von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 05.03.2020
«Das Kunstmuseum soll ein Leuchtturm für den Thurgau sein»
Grossratswahl 2020: Die Parteien im Kulturcheck. Die FDP schlägt einen Ideenwettbewerb zur Standortdebatte um das Historische Museum vor. Ittingen als Standort für das Kunstmuseum sei nicht gesetzt. Die FDP hat aktuell 20 Sitze im Grossen Rat. Geantwortet haben auf unsere Fragen sieben verschiedene Kantonsrats-KandidatInnen.
Das Thema Kultur findet sich nicht in ihrem Wahlprogramm. Warum nicht?
Daniel Eugster: Mit der Initiierung, Umsetzung und Betrieb des Kulturzentrum Presswerkes ist für mich Kultur mehr als Wahlprogramm, sondern tägliche Realität, welche mir und meinen Kollegen viel Freude macht.
Cornelia Hasler-Roost: Das Thema Kultur gehört meines Erachtens in den Bereich «Gemeinschaft und Gesellschaft». Daher ist es in unserem Wahlprogramm verankert.
Brigitte Kaufmann: Ja, das stimmt, auf jeden Fall nicht spezifisch. Man muss sich auch konzentrieren können in den politischen Aussagen. Meine Schwerpunkte sind Finanzen, Steuern, Staatswesen generell, Governancefragen. Diese Themen haben mal mehr, mal weniger Bezug zu anderen Politthemen, auch zur Kulturpolitik. Persönlich bin ich «kulturaffin» unterwegs. Ich liebe Bücher, pflege die Schweizer Autoren, bin Fan vom Kino Roxy in Romanshorn, und ich habe mich z.B. bei Rotary Oberthurgau stark für die Auszeichnung des letzten Kulturpreises engagiert. Als frühere Gemeindepräsidentin habe ich den Beitritt meiner Gemeinde zum Kulturpool Oberthurgau vorangetrieben und selbstverständlich ist meine Familie Supporter der Uttwiler Meisterkurse.
Ruth Kern: Kultur ist mir sehr wichtig, für mich aber sehr persönlich und gehört nicht in ein allgemeines Wahlprogramm
Beat Rüedi: Stimmt nicht. Bier trinken gehört zu meiner Kultur und ist in meinem Wahlprogramm.
Kristiane Vietze: Tatsächlich: Das ist eine gute Frage. An sich erstaunlich, dass wir Kultur nicht separat angesprochen haben. Wahrscheinlich, weil sie irgendwie überall mit dazugehört. Bei Bildung, Innovation, Gesellschaft, etc.
Cornelia Zecchinel: Mein Wahlcredo ist seit eh und je: Kultur verbindet. Im Leben von vielen liberal denkenden Menschen spielt Kultur eine wichtige Rolle. Sie schreiben sich das aber nicht jedesmal auf die Fahne, sondern leben es: als Publikum, als Initianten, als Mitarbeitende in Vorständen, als Sponsorinnen und Sponsoren, als Förderinnen und Förderer.
«Die Qualität muss bei geförderten Werken gesichert sein. Auf keinen Fall ein JEKAMI zulassen. Auch keine Selbstausbeutung.»
Cornelia Zecchinel, FDP Kreuzlingen
Welches sind die aus Ihrer Sicht wichtigsten Kultur-Projekte der neuen Legislatur?
Daniel Eugster: Historische Museen, Kartause Ittingen, Vernetzung Kulturveranstalter
Cornelia Hasler-Roost: Ich beschäftige mich hauptsächlich mit dem Kulturprogramm im Hinterthurgau. Da kommen mir folgende Themen in den Sinn: Kulturbühne 2021, Krönung 2020, 2021, 2022, 2023, Operette Sirnach, Montag Blues, Neue Projekte Oliver Kühn mit dem Theater jetzt. Von weiteren Projekten lasse ich mich gerne inspirieren.
