19.01.2017
Star-Geigerin spielt in Ittingen
Die "Brandenburgischen Konzerte" von Johann Sebastian Bach sind der Kern der diesjährigen Ittinger Pfingstkonzerte vom 2. bis 5. Juni. Die Star-Violinistin Isabelle Faust hat die künstlerische Leitung in diesem Jahr übernommen
Als Preisträgerin des Leopold-Mozart-Wettbewerbs in Augsburg und des Paganini-Wettbewerbs in Genua musizierte die Violonistin Isabelle Faust bereits in jungen Jahren mit bedeutenden Orchestern in aller Welt, wie den Berliner Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra, dem NHK Symphony Orchestra Tokyo, dem Freiburger Barockorchester oder dem Chamber Orchestra of Europe. Seit 2016 ist sie "Artistic Partner" des Mahler Chamber Orchestra.
In diesem Juni nun übernimmt sie die künstlerische Leitung bei den Ittinger Pfingstkonzerten. In dem bereits vorliegenden Programmheft schreibt Isabelle Faust: "Das Programm soll einige meiner geschätztesten Kammermusikpartner vereinen, und ich möchte den Zuhörern damit ein intensives Hörerlebnis von Bach zu Schumann und Brahms ermöglichen", so die Musikerin. Ergänzend dazu hat der Komponist Oscar Strasnoy, zum Thema Brandenburg seine ganz persönliche Ansicht komponiert. Mit dabei ist auch die Akademie für Alte Musik aus Berlin.
Was die Besucher erwartet, umschreibt Faust so: "Intime, nach innen gerichtete Musik, inter- pretiert von Künstlern, die mir direkt ins Herz sprechen." Mit dabei sind in diesem Jahr auch Anna Prohaska sowie Werner Güra und Christoph Berne. Ausserdem noch Kristian Bezuidenhout, Alexander Melnikov, Jean-Guihen Queyras und Teunis van der Zwart.
Auch zeitgenössische Werke werden aufgeführt
Im Mittelpunkt der Konzertreihe stehen Bachs "Brandenburgische Konzerte". Sie sind Dreh- und Angelpunkt des Festivalprogramms, schreibt Jürg Hochuli vom Veranstalter Hochuli Konzert AG dazu. Ergänzt werde dieser Kern von kammermusikalischen Schlüsselwerken von Schubert, Schumann und Brahms "und als spannender Kontrast dazu Werke der zeitgenössischen Komponisten György Ligeti und Jörg Widmann sowie Uraufführungen von Oscar Strasnoy", heisst es. Der Vorverkauf für alle Konzerte hat bereits begonnen. Hier kann man Karten reservieren.
Isabelle Faust spielt ein Repertoire, das von Johann Sebastian Bach bis hin zu Werken zeitgenössischer Komponisten wie Ligeti, Lachenmann oder Widmann reicht. So führt sie neben den grossen sinfonischen Violinkonzerten Schuberts Oktett auf historischen Instrumenten ebenso wie Kurtags "Kafka-Fragmente" mit Anna Prohaska auf.
TV-Beitrag über Isabelle Faust aus dem ARD-Kulturmagazin "Titel, Thesen, Temperamente.
Regelmässig arbeitet sie mit Dirigenten wie John Eliot Gardiner, Philippe Herreweghe, Daniel Harding, Bernard Haitink und Andris Nelsons zusammen. Eine besonders enge Beziehung verband sie in den letzten Jahren mit Claudio Abbado, mit dem sie in mehreren Ländern konzertierte und für „harmonia mundi" eine mehrfach preisgekrönte CD mit den Violinkonzerten Beethovens und Bergs einspielte. Diese Aufnahme mit dem Orchestra Mozart wurde mit dem „Diapason d'or", einem „Echo Klassik", dem „Gramophone Award 2012" und dem japanischen „Record Academy Award" ausgezeichnet. Mit ihrem Kammermusikpartner Alexander Melnikov hat sie für „harmonia mundi" zahlreiche Alben eingespielt, zuletzt Sonaten für Violine und Klavier von Brahms und Klaviertrios von Schumann. (tgk)
Hörprobe: Isabelle Faust spielt Bachs Sonate No. 3 in C-Dur, BWV 1005, Largo
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