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Grenzenlose Werkschau im Freien

Grenzenlose Werkschau im Freien
Lancieren ein neues Ausstellungsformat: Lisa Kull, Joachim Schweikart, Judit Villiger und Clara Andrés. | © zVg

Am Untersee startet ein neues Ausstellungsprojekt: „[h]änne und dänne“ will grenzüberschreitend künstlerische Impulse setzen. Künstler:innen können sich bis 15. Februar bewerben. (Lesedauer: ca. 3  Minuten)

Grosse Dinge werfen ihre Schatten voraus: Im Sommer 2026 soll ein neues Ausstellungsformat die Bodenseeregion beleben. Unter dem Titel „[h]änne und dänne“ soll das ganze Spektrum der Bildenden Kunst gezeigt werden. Für die erste Ausgabe vom 1. Mai bis 27. September 2026 suchen die Initiator:innen jetzt Künstler:innen, die sich beteiligen wollen. 

„Dabei liegt unser Fokus auf der Vernetzung der Region insgesamt und speziell dem Deutschen und dem Schweizer Ufer. Wir setzen auf eine Durchmischung von etablierten Positionen und Nachwuchs“, schreiben die Gründer:innen des Festivals in ihrer Ausschreibung. Und: «Wir sind überzeugt, dass die temporäre Besetzung einer heute ländlich wahrgenommen Gegend mit reicher künstlerischer Geschichte – durch Werke aktueller bildender Künstler:innen etwas auslösen wird.»

Ein Ziel: Neue Zugänge zu Kunst schaffen

Zum Gründerteam gehören Judit Villiger (Haus zur Glocke, Steckborn), Lisa Kull (Präsidentin des Dorfvereins Berlingen), Clara Andrés (Gemeinderätin Homburg und Malerin) sowie Joachim Schweikart (Künstler). Auf die Frage, was sie zu der Gründung eines neuen Ausstellungsformat bewogen habe, antwortet Judit Villiger: „Wir möchten den Austausch anregen und glauben an die Kraft der Kunst!“ Ziel sei es auch „kunstfremde Menschen“ anzusprechen und möglichst vielen Menschen einen Zugang zu Kunst zu ermöglichen. Alle Arbeiten sollen im Sommer 2026 im öffentlichen Raum zu sehen sein. 

Obwohl das noch mehr als anderthalb Jahre hin ist, startet bereits jetzt die Suche nach den Künstler:innen. Bis zum 15. Februar 2025 können sich interessierte Kulturschaffende bei „[h]änne und dänne“ bewerben. Die ausgewählten Projekte werden mit 3500 Franken honoriert.

 

So kann man sich bewerben

Interessierte Künstler:innen können sich mit einem digitalen Dossier (maximal 20 Seiten, nicht mehr als 5 MB) um eine Teilnahme per Mail an info@aenne-und-daenne.ch bewerben. Einsendeschluss ist der 15. Februar 2025. 

Gesucht werden:

- Kunstschaffende mit Bezug zur Unterseegegend, zum Kanton Thurgau, zum Land Baden-Württemberg und national bekannte Künstler:innen aus der Schweiz wie aus Deutschland, die auf den „Kunstraum Untersee“ reagieren; 
- professionelle Kunstschaffende, die Erfahrung mit Kunst im öffentlichen Raum vorweisen können, ebenso wie junge, noch unbekannte Personen, die erstmals die Chance bekommen, im öffentlichen Raum auszustellen, um damit neue Werke zu fördern und Positionen zu entdecken; 
- skulpturale, installative, konzeptionelle Arbeiten aus dem ganzen Spektrum der Bildenden Kunst; 

Alle Bewerber:innen erhalten bis Ende Februar 2025 eine Information über den Entscheid. Die komplette Ausschreibung gibt es hier.

Den langen Zeitraum zwischen dem Call for artists und der Durchführung des Festivals haben die Verantwortlichen bewusst gewählt. „Die eingeladenen Kunstschaffenden konzipieren und realisieren ein Werk im öffentlichen oder privaten Raum in einer der drei beteiligten Gemeinden (Steckborn, Berlingen, Gaienhofen). Wir möchten dazu genug Zeit geben. Die Erfahrung beim Kuratieren im Haus zur Glocke zeigt, dass es sinnvoll ist, ein Jahr dazu zur Verfügung zu stellen“, erklärt Judit Villiger. 

Thematisch wollen die Initiator:innen keine Vorgaben machen. Stattdessen heisst es in der Ausschreibung: „ [h] änne und dänne: Der Untersee als Kunstraum rekurriert auf das Hüben und Drüben des Sees, das von den beiden Ufern (Schweiz und Deutschland) aus als Gegenüber wahrgenommen wird. Das Projekt will den Austausch über das Wasser anregen.“ 

Formal sind ganz verschiedene Ansätze möglich: Skulpturale, installative, konzeptionelle Arbeiten können ins Rennen gehen. Wichtig ist den Initiator:innen aber, dass etablierte Künstler:innen ebenso dabei sind, wie „junge, noch unbekannte Personen, die erstmals die Chance bekommen, im öffentlichen Raum auszustellen“, heisst es in der Ausschreibung. 

Eine Fachjury entscheidet über die Teilnehmer:innen

Die Auswahl der Künstler:innen trifft eine Fachjury. Sie besteht aus Dr. Andreas Gabelmann, Josiane Imhasly, Lisa Kull, Brita Polzer und Judit Villiger. Die Jury soll aus allen eingegangenen Bewerbungen 15 Kunstschaffende auswählen. Diese ausgewählten Künstler:innen werden schliesslich im März eingeladen, die Region einen Tag lang zu besuchen, um mögliche Standorte für ihre Werke zu finden. Danach sind die Künstler:innen gefordert, bis Ende Mai 2025 konkrete Vorschläge zu machen.

Für die Umsetzung des Projekts haben die Initiator:innen einen eigenen Verein mit Sitz in Berlingen gegründet. Der Zweck des Vereins ist laut Satzung „die wiederkehrende Durchführung von grenzüberschreitenden zeitgenössischen Kunstausstellungen und Veranstaltungen im öffentlichen Raum sowie deren Vermittlung“. Das Projekt soll also kein einmaliges Ereignis werden, sondern auch nach der Erstausgabe 2026 weiterleben.

Förderung durch Kulturstiftung und Gemeinden

Das neue Ausstellungsformat, Judit Villiger beschreibt es als „eine Werkschau im Freien“, wird vor allem von der Kulturstiftung des Kantons Thurgau unterstützt (95’000 Franken). Auch die Gemeinden Steckborn (10’000 Franken) und Berlingen (5000 Franken) beteiligen sich an dem Projekt finanziell. In Gaienhofen steht eine Entscheidung über eine Förderung noch aus. 

 

 

 

 

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