Brigitte Kaufmann: Die «Museumsfrage». Wohin soll das Historische Museums des Kantons Thurgau kommen, ist der Standort für das erweiterte Kunstmuseum in der Kartause am richtigen Ort?
Ruth Kern: Es muss vielseitig bleiben – ich möchte keines hervorheben.
Beat Rüedi: Die Klärung des Schicksals der kantonalen Museen
Kristiane Vietze: Die Entwicklung der Museumsstrategie nun mit den „Thurgauer Köpfen“ in allen Thurgauer Museen umzusetzen, ist sicher ein Meilenstein. Dann ist es lokal sehr unterschiedlich. Für Frauenfeld ist das Bücherfest im Sommer 2020 ein Highlight. Aber am wichtigsten ist wohl wie in jeder Legislatur, Thurgauer Kultur beim Aufblühen zu unterstützen – und zwar vor allem lokal.
Cornelia Zecchinel: Die Museumsbauten. Alle Gemeinden sollten den Kulturpools beitreten. Das fliesst positiv auf sie zurück.
«Arbon ist mit seiner Industriegeschichte der perfekte Standort!»
Daniel Eugster, FDP Arbon, zur Standortdebatte um das Historische Museum Thurgau
Welche Schwerpunkte wollen Sie in den kommenden Jahren in der Kulturpolitik setzen?
Daniel Eugster: Vernetzung Kulturveranstaltung im Oberthurgau, Förderung von Vielfalt
Cornelia Hasler-Roost: Persönliche Teilnahme, persönliche Mithilfe (vor Ort, Organisation), persönliches Engagement als Politikerin, je nach Thema und Notwendigkeit
Brigitte Kaufmann: Als Bewohnerin des Bezirks Arbon setze ich mich ganz konkret für den Standort des kantonalen Historischen Museums in Arbon ein.
Ruth Kern: Möglichst viele Punkte – nicht einzelne Schwerpunkte
Beat Rüedi: Anstoss für ein Museum für moderne Kunst.
Kristiane Vietze: Gerne unterstütze ich die im Thurgauer Kulturkonzept genannten Entwicklungsziele 2019 – 2022
Cornelia Zecchinel: Kultur mit allen Facetten soll sichtbar und lebbar sein und darf nicht aus dem Thurgau verschwinden. Die Qualität muss bei geförderten Werken gesichert sein. Auf keinen Fall ein JEKAMI zulassen. Auch keine Selbstausbeutung.
«Als Frauenfelderin liegt mir Frauenfeld als Heimat des Historischen Museums natürlich nah.»
Kristiane Vietze, FDP Frauenfeld, zur Standortfrage des Historischen Museums Thurgau
Welchen Stellenwert räumen Sie der Kulturpolitik in Ihrer politischen Arbeit ein?
Daniel Eugster: Arbeit, Sport und Kultur sind zentrale Punkte für unsere Gesellschaft und deshalb auch für die Politik.
Cornelia Hasler-Roost: Ich habe 10 Jahre lang als Gemeinderätin das Ressort Kultur, Freizeit und Sport in Aadorf präsidiert. Das hat mir einen nahen Zugang zur Kultur gegeben und mich eingebunden. Daher ist das Thema immer präsent.
Brigitte Kaufmann: Positiv gesagt: Jeder Kantonsrat, jede Kantonsrätin hat seine /ihre Kompetenzen. Ich persönlich z.B. habe keine Mühe, in kulturpolitischen Fragen gut zuzuhören, welche Haltung zum Beispiel meine Ratskollegin Cornelia Zecchinel, FDP, Kreuzlingen, zu den entsprechenden relevanten Themen einnimmt. Ich will sagen, Kulturpolitik ist mir wichtig, aber ich bin keine «Kulturpolitikerin». Ich hüte mich, hier irgendetwas von «Kulturpolitik» zu schwadronieren, nur um einen guten Eindruck zu machen
Ruth Kern: Ich werde mich bemühen möglichst objektiv zu bleiben, mich für Unterstützung wo nötig einzusetzen, aber ansonsten die Kultur nicht zu stark mit Regeln der Politik vermischen.
