13.01.2014
Zwischen Habsburg, Reich und Eidgenossenschaft
Zum Auftakt des 600-jährigen Jubiläums des Konstanzer Konzils veranstaltet das Historische Museum Thurgau am 16. und 17. Januar unter dem Titel «Visuelle Kultur und politischer Wandel – Der südliche Bodenseeraum im Spätmittelalter zwischen Habsburg, Reich und Eidgenossenschaft» eine internationale Tagung. Dabei werden Referierende aus der Schweiz, Deutschland und Österreich die kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Prozesse im spätmittelalterlichen Thurgau sowie im Bodenseeraum beleuchten.
Aus Anlass des Konziljubiläums sowie zur wissenschaftlichen Vorbereitung einer für 2015 geplanten Ausstellung beschäftigt sich die Tagung mit kulturellen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Prozessen im spätmittelalterlichen Thurgau und in den angrenzenden Räumen des südlichen Bodenseeraums. Dabei soll das Gebiet zwischen Bodensee und Alpen als einzigartige Kulturlandschaft in seiner kunst- und kulturhistorischen Bedeutung erfasst und in Relation zu den (kirchen-)politischen Ereignissen des 15. Jahrhunderts untersucht werden. Eröffnet wird die Tagung von Martha Monstein, der neuen Leiterin des Kulturamts des Kantons Thurgau.
Forschungsergebnisse zur Mitra
Das Tagungsprogramm gliedert sich in sechs unterschiedliche Sektionen. Diese beleuchten die Herrschaftsverhältnisse im spätmittelalterlichen Thurgau, die Auswirkungen des Konstanzer Konzils auf das Umland, die Kunst und Architektur zwischen Bodensee und Alpen, den Feldbacher Altar sowie die Mitra aus dem Kloster Kreuzlingen. Einen Höhepunkt der Tagung bildet der Vortrag von Evelin Wetter von der Abegg-Stiftung in Riggisberg. Dort wurde die Mitra im vergangenen halben Jahr restauriert und wissenschaftlich erforscht. Die Ergebnisse dieser Forschungen wird die Kunsthistorikerin und Spezialistin für mittelalterliche Goldschmiedekunst nun vorstellen. Daneben sprechen namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und den USA.
Öffentlicher Vortrag nicht nur für Frauen!
Den öffentlichen Abendvortrag am 16. Januar hält Carola Jäggi, Professorin für Kunstgeschichte des Mittelalters an der Universität Zürich. Unter dem Titel «Spätmittelalterliche Frauenklöster im südwestlichen Bodenseeraum: Horte von Kunst und Kultur oder Auffangbecken für überzählige Töchter?» widmet sie sich dem Kunstschaffen in den Thurgauer Frauenklöstern wie etwa dem Dominikanerinnenkloster St. Katharinental oder dem Zisterzienserinnenkloster Feldbach bei Steckborn. (pd)
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