von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 14.09.2020
«Ich kann aus dem Vollen schöpfen»

Endlich wieder live: Am Mittwoch startet eine neue Folge «Ergötzliches» im Weinfelder Theaterhaus. Thomas Götz erklärt, worauf er sich besonders freut.
Herr Götz, nach zwei Video-Ausgaben kommt Ergötzliches nun wieder live vor das Publikum. Wie sehr freuen Sie sich darauf?
Ich freue mich sehr und das Publikum hoffentlich auch.
Wer hat wen mehr vermisst? Das Publikum Sie, oder Sie das Publikum?
Für das Publikum kann ich nicht sprechen, von mir kann ich sagen, es hat mir sehr gefehlt.
Was unterscheidet die Video-Show von der Liveshow?
Die Interaktion mit dem Publikum und die Möglichkeit spontan zu reagieren.
«Humor ist immer ein gutes Rezept.»
Thomas Götz, Kabarettist
Vieles entsteht bei «Ergötzliches» aus der Aktualität. Gibt es trotzdem jetzt schon Themen der letzten Wochen, die für die September-Ausgabe gesetzt sind?
Wahlbetrug hier und dort, US-Wahlkampf, Abstimmungsvorlagen vom 27. September, Verschwörungstheorien, die Neue Normalität. Ich kann aus dem Vollen schöpfen.
Das Bühnenleben ist das eine, das private Leben das andere: Wie sind Sie persönlich durch dieses vergangenen Monate gekommen? Womit haben Sie sich die Zeit vertrieben?
Ich habe die Gartenmöbel aufgefrischt, das Büro aufgeräumt, mich mit Gesuchen herumgeschlagen und mich körperlich und geistig fit gehalten.
Haben Sie sich als Künstler von der Politik unterstützt gefühlt?
Was heisst gefühlt, es ist ja noch nicht vorbei, ich fühle mich noch immer zwischen Stuhl und Bank. Natürlich wurde und werde ich als selbständiger Kulturschaffender finanziell unterstützt, aber das war bis jetzt ein Tropfen auf den heissen Stein. Die Hoffnung in die Politik habe ich noch nicht aufgegeben.
Hilft Humor im Aushalten der Corona-Pandemie?
Humor ist immer ein gutes Rezept.
«Napoleon würde sich diesen Verschwörungstheoretikern selbst als den „Auserwählten“ präsentieren.»
Thomas Götz, Kabarettist
Welche Ihrer Figuren hat den Lockdown am besten verkraftet? Wer hat am meisten gelitten?
Sabine hat darunter gelitten, dass sie wochenlang nicht mehr zum Coiffeur konnte. Napoleons grenzüberschreitende Pläne wurden durchkreuzt. Ich denke Nationalrat Arnold Schnyder hat es am besten verkraftet, als Politiker ist er gewohnt abzuwarten und auszuharren.
Und, im Vertrauen gesprochen, was würde Napoleon mit all den Coronaleugnern und Verschwörungstheoretikern machen?
Napoleon würde sich diesen Verschwörungstheoretikern selbst als den „Auserwählten“ präsentieren. Nach hundertmaligem Wiederholen dieser Botschaft, wären diese Fanatiker überzeugt, dass Trump einem wie Napoleon nie das Wasser reichen kann.
Aufführungen: Vom 16.bis 19. September gibt es vier Aufführungen Ergötzliches im Theaterhaus Thurgau. Reservationen sind hier möglich.

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