Beat Rüedi: Einen angemessenen.
Kristiane Vietze: Mein Einsatz für Kultur ist eher im gemeinnützigen Bereich. So setze ich mich im Vorstand des Thurgauer Wirtschaftsinstituts ein, im Think Tank Thurgau, im Beirat der Kanti Frauenfeld, im Vorstand von Schloss Herdern und ich bin Mitglied der Genossenschaft Eisenwerk. Mein politisches Engagement ist eher in den Bereichen Wirtschaftspolitik und auch Bildungspolitik – beide beinhalten allerdings auch viel Kultur.
Cornelia Zecchinel: Kultur gibt Luft zum Leben und geistige Anregung. Sie ist für mich zentral.
«Lage und insbesondere Architektur sind für mich bei einem Kunstmuseum ebenso entscheidet wie der eigentliche «Inhalt» des Museums. Ich hatte schon immer Mühe mit der Tatsache, dass das Kunstmuseum Thurgau in der Kartause ist.»
Brigitte Kaufmann, FDP-Kantonsrätin
Wo soll das Historische Museum Thurgau künftig beheimatet sein?
Daniel Eugster: Arbon ist mit seiner Industriegeschichte der perfekte Standort!
Cornelia Hasler-Roost: Dieses Feld überlasse ich den Betroffenen. Für mich spielt hier nicht die Rolle «wo» das Museum ist, sondern dass es den verdienten Stellenwert, Reputation und Beachtung erhält.
Brigitte Kaufmann: Ich finde es gut, dass zu dieser Frage eine Art Ideenwettbewerb innerhalb des Kantons stattfindet und es dadurch nicht zwangsläufig «Frauenfeld» heissen muss. Arbon bringt alle Voraussetzungen mit, um Standort dieses bedeutsamen kantonalen Museums zu werden.
Ruth Kern: Es soll in Frauenfeld bleiben.
Beat Rüedi: Im Oberthurgau
Kristiane Vietze: Es kommt darauf an. Ich bin gespannt, welche Entscheidungsfaktoren schliesslich eine Rolle spielen und wie sie gewichtet sind. Als Frauenfelderin liegt mir Frauenfeld als Heimat des Historischen Museums natürlich nah.
Cornelia Zecchinel: keine Antwort
«Mit den 127 Millionen Franken aus dem TKB-Aktienverkauf würde ich ein neues Museum für moderne Kunst am See bauen.»
Beat Rüedi, FDP-Kantonsrat aus Kreuzlingen
Wie sieht Ihre Vision für das Kunstmuseum Thurgau aus?
Daniel Eugster: Modern, kinder- und familienfreundlich, frech.
Cornelia Hasler-Roost: Es soll ein «Leuchtturm» sein für den Kanton Thurgau. Inhaltlich soll es eine breit abgestützte Interessensgruppe ansprechen. Daher bin ich der Meinung, dass etwas kosten darf.
Brigitte Kaufmann: Lage und insbesondere Architektur sind für mich bei einem Kunstmuseum ebenso entscheidet wie der eigentliche «Inhalt» des Museums. Ich hatte schon immer Mühe mit der Tatsache, dass das Kunstmuseum Thurgau in der Kartause ist. Ich kann mir einen architektonisch hochwertigen Neubau, z.B. am See, Kreuzlingen, vorstellen. Ich bin aber offen für eine gute und konstruktive Diskussion.
Ruth Kern: Nicht zu abgehoben, nicht zu kulturell elitär, sondern auch eine breite «Geschmacksmischung»
Beat Rüedi: Ein moderner Neubau oder die Umnutzung eines alten Gebäudes am See.
