Politik gibt es eben auch zwei Lager zu dem Thema: Die einen, die das Kulturzentrum wollen und die anderen, die nur die Kosten sehen“, räumt Raggenbass ein.

 

Die Vision: Bildende Kunst, Kino, Theater und Musik sollen eine neue zentrale Heimat in dem Kulturzentrum auf dem ehemaligen Schiesser-Areal bekommen. Es soll Platz für Ateliers, Künstlerwohnungen, Proberäume, einen Konzertraum und einen multifunktionalen Theater- und Kinosaal geschaffen werden. Mit eigener Kulturbeiz und dem Ziel, dass alle beteiligten Projektpartner nicht nur ihr Programm abspulen, sondern gemeinsam auch Neues schaffen: neue Veranstaltungsformate erdenken, Grenzen sprengen und die kulturelle Kraft der Stadt zum Leuchten bringen.

 

Die Finanzierung: Die Stadt Kreuzlingen zahlt laut städtischem Budget 2020 104’000 Franken pro Jahr für den Betrieb des Kulturzentrums Kult-X. Mehr als die Hälfte davon (64’000 Franken) geht allerdings für die Miete des Gebäudes drauf. Der Kanton hat nun einmalig 100’000 Franken (75’000 für die Infrastruktur, 25’000 für das Programm) aus dem Lotteriefonds gewährt.

 

 

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