Ein Mekka für Perkussionisten

Am Wochenende fand in Weinfelden das Internationale Drums & Percussion Camp statt. Internationale Stars, Konzertgäste und junge Schüler widmeten sich dieses Wochenende ganz der Perkussionskunst.
«Ich bin seit Donnerstag hier. Und die Athmosphäre ist unglaublich», sagt Hakim Ludin. Der afghanische Jazz- und Avantgarde-Perkussionist ist eine der Grössen der Szene. In Weinfelden lehrte er tagsüber Cajon- und Latin-Percussion-Tricks, am Samstagabend eröffnete er den Konzertabend. «Diese Tage ist hier in Weinfelden ein kleines Mekka für Drummer entstanden», sagt er, bevor er auf der Bühne mit Cajon, Bongos und vielen kleinen Perkussionsinstrumenten Soundcollagen kreiiert.
Seit Donnerstag haben sich einige der weltweit besten Perkussionisten in Weinfelden versammelt: Wim de Vries, die eine Hälfte der «Drumabassadors», Manni von Bohr, Chefredakteur des deutschen Magazins «drums&percussion», Russ Miller, einer der Top-US-Studiodrummer, oder Asal Malekzadeh, die Iranische Meisterperkussionisten. Alle geben in ihren jeweiligen Spezialgebieten Workshops: Von spezialisierten Fusstechniken bis zum Gesamtsound eines Drumsets – wer gerne auf Trommeln schlägt, kann hier vieles lernen.
Für Meister und Neulinge
Das Internationale Drums & Percussion Camp versucht Profis genau so anzusprechen, wie auch Anfänger. Neben den Masterclass-Workshops mit den internationalen Stars, stehen auch etwas leichtere Kurse für den Nachwuchs auf dem Programm: Body-Percussion, Tricks mit den Drumsticks oder Cajon-Bau. Alles ebenfalls in Kleingruppen, unterrichtet wird ebenfalls von Profis. Eine freundliches Umfeld, um die Faszination für Percussion zu wecken. Und auch die Profis fühlen sich wohl.
Workshop mit Karuna Moorthy: Gespielt wird Tavil, eine traditionelle südindische Trommel. (Bild: facebook)
«Ich bin etwas nervös, hier zu spielen. Es sind so viele gute Drummer hier», scherzt de Vries vor seinem Konzert. Man merkt: Alles ist familiär hier. In den Pausen unterhalten sich die Dozenten mit den Gästen über verschiedene Drumstick-Techniken, während die Jüngeren mit den verschiedenen Trommeln im Raum experimentieren.
«Das Schönste an der Percussion: Man sitzt im Kreis und spricht nicht über Religion oder Politik. Man sitzt im Kreis und spricht mit Rhythmen», sagt Ludin. Und das gelingt: Unter der künstlerischen Leitung von Samuel Forster (Perkussionist bei verschiedenen Ensembles und selbst Schüler von Hakim Ludin) hat sich Weinfelden tatsächlich für ein paar Tage in ein Mekka für Perkussionisten verwandelt.
Die Perkussionsmeister unter sich: Wim de Vries, Asal Malekzadeh, Manni von Bohr, Karuna Moorthy, Mike Mainieri und Russ Miller. (Bild: facebook)
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