Seite vorlesen

In Gedanken ganz bei mir

In Gedanken ganz bei mir
Versunken in der eigenen Welt: So wie diesem Kind geht es manchmal offenbar auch den kantonalen Museen im Thurgau. | © Skitterphoto

Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht. Dieses Motto scheint bei einigen kantonalen Museen immer noch zu gelten. Oder wie kann man es erklären, dass Kunstmuseum und Historisches Museum zeitgleich zu verschiedenen Medienkonferenzen laden?

2020 sollte ja eigentlich das Jahr der Zusammenarbeit bei den kantonalen Museen werden. Der Start jedenfalls ist, nun ja, mässig gelungen. Diese Woche laden zwei Museen an einem Tag, zur selben Zeit zu zwei verschiedenen Medienkonferenz. Das Historische Museum will über seine Erweiterung der Ausstellung im Schloss Frauenfeld berichten, das Kunstmuseum Thurgau stellt sein Jahresprogramm vor. Beides am Donnerstag, beides um 10 Uhr. 

Das stellt nicht nur Redaktionen vor Herausforderungen (Wen schicken wir wohin?), sondern ist auch für die Museen selbst nicht besonders glücklich: Weil sie sich gegenseitig im Ringen um Aufmerksamkeit konkurrenzieren. Und am Ende mutmasslich weniger Aufmerksamkeit bekommen, als wenn sie ihre Termine abgesprochen hätten. 

Von den grossen Worten im März scheint nicht viel geblieben

Dabei hatte es im vergangenen März doch noch geheissen, die Museen würden jetzt intensiver zusammenarbeiten. Ziele des Ganzen waren: In einer Welt in der so viele Angebote um die Aufmerksamkeit der Menschen buhlen, die Museen sichtbarer machen. Die Häuser für die Digitalisierung fit machen. Die Verankerung in Politik und Bevölkerung stärken. Die Museen insgesamt weiter entwickeln. Den Austausch untereinander fördern, Synergien schaffen.

Richtig weit gekommen scheint man auf diesem Weg bislang nicht. Die Regel „Wenn jeder an sich denkt, ist an jeden gedacht“ scheint weiterhin Gültigkeit zu besitzen. Oder wie hatte es die Zürcher Kulturmanagerin Danica Zeier unlängst so schön beschrieben? „Museen tun sich unglaublich schwer damit zu kooperieren. Da schauen viele vor allem auf ihr eigenes prekäres Budget und nicht auf eine Gesamtentwicklung.“ 

Natur- und Archäologiemuseum zeigen, dass es auch anders geht

Dass es auch anders geht, haben in der vergangenen Woche indes zwei andere kantonale Museen gezeigt: Naturmuseum und Museum für Archäologie Thurgau haben sich in einer gemeinsamen Medienmitteilung über ihre jeweiligen Besucherrekorde gefreut. Das liegt zwar auch daran, dass beide Museen in einem Gebäude sind und man deshalb die Besucherzahlen wegen des freien Eintritts schlecht auseinander rechnen kann. Aber es zeigt doch, dass es geht. Wenn man denn will.

Kommentare werden geladen...

Kommt vor in diesen Ressorts

  • Kolumne

Kommt vor in diesen Interessen

  • Die Dinge der Woche
  • Archäologie
  • Bildung
  • Digital
  • Medien

Werbung

Was bedeutet es heute Künstler:in zu sein?

In unserer Serie «Mein Leben als Künstler:in» geben dir acht Thurgauer Kulturschaffende vielfältige Einblicke!

„Der Thurgau ist ein hartes Pflaster!“

Wie ist es im Kanton für junge Musiker:innen? Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen!

Unsere neue Serie: «Wie wir arbeiten»

Unsere Autor:innen erklären nach welchen Grundsätzen und Kriterien sie arbeiten!

Eine verschleierte Königin

Einblicke ins Leben der Künstlerin Eva Wipf: Hier geht's zu unserer Besprechung der aktuellen Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau.

Fünf Dinge, die den Kulturjournalismus besser machen!

Unser Plädoyer für einen neuen Kulturjournalismus.

#Kultursplitter im November/Dezember

Kuratierte Agenda-Tipps aus dem Kulturpool Schweiz.

«Kultur trifft Politik» N°I

Weg, von der klassischen Podiumsdiskussion, hin zum Austausch und zur Begegnung. Bei der ersten Ausgabe am Mittwoch, 27. November geht es um das Thema "Räume".

Kultur für Klein & Gross #22

Unser Newsletter mit den kulturellen Angeboten für Kinder und Familien im Thurgau und den angrenzenden Regionen bis Ende Januar 2025.

15 Jahre Kulturkompass

Jubiläumsstimmen und Informationen rund um unseren Geburtstag.

"Movie Day": jetzt für 2025 bewerben!

Filme für das 12. Jugendfilm Festival können ab sofort angemeldet werden. Einsendeschluss der Kurzfilme für beide Kategorien ist der 31.01.2025

Ähnliche Beiträge

Kolumne

15 Recherchen für den Thurgau

15 Jahre, 15 Geschichten: 2009 ging thurgaukultur.ch online. Wir feiern das im Jubiläumsjahr mit der Gründung eines Journalismusfonds, um aufwändige Recherchen zu ermöglichen. mehr

Kolumne

Gemeinsam in die Zukunft

Das Ostschweizer Kulturmagazin «Saiten» und thurgaukultur.ch schaffen gemeinsam eine neue IT-Infrastruktur für Non-Profit-Kulturportale und einen einheitlichen Veranstaltungskalender. mehr

Kolumne

«Ein ganz wichtiger Teil des Thurgauer Kulturlebens»

In eigener Sache: Daniela Lutz wird zum 1. Oktober 2021 neue Verwaltungsratspräsidentin von thurgaukultur.ch. Im Gespräch mit ihrem Vorgänger Humbert Entress spricht sie über die Kultur im Thurgau. mehr