von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 13.02.2019
Neue Chefin im Kult-X
Christine Forster übernimmt die Leitung des entstehenden Kreuzlinger Kulturzentrums von Simon Hungerbühler. Bis zum Sommer soll klarer sein, wie es mit dem Projekt weitergeht.
Simon Hungerbühler, bisheriger Projektleiter des Kult X auf dem Schiesser-Areal, zieht sich von seinem Amt zurück. „Mir fehlt leider die Zeit mich so um das Projekt zu kümmern, wie man müsste“, sagt Hungerbühler, der im vergangenen Jahr zum dritten Mal Vater geworden ist. Mit seiner Frau lebt er ein modernes Familienbild vor: Sie geht arbeiten und verdient das Geld, er kümmert sich um die Kinder und arbeitet in Teilzeit in verschiedenen Engagements, unter anderem als Programmleiter beim Theater an der Grenze. In dieser Funktion bleibt er Kreuzlingen erhalten, beim Kult X übernimmt Christine Forster für ihn.
Forster hat das Projekt auch schon bislang begleitet. Sie hatte 2012 nicht nur das „Kultur-im-Shop-Konzept“ auf dem Areal erdacht, sondern auch das Grobkonzept für das Kult X geschrieben. Daran will sie nun weiter arbeiten. Allzuviel ändern werde sich zunächst nicht: „2019 werden wir den Betrieb in einem ähnlichen Rahmen wie 2018 weiterführen“, sagt die neue Kult-X-Chefin. Eine Lehre aus den Anfangsmonaten ist aber offenbar, dass die Stadt stärker mit ins Boot geholt wird. Claudia Thom aus der Stadtverwaltung übernimmt die Administration, Christine Forster soll sich komplett um die inhaltliche Projektarbeit kümmern können.
Architekten erarbeiten jetzt ein schlüssiges Raumprogramm
Sie freue sich auf ihre neue Aufgabe: „Ich bin optimistisch, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt die Musikpädagogin. Aktuell beginnen die konkreten Planungsarbeiten für 2020, „denn in einem Jahr wird das gesamte Parterre im Schiesser Areal der Kultur zugeschrieben“, erklärt Forster. Ein Architektenteam soll nun prüfen, was man in dem Gebäude wo machen kann beziehungsweise welche vorgesehene Nutzung man am besten wo unterbringt. „Das Gebäude wird nochmals auf Herz und Nieren geprüft, damit wir mit den richtigen Massnahmen das Optimum für die Kultur herausholen können“, so Forster auf Nachfrage von thurgaukultur.ch
Finanziell bekommt die neue Leiterin des im Aufbau befindlichen Kulturzentrums etwas mehr Spielraum. Die Stadt erhöht die bisherigen Zuschüsse (50.000 Franken Miete, 20.000 Franken Programmation) um weitere 20.000 Franken. Dieses Geld soll aber nicht nur in das Programm fliessen, sondern auch für die Instandsetzung der Infrastruktur im Gebäude genutzt werden. Das bestätigte Dorena Raggenbass, zuständige Stadträtin für Erziehung und Kultur. Erste Grobvorschläge von den Architekten zur Nutzung der einzelnen Räume erwartet Raggenbass bis zum Sommer. Nach der Sommerpause soll das Thema dann „verfeinert und mit definierten Kosten“ in den Stadtrat gehen. „Unser Ziel ist es auch, das Ganze im Laufe dieses Jahres noch im Gemeinderat zu behandeln“, so Raggenbass. Wenn die Kosten definiert seien, sei auch absehbar, wie der weitere politische Weg des Projektes sei und ob beispielsweise eine Volksabstimmung notwendig werde.
Die nächste Ausbaustufe soll 2021/22 zünden
Wichtige weitere Schritte auf dem Weg zum Kulturzentrum sind demnach 2020 der Umzug des Clubs Z88 auf das Schiesser-Areal und ab 2021/22 der weitere Ausbau. „Das wäre jedenfalls unser Idealziel“, erklärt Dorena Raggenbass.
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