von Brigitta Hochuli, 08.07.2013
Kulturbremse verpasst

Brigitta Hochuli
Das hätte viele interessiert. Die meisten haben das 20-Jahrjubiläum des Kulturdachverbands Kreuzlingen aber verpasst. Denn der Anlass auf dem Boulevard war nicht angekündigt. Nur wer bei Facebook dabei ist oder zum engeren Kreis gehört, hatte im Vorfeld davon gewusst. Der „Thurgauer Zeitung“ zufolge war die Stadt am heissen Samstagnachmittag vor den Sommerferien denn auch wenig bevölkert. Aber auch diese Information gibt‘s nur beschränkt. Sie steht auf Papier.
„Kultur bremst Verkehr“, titelt die TZ. Oha! Das hätte ich gerne erlebt. Denn darum ging es den Veranstaltern unter anderem: Leopold Huber trug mit seiner Truppe einen Sarg über die Strasse – zur Erinnerung an deren menschliche Leblosigkeit.
Er sei zurzeit in Basel „lebhaft“, schreibt ein junger, im Thurgau aufgewachsener Künstler für die werkschau-Serie auf thurgaukultur.ch. Das ist schön gesagt, und ich beneide ihn darum. Denn Kulturbremsen, wenn auch gut gemeinte, nützen nichts, wenn das Volk nicht dabei ist. Dann werden sie höchstens ihrem Namen gerecht!
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Kommentar zu «Kulturbremse verpasst»
Peter Steidinger | 08.07.2013, 17.46 Uhr
Was für ein Geräusch macht Kultur, wenn sie in die Stadt fällt, während niemand dort ist, um sie zu hören?

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