Kristiane Vietze: Für das Kunstmuseum stehen für mich praktische Kriterien im Vordergrund. Die Exponate müssen professionell aufbewahrt und präsentiert werden können. Und es braucht Raum für Entwicklung. Die Umgebung der Kartause finde ich persönlich sehr charmant, aber wenn dieser Ausstellungsort zu viele Abstriche bezüglich Praktikabilität mit sich bringt, muss auch ein anderer Ort denkbar sein.
Cornelia Zecchinel: Das Kunstmuseum Thurgau soll in der Kartause bleiben. Hier gibt es eine Einzigartigkeit. Das rühmen auch Gäste von auswärts, welche schon viele Museen gesehen haben. Der Sammlungsschwerpunkt: Aussenseiterkunst ist hier perfekt eingebettet.
Wie könnte die Thurgauer Kultur über die Kantonsgrenzen hinaus sichtbarer werden?
Daniel Eugster: Ja, natürlich. Mit dem Kulturzentrum Presswerk haben wir dies bewiesen. Nach 3 Jahren finden wir bereits nationale Beachtung und Anerkennung
Cornelia Hasler-Roost: Genau mit solchen Projekten wie das Kunstmuseum. Wir sind sehr bescheiden, auch in dem was wir bauen und präsentieren. Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Mut in dieser Hinsicht, nicht nur in der Kultur.
Brigitte Kaufmann: Mit einer konzisen Kulturpolitik von Regierung und Grossem Rat und mit einem mutigen Entscheid zum Standort des Kunstmuseums Thurgau vielleicht?
Ruth Kern: Das muss nicht sichtbarer sein – heute ist es einfach, Informationen aus anderen Kantonen zu bekommen.
Beat Rüedi: keine Antwort
Kristiane Vietze: Sicherlich auf digitalem Weg – aber jede digitale Welt braucht auch eine physische Heimat. Ich könnte mir vorstellen, dass Kooperationen mit ausserkantonalen Institutionen die Sichtbarkeit erhöhen.
Cornelia Zecchinel: Das Kunstmuseum Thurgau in der Kartause zeigt sich durch die Einzigartigkeit der Anlage. Durch eigene Aktionen der Künstlerinnen und Künstler, z.B. durch Tourneen wie bei Olli Hauenstein. Oder durch neue Zusammenarbeit wie sie immer wieder bei der Theaterwerksstatt Gleis 5 entsteht.
«Wir sind sehr bescheiden, auch in dem was wir bauen und präsentieren. Manchmal wünsche ich mir etwas mehr Mut in dieser Hinsicht, nicht nur in der Kultur.»
Cornelia Hasler-Roost, FDP-Kantonsrätin aus Aadorf
Kann Kultur ein Standortfaktor für den Thurgau sein?
Daniel Eugster: Kultur gehört zum Leben und ist deshalb ein Bestandteil der Lebensqualität eines Wohnortes.
Cornelia Hasler-Roost: Ja, jedoch wohl nicht mehr oder weniger wie bei den umliegenden Kantonen.
Brigitte Kaufmann: Kultur IST ein Standortfaktor für den Thurgau!
Ruth Kern: ... was heisst hier kann? Zum Beispiel die Kartause Ittingen ist ein wichtiger kultureller Standort
Beat Rüedi: Ja. Für reifere Menschen, die Zeit und Geld in die Kultur investieren
Kristiane Vietze: Auf jeden Fall. Diese Frage kann man auch umkehren. Fehlende Kultur wäre sicherlich ein Nachteil für den Standort Thurgau.
Cornelia Zecchinel: Kultur ist ein Standortfaktor. Leider mussten wir als "Ansiedler" schon hören: Unsere Leute möchten lieber in Zürich arbeiten, da ist das kulturelle Angebot besser.
Werden Künstlerinnen und Künstler aus Ihrer Sicht heute angemessen entlohnt für ihre Arbeit? Falls nein: Wie wollen Sie das ändern?
