von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 03.03.2022
Andrea Gerster und Lika Nüssli für Schweizer Kinderbuchpreis nominiert
Gemeinsam mit der St. Galler Illustratorin hat die Thurgauer Autorin versucht, Spoken Word zu verschriftlichen. Ein Experiment, das die Jury nun ausdrücklich lobt. Die Entscheidung fällt Ende Mai bei den Solothurner Literaturtagen. (Lesedauer: ca. 1 Minute)
Grosse Freude für die im Thurgau lebende Autorin Andrea Gerster: Gemeinsam mit der St. Galler Illustratorin Lika Nüssli steht sie auf der Shortlist des mit 10'000 Franken dotierten Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises 2022. Das hat die Jury am 3. März bekannt gegeben. „Die fünf ausgewählten Bücher überzeugten die Jury mit ihrer grossen Ausdrucksstärke“, heisst es in einer Medienmitteilung.
Die beiden Ostschweizer Nominierten reagieren glücklich: «Für Lika und mich ist die Nomination sehr, sehr erfreulich. Eine langjährige Zusammenarbeit erfährt damit einen wunderbaren Höhepunkt. Wir bedanken uns beim SJW Verlag für diese schöne, ungewöhnliche, aber auch mutige Publikation», erklärt Andrea Gerster auf Nachfrage von thurgaukultur.ch
«Für Lika und mich ist die Nomination sehr, sehr erfreulich. Eine langjährige Zusammenarbeit erfährt damit einen wunderbaren Höhepunkt.»
Andrea Gerster, Autorin
Zum Buch «Moni heisst mein Pony» (Zürich: SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk 2021) von Andrea Gerster und Lika Nüssli schreibt die Jury des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises: „Kann man die Kunstform Spoken Word verschriftlichen? Andrea Gerster und Lika Nüssli wagen das Experiment. Die abwechslungsreichen, kurzen und kurzweiligen Texte bewegen sich nahe an der Alltags- und Erlebniswelt von Kindern und Jugendlichen, gekonnt und mit viel Fantasie verbinden sie das Mündliche mit dem Schriftlichen. Die Freude am Spiel mit der Sprache ist in jeder Zeile spürbar, die Illustrationen setzen treffende Akzente. Entstanden ist eine erfrischende und originelle Literaturform.“
Jury wählte aus mehr als 100 Titeln aus
Gerster und Nüssli arbeiten schon länger zusammen: Sie performen gemeinsam Spoken Word und Livezeichnen. Lika Nüssli wohnt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in St. Gallen. Für ihre Werke wurde sie vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2006 mit dem Schweizer Bilderbuchpreis.
Neben den beiden Nominierten aus der Ostschweiz stehen ebenfalls auf der Shortlist: Laura D’Arcangelo („Herr Bert und Alfonso jagen einen Dieb“, Atlantis 2021), Tito Moccia („Astor“, Antipodes 2021), Johanna Schaible („Es war einmal und wird noch lange sein“, Hanser 2021) und Walid Serageldine („Le voisin“, La Joie de lire 2021).
Preisvergabe bei den Solothurner Literaturtagen
Die Jury konnte aus über 100 Titeln von Schweizer Autor:innen und Illustrator:innen auswählen, die aus 75 Verlage eingereicht wurden. Getragen wird die mit 10'000 Franken dotierte nationale Auszeichnung für Kinder- und Jugendbuchschaffende, die dieses Jahr zum dritten Mal vergeben wird, vom Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband SBVV, von den Solothurner Literaturtagen und vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM.
Am Samstag, 28. Mai 2022 um 15 Uhr, werden an der Preisverleihung im Rahmen der Solothurner Literaturtage alle fünf Titel der Shortlist vorgestellt und das Siegerbuch bekanntgegeben.
Weitere Beiträge von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter
- Der vierte Neuanfang im siebten Jahr (19.12.2024)
- „Wir müssen wieder lernen, Widerspruch zuzulassen.“ (16.12.2024)
- Adrian Bleisch gibt Galerie auf (16.12.2024)
- Die Qual der Wahl (16.12.2024)
- Die Welt hinter dem Vorhang (10.12.2024)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Literatur
Kommt vor in diesen Interessen
- Nachricht
- Belletristik
Ähnliche Beiträge
„Wir müssen wieder lernen, Widerspruch zuzulassen.“
Demokratie und Gesellschaft stehen unter Hochspannung. Wer könnte das besser analysieren als ein Krimi-Autor? Ein Gespräch mit Matthias Moor über Spannung in Literatur und Leben. mehr
Wirklichkeit ist, was du daraus machst!
Michèle Minelli hat ein neues Buch vorgelegt, das schwer aus der Hand zu legen ist. Man will einfach wissen, wie es endet. Wer das noch nicht wissen will, der lese diesen Text nicht bis zum Schluss. mehr
Sanfte Radikalität
Die Aargauer Autorin Barbara Schibli stellt ihr zweites Buch vor: «Flimmern im Ohr» erzählt von einer Frau, die mitten im Leben steht und dennoch einen Blick zurück auf ihre wilden Jahre wirft. mehr