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17.04.2024

Eine Parkscheibe der anderen Dimension?

Eine Parkscheibe der anderen Dimension?
Was soll das denn sein? Neue Ausgabe unserer Serie Das Ding. | © Canva/Ortsmuseum Amriswil

Neue Ausgabe unserer Serie «Das Ding». Heute geht es um ein Gerät, das sich im Ortsmuseum Amriswil befindet. (Lesedauer: ca. 1 Minute)

Mint ist angesagt! Design und Typographie dieses Dings führen uns in die 1950er Jahre. Seine Grösse von 20 x 20 cm trägt zur guten Lesbarkeit bei, und bei genauem Hinsehen können wir erahnen, wozu es diente …

Dieses Ding heisst «Dimension Adder», zu Deutsch etwa Grössen-Addierer. In der Tat handelt sich um eine Rechenscheibe zum Addieren und Subtrahieren der englischen Einheiten Feet und Inches. Erfunden hat sie der Amriswiler Ernst Grundlehner (1905-1980) in einer Zeit, als es noch keine Taschenrechner gab. 

Wie das Gerät funktioniert

Die traditionelle Addition und Subtraktion der nicht metrischen Masse war sehr umständlich und fehlerbehaftet. Die Rechenscheibe bot da zuverlässige Hilfe: Mit der roten Marke und einem Stift kann die gewünschte Rechenoperation eingestellt und das Resultat sofort im Feld unten in der Mitte abgelesen werden.

Ernst Grundlehner wanderte Ende der 1930iger Jahre in die USA aus und arbeitete in New Jersey in einer ehemaligen Tochterfirma von «Brown Boveri». Als begnadeter Elektroniker entwickelte er miniaturisierte Wechselrichter, die Wechselstrom in Gleichstrom umwandelten. Diese Komponenten wurden für Kampfflugzeuge und die Atlas-Rakete des Mercury Projekts verwendet. 

Das Original ist in Amriswil zu sehen

Der Dimension Adder hat ihm dabei sicher gute Dienste geleistet. Er wurde 1951 in den USA patentiert und ist als Geschenk von Grundlehners Sohn ins Ortsmuseum Amriswil gelangt. Dort kannst du ihn genauer besehen und noch viel Erstaunliches über seinen Erfinder erfahren. 

Die Serie «Das Ding»

Wer kennt das nicht? Man läuft durch ein Museum, sieht ein Ausstellungsstück und fragt sich - was soll das denn jetzt sein? Genau aus diesem Prinzip speist sich unsere Serie «Das Ding», die wir uns gemeinsam mit dem Verein MUSE.TG ausgedacht haben.

 

Insgesamt 12 Mal im Jahr werden wir Euch ein besonders rätselhaftes Exponat aus einem Thurgauer Museum vorstellen. Dazu die Frage: Was soll das denn sein?

 

Weitere Texte aus der Serie:

 

Krücken für Extravagante oder Zweihänder für besondere Zwecke? Die erste Folge unserer Serie «Das Ding» findest du hier.

 

Fliegender Teppich oder Bett für Orientliebhaber? In der zweiten Ausgabe unserer Serie «Das Ding» gehen wir auf Spurensuche in Kreuzlingen.

 

Ein missratener Gewichtsstein oder ein versteinerter Zuckerhut? Die dritte Folge der Serie «Das Ding» ist zu Gast im Musuem für Archäologie.

 

Exklusiver Stiefelknecht oder Folterwerkzeug? Neues Rätsel aus unserer Serie «Das Ding». Hättest du es gewusst?

 

Chemielabor oder mobile WG-Küche? Neues Rätsel aus unserer Serie «Das Ding». Dieses Mal zu Gast im Kunstmuseum Thurgau.

 

Kaffeekanne mit dem gewissen Etwas: «Das Ding» des Monats Juli ist nicht nur schön und zerbrechlich. Es war zu seiner Zeit wohl der letzte Schrei auf dem Gebiet sommerlicher Erfrischung. Aber womit hat es aufgetrumpft?

 

Infusionsständer oder Dusche mit Extras? In der ersten Folge unserer 2. Staffel zu Gast war ein Objekt aus dem Museum Rosenegg in Kreuzlingen.

 

Alle Folgen der Serie im Überblick gibt es im Themendossier «Das Ding»

 

 

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