Daniel Eugster:Wertschätzung und Entlöhnung von Kunst ist sehr unterschiedlich. Ansprüche und Erfolg unterschiedlich. Ich kann für unsere Veranstaltungen im Presswerk sprechen. Wir bemühen uns sehr, die Künstler angemessen und fair zu entlöhnen. Wir entlasten die Künstler vom Risiko.
Cornelia Hasler-Roost: Es gibt für regionale Projekte die regionalen Kulturförderpools. Hier kenne ich natürlich ThurKultur sowie die Kommission der Gemeinde Aadorf. Bei grösseren Projekten springt das Kulturamt Thurgau ein. So wie ich die Erfahrung gemacht habe, gibt es aus den entsprechenden Gefässen eine angemessene Entlöhnung. Ich bin auch der Meinung, dass diese Aufteilung Kommunale-, Regionale- und Kantonsförderung gut gelöst ist. Es gibt für «jede» Veranstaltung das passende Gefäss.
Brigitte Kaufmann: Ich kann das nicht beurteilen.
Ruth Kern: Die Künstler, die mir nahestehen, arbeiten aus Berufung und Talent… und nicht wegen dem Lohn. Auch in dieser Sparte klafft die Schere weit auseinander, je nach Bekanntheitsgrad, Modeströmungen etc. und nicht wegen politischem Einfluss.
Beat Rüedi: Nein. Das lässt sich kaum ändern.
Kristiane Vietze: Da muss man sich erst einmal überlegen, was denn ein „angemessener Lohn“ ist. Ich stelle mir vor, dass Künstlerinnen und Künstler ganz unterschiedlich hoch entlohnt werden. Der Markt spielt hier eine grosse Rolle – die eine Kunst gefällt einer Mehrheit, die andere weniger – entsprechend unterschiedlich sind die möglichen erzielten Preise. Nur sind Preis und Wert wohl nicht immer im Einklang. Die gleiche Frage stellt sich übrigens auch bei Politikern – wie wollen Sie deren Wert für die Gemeinschaft „gerecht“ entlohnen? Das ist in meinen Augen gar nicht möglich.
Cornelia Zecchinel: Künstlerinnen und Künstler sollen einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft haben. Sie haben etwas zu sagen und das darf nicht gratis sein. Wir haben aber kaum angestellte Künstler im Kanton. Die Förderung geschieht über Projekte und Förderbeiträge.
«Nicht zu abgehoben, nicht zu kulturell elitär, sondern auch eine breite «Geschmacksmischung».»
Ruth Kern, FDP-Kantonsrätin zur Frage wie sie sich das Kunstmuseum Thurgau der Zukunft vorstellt
Mit den 127 Millionen Franken aus dem TKB-Aktienverkauf würden wir…
Daniel Eugster: … ein nachhaltiges Projekt unterstützen, welches weit über den Thurgau strahlt und die Positionierung, sowie den Standort stärkt.
Cornelia Hasler-Roost: keine Antwort
Brigitte Kaufmann: … sollen zwei überragende Bildungsprojekte und ein Kulturprojekt, konkret das neue kantonale Historische Museum in Arbon, finanziert werden.
Ruth Kern: … versuchen einen gerechten Verteilungsschlüssel finden
Beat Rüedi: … ein neues Museum für moderne Kunst am See bauen.
Kristiane Vietze: … Projekte unterstützen, die dem Kanton Thurgau nachhaltig einen Mehrwert bringen. Dazu gehören Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Den Weg, den die Kantonsregierung aktuell mit dem Grundlagenpapier eingeschlagen hat, unterstützen wir und sind gespannt, welche Projekte vorgeschlagen werden. Auf unserer Liste sind zur Zeit der „Berufsbildungscampus Ostschweiz“ und der „Digital Campus“ – schauen wir mal, was noch dazu kommt.
Cornelia Zecchinel: ... würde ich den spannenden Kunstraum in Kreuzlingen weiter entwickeln zu einem Kunstort, der die Themenwelt "Grenze" bespielt. Das soll gemeinsam mit Konstanz geschehen. Der Kunstraum Kreuzlingen arbeitet bereits mit der Uni Konstanz zusammen. Das kann interessant weiterentwickelt werden.
