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Historisches Museum wird geteilt

Historisches Museum wird geteilt
Doppelte Lösung: Das Historische Musuem soll künftig in Frauenfeld (links, Schloss Frauenfeld) und in Arbon (rechts, Webmaschinenhalle) beheimatet sein. | © zVg

Das kantonale Historische Museum bekommt künftig zwei Standorte: Frauenfeld und Arbon. Die Politik setzt sich damit über die Empfehlung der Projektgruppe hinweg.

Jahrelang wurde debattiert, nun steht ein Entscheid im Raum: Das Historische Museum Thurgau soll in Arbon eine neue Dependance bekommen. Dort soll künftig die neuere Geschichte des Kantons ab 1798 gezeigt werden. Aber auch Frauenfeld geht nicht leer aus: Im Schloss Frauenfeld wird der Teil der Historie bleiben, der bereits heute dort zu sehen ist.

„Wir sehen in einem zusätzlichen Museumsstandort eine grosse Chance“, sagte Regierungsrätin Monika Knill an einer Medienkonferenz am Donnerstagnachmittag. Insgesamt wird das Historische Museum am Ende dann sogar drei Standorte haben: Neben Frauenfeld und Arbon gibt es auch noch das Schaudepot im St. Katharinental.

Als Standort in Arbon sind nun zwei Gebäude im Gespräch: Eine ehemalige Webmaschinenhalle und das Zentralmagazin auf dem Saurer-Werk-Zwei-Areal. In einer Machbarkeitsstudie will der Kanton nun bis Ende März 2021 klären, welcher Standort es am Ende tatsächlich wird. Eigentümer beider Gebäude ist das Unternehmen HRS. Gespräche über einen möglichen Kauf der Immobile sollen in den nächsten Monaten folgen. Neben dem Ausstellungsraum für das Historische Museum könnte dort auch ein weiterer Sonder-Ausstellungsraum für alle kantonalen Museen entstehen. Finanziert werden soll das Projekt in Arbon aus den Erlösen des Verkaufes der Partizipationsscheine der Thurgauer Kantonalbank. Seit Jahren verfügt der Kanton hier über bislang ungenutzte Mittel in Höhe von 127 Millionen Franken.

Auch das Schloss in Frauenfeld soll saniert werden

Investitionen soll es aber auch in Frauenfeld geben: Das Schloss soll so saniert werden, dass die Ausstellung dort künftig auch besser präsentiert werden kann. Bis Ende März 2021 soll hierzu ein Planungsauftrag der Sanierung beschlossen sein.

Dominik Diezi, Stadtpräsident von Arbon, zeigte sich erfreut über die Entscheidung: „Wir sind sehr erleichtert, dass unsere Bemühungen jetzt belohnt wurden. Ich bin aber auch überzeugt, dass das jetzt eine sehr gute Lösung ist.“

Diezis Kollege Anders Stokholm, Stadtpräsident von Frauenfeld, bedauerte die Entscheidung gegenüber thurgaukultur.ch: „Wir nehmen zur Kenntnis, dass der Regierungsrat offenbar regionalpolitisch entschieden hat und dem Oberthurgau etwas Gutes tun wollte“, sagte Stokholm. Abgesehen von der Enttäuschung sei er aber erleichtert, dass zumindest ein Teil des Museums in Frauenfeld bleibe. „Es ist auch gut und richtig, dass der Kanton in das Schloss investieren will“, so Stokholm

Der Weg bis zur Museumseröffnung ist noch lang

Die Entscheidung pro Arbon ist auch deshalb ein bisschen überraschend, weil sich die Projektgruppe der Standortevaluation für Frauenfeld als alleinigen Standort entschieden hatte. Das erklärte Gabriele Keck, Direktorin des Historischen Museums Thurgau, an der Medienkonferenz. Diese Empfehlung habe man zur Kenntnis genommen, letztlich habe sich der Regierungsrat aber anders entschieden, entgegnete Monika Knill. „Wir sind überzeugt, dass es die richtige Lösung ist“, so Knill weiter. Das Potenzial des Standortes habe letztlich den Ausschlag gegeben. „Arbon ist ein Ursprungsort der neueren Geschichte des Kantons und ausserdem erhoffen wir uns durch die Nähe zum Bodensee auch mehr Touristen in dem Museum“, sagte Knill.

Der Weg bis zu einer möglichen Eröffnung des Historischen Museums Arbon ist allerdings noch weit. Die Machbarkeitsstudien sollen bis Ende März 2021 abgeschlossen sein, danach müssten allfällige Entscheidungen im Kantonsparlament und vor dem Volk bestehen. „Ich habe aber die Hoffnung, dass wir einen Spatenstich noch in der laufenden Legislatur erleben werden“, sagte Monika Knill. Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit: Die Legislatur endet im Jahr 2024.

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