von arttv, 23.04.2024
Auf den Spuren der «Thurgauer Nachtigall»
Ausstellung in Diessenhofen: Emilie Herzog war vor über hundert Jahren eine gefeierte Opernsängerin, nun hat der Sänger und Kurator Reto Knöpfel sie wiederentdeckt. (Lesedauer: ca. 1 Minute)
Zwei sich ergänzende Ausstellungen im Museum kunst + wissen Diessenhofen und im Museum Vinorama Ermatingen erwecken die Thurgauerin Emilie Herzog wieder zu Leben. Zu den Höhepunkten der Kabinettausstellungen gehören zweifelsohne die einzigartigen Bild- und Tonaufnahmen der Opernsängerin, die von ihren grossen Erfolgen zeugen. Die Wiederentdeckung des einstigen Bühnenstars ist Reto Knöpfels akribischer Recherchearbeit zu verdanken.
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Glücksfunde während der Recherche
Zu Leben und Werk der Diva hatte Reto Knöpfel, ehrenamtlicher Kurator des Museum Vinorama Ermatingen, aufwändige Recherchearbeiten angestellt. Unter anderem korrespondierte er mit der Metropolitan Opera in New York. Den Durchbruch erzielte er, als er bei der Erforschung des Stammbaumes die Urenkelin von Emilie Herzog aufspürte.
Diese besass noch wertvolle, von ihr liebevoll gehütete Erinnerungstücke und konnte Knöpfel neue Informationen über ihre berühmte Ur-Grossmutter liefern. Sie hat dem Ermatinger Museum Kostbarkeiten aus dem ehemaligen Besitz von Emilie Herzog geschenkt, welche die beiden Parallelausstellungen bereichern.
Zwei sich ergänzende Ausstellungen
Die Kabinettausstellung in Diessenhofen bietet einen Einblick in das Leben und Schaffen der berühmten Thurgauerin. Dabei werden Aspekte ihrer Thurgauer Herkunft, ihrer ersten Karriereschritte in München, einzelne Einblicke in ihr Privatleben sowie ihre besondere Beziehung zu Diessenhofen wie auch zu Winterthur präsentiert.
Emilie Herzog: Die Thurgauer Nachtigall | Museum kunst + wissen Diessenhofen | Museum Vinorama Ermatingen | 12. Februar 2024 bis 31. März 2025
www.diessenhofen.ch/museum-kunst-wissen | www.vinorama-ermatingen.ch
Das Museum Vinorama Ermatingen beleuchtet die Karrieren-Highlights und die gesungenen Opernpartien, thematisiert aber auch die Hürden und Herausforderungen, welche die Sängerin zu bewältigen hatte. Die Ausstellung in Diessenhofen, im Co-Kuratorium entstanden, ist als Ergänzung zu derjenigen in Ermatingen konzipiert.
Unser Autor János Stefan Buchwardt hat im November 2023 eine Besprechung zur Ausstellung geschrieben. Sie ist nach wie vor online.
Thurgauer Nachtigall
In Ermatingen gelangt Emilie Herzog, eine ehemals international gefragte Operndiva, zu neuen Ehren. Dem Bassbariton und Kurator Reto Knöpfel wird sie zur Passion. (Lesedauer: ca. 5 Minuten)
«Zwei Konzerte im Jahr und jetzt gerade eine Ausstellung, die es in sich hat», sagt Reto Knöpfel verheissungsvoll. Neben Stiftungsratspräsidentin Nathalie Leu zeichne er als ehrenamtlicher Kurator des «Vinorama Museum Ermatingen» für Veranstaltungen verantwortlich. Nicht etwa im klassizistischen Haupthaus, das das Wohnen um 1900 präsentiert, sondern im Dachgeschoss der angrenzenden Remise ist neuerdings und bald dauerhaft zu sehen, was vom Weltruhm einer Operndiva aus Ermatingen zeugt.
Die Etagen der Geschichte des Weinbaus und politischer wie gesellschaftlicher Themen der Region passierend, werden unversehens im Mansardensektor Werdegang und Charakter einer Primadonna aufgerollt. Was in Vergessenheit geriet, gelangt selbst hier noch mit einem Hauch von Dachkammerromantik, die unverhoffte Schätze zu bergen verspricht, ans Licht. An der Ausstellungseröffnung hebt Leu zu Recht heraus: «Wir feiern eine grosse Frau. Emilie Herzog, die ‹Diva vom Untersee›.» Zu nichts weniger als einer Weltpremiere habe man geladen. Weiterlesen
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