So antworteten die anderen Parteien auf die Fragen
SP Thurgau: «Wir wollen freien Eintritt in allen Museen ermöglichen»
Grüne Thurgau: «Das kantonale Kulturbudgets sollte erhöht werden»
SVP Thurgau: «Das Historische Museum sollte in den Oberthurgau»
GLP Thurgau: «Der Oberthurgau hat für uns Priorität»
EDU Thurgau: «Kultur ist keine Frage des Standorts»
EVP Thurgau: «Kunstmuseum soll in der Kartause bleiben»
Wen wählen? Eine Zusammenfassung und Analyse der Antworten finden Sie hier
CVP Thurgau und BDP Thurgau haben auf unsere Anfrage nicht reagiert.
Der Kulturcheck: Wir wollten im Hinblick auf die Kantonsratswahl am 15. März von den Fraktionen wissen, wie sie es mit der Kultur halten. Um ihre Haltung zu verschiedenen Themen abzufragen, haben wir einen Fragebogen entwickelt. In diesem stellten wir konkrete Fragen (beispielsweise zur Standortdebatte um das Historische Museum Thurgau), aber auch allgemeine Fragen zur Bedeutung von Kulturpolitik und der finanzielle Lage von Künstlerinnen und Künstlern. Zwei Wochen hatten alle Fraktionen Zeit, die Fragen zu beantworten.
Wir haben den Fraktionen überlassen, ob sie eine Fraktionsmeinung abgeben oder einzelne Kandidatinnen und Kandidaten zu Wort kommen lassen. Sieben der neun im Rat vertretenen Gruppierungen haben sich die Zeit genommen. Lediglich die CVP und die BDP antworteten trotz mehrfachen Nachfragens auf verschiedenen Kanälen nicht auf unsere Anfrage.
Die Wahl: Am Sonntag, 15. März, wird zum ersten Mal im Thurgau nicht nur der Grosse Rat neu gewählt, sondern auch die Mitglieder des Regierungsrats stehen zur Wahl. In unserem „Kulturcheck“ konzentrieren wir uns allerdings auf die Parlaments-Wahl.
Die Machtverhältnisse im Grossen Rat: Aktuell zählt der Grosse Rat 130 Mitglieder. Die Sitzverteilung lautet derzeit wie folgt. Die SVP hält 44 Sitze, CVP 20, FDP 20, SP 17, Grüne Partei 9, GLP 7, EVP 5, EDU 5 und BDP 3.
Weitere Beiträge von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter
- In acht Schritten zum eigenen Kunstraum (21.11.2024)
- Alte Mauern, neue Gedanken (11.11.2024)
- Auf Kinderaugenhöhe (21.10.2024)
- Was hält uns zusammen? (16.10.2024)
- «Falsch gespart»: Kritik am Sanierungs-Stopp (15.10.2024)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Kulturpolitik
Kommt vor in diesen Interessen
- Interview
Ähnliche Beiträge
«Ich habe meine Arbeit immer geliebt!»
Gabriele Keck war 13 Jahre lang Direktorin des Historischen Museum Thurgau. Jetzt geht sie in den Ruhestand. Ein Abschiedsgespräch über Erfolge, Enttäuschungen und Durchhaltevermögen. mehr
SVP behält Departement für Erziehung und Kultur
Denise Neuweiler wird Nachfolgerin ihrer Parteikollegin Monika Knill. Das hat der Regierungsrat in seiner ersten Sitzung nach der Wahl festgelegt. mehr
Wie wir die Museumskrise lösen können
Die Ausbaupläne bei den kantonalen Museen sind gescheitert. Wie geht es jetzt weiter? Eine klare Fokussierung wäre ein Anfang. Ein Aufruf zur Debatte von Kurt Schmid. mehr