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11.07.2025

«Wir sind äusserst besorgt!»

«Wir sind äusserst besorgt!»
Neue Verbindung: Über diese Treppe soll der neue Ausstellungsraum des Kunstmuseums angebunden werden. Ob sie jemals gebaut wird, ist derzeit offen. | © Canva/Keller Hubacher Architekten, BBK Architekten AG, Harder Spreyermann Architekten AG

Private Unterstützer:innen sollen die Erweiterung des Kunstmuseum Thurgau ermöglichen. Die IG Kultur Ost fordert vom Kanton ein klares Bekenntnis zu seiner Museumslandschaft. (Lesedauer: ca. 2 Minuten )

In die Debatte um die Sanierung und Erweiterung des Kunstmuseum Thurgau schaltet sich jetzt auch die IG Kultur Ost ein. Der Kanton dürfe sich hier nicht aus der Verantwortung ziehen, schreiben die Kulturschaffenden. Zuletzt hatte der Regierungsrat eine Arbeitsgruppe gestartet, die private Gelder einwerben soll, um den geplanten zusätzlichen Ausstellungssaal doch noch realisieren zu können. Wir veröffentlichen die Stellungnahme der IG Kultur Ost im Wortlaut. Mehr zum Thema gibt es auch in einem weiteren Text hier.

Stellungnahme der IG Kultur Ost zur Einsetzung einer Arbeitsgruppe für die Suche nach privater Unterstützung für das Kunstmuseum Thurgau

«Die IG Kultur Ost zeigt sich äusserst besorgt über den Entscheid der Thurgauer Regierung, den Ausbau des Kunstmuseums Thurgau aufzuschieben, bzw. nur dessen Sanierung umzusetzen. Dass nun aus parlamentarischen Kreisen eine private Initiative ins Leben gerufen wurde, um die fehlenden Mittel für eine qualitative Entwicklung für das Kunstmuseum bereitzustellen unterstreicht die Kurzsichtigkeit und Tragweite dieses politischen Entscheids.

Die IG Kultur Ost dankt der privaten Initiative ausdrücklich für ihre Zivilcourage und ihr Engagement. Auch wenn private Mitfinanzierung nicht dem kulturpolitischen Ideal entspricht, ist sie in diesem Fall ein wichtiger Rettungsanker, um gravierende Fehlentscheide abzufedern und den Kunst- und Kulturstandort Thurgau zu stärken.

Ein Museum von heute braucht mehr als nur eine energetische Sanierung, es braucht Räume und Konzepte, die das volle Potenzial entfalten lassen: für künstlerische Produktionen, öffentliche Diskurse und eine Museumslandschaft mit nationaler und internationaler Ausstrahlung. Eine Minimallösung bremst diese Entwicklung und gefährdet das vielfältige kulturelle Leben im Kanton und darüber hinaus.

Die IG Kultur Ost fordert daher eine Wiedererwägung der politischen Entscheide sowie konstruktive Lösungen, nicht nur für das Kunstmuseum, sondern für die gesamte Museumslandschaft im Thurgau. Denn betroffen sind auch zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende, Künstler:innen, ein breites, interessiertes Publikum und nicht zuletzt die nachkommenden Generationen. 

Die IG Kultur Ost engagiert sich für ein lebendiges, zukunftsfähiges Kunstmuseum – ein visionäres Projekt wie ein unterirdischer Erweiterungssaal wäre ein klares Zeichen in diese Richtung. Sie dankt allen, die sich privat, politisch oder ideell für die Kultur im Kanton einsetzen und deren gesellschaftlichen Wert anerkennen und verteidigen.»

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