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21.05.2021

Das absolute Rockgehör

Das absolute Rockgehör
Pionier der Musikproduktion: Roli Mosimann erhält den Schweizer Musikpreis 2021. | © Magdalena Ucinska

Grosse Auszeichnung: Der aus Weinfelden stammende Musikproduzent Roli Mosimann erhält den Schweizer Musikpreis 2021. (Lesedauer: ca. 3 Minuten)

Weinfelden, New York, Breslau - das sind wesentliche Stationen im Leben von Roli Mosimann. Jetzt kommt eine weitere grosse Wegmarke dazu: Der Schlagzeuger und Musikproduzent erhält in diesem Jahr einen der insgesamt 14 Schweizer Musikpreise des Bundesamt für Kultur (BAK). Das hat das BAK am Donnerstag verkündet. Dotiert ist der Preis mit 25’000 Franken.

Die Jury lobte Mosimann als „einen der bedeutendsten Schweizer Musikproduzenten überhaupt“, kein anderer habe die elektronische Studiotechnik so geprägt wie er, heisst es in der Würdigung der Jury. 1956 im Thurgau geboren, zog er Anfang der 1980er Jahre nach New York. Der Schlagzeuger der Industrial-No Wave-Band Swans setzte sich mit den technischen Neuerungen auseinander, die mit Computer Sequenzer und Midi im Studio Fuss fassten.

„Es ist eine grosse Freude, einen Schweizer Musikpreis 2021 zu bekommen. Und wenn man die Liste der weiteren PreisträgerInnen sieht, eine besondere Ehre auch dabei zu sein.“

Roli Mosimann, Musikproduzent (Bild: Magdalena Ucinska)

„Sein erstes Album «Infected» (1986), das er für die britische Band The The produzierte, erhob seine Arbeiten zum Qualitätssiegel, auf das fortan namhafte Rock- und Metalbands wie New Order, Celtic Frost vertrauten“, schreibt das BAK auf seiner Website.

Der so gelobte zeigt sich überwältigt angesichts der Auszeichnung: „Es ist eine grosse Freude, einen Schweizer Musikpreis 2021 zu bekommen. Und wenn man die Liste der weiteren PreisträgerInnen sieht, eine besondere Ehre auch dabei zu sein“, wird Mosimann in der Pressemappe zum Schweizer Musikpreis 2021 zitiert.

Mosimann gilt als Pionier der Musikproduktion

Nebst der ersten Single «Envoyé!» produzierte Roli Mosimann vier Studioalben der Schweizer Industrial-Pioniere The Young Gods. In jüngerer Vergangenheit war er an Veröffentlichungen von Phall Fatale und Fredy Studer beteiligt.

Für Jojo Mayers Band Nerve entwickelte er zwischen 1998 bis 2012 das Livesound-Konzept «Real Time Audio Destruction». Heute verantwortet Roli Mosimann das Live-Mixing der Eklektik Sessions im polnischen Breslau, wo er lebt. Im 2020 zeichnete ihn das internationale Festival Soundedit mit dem «Golden Ear Award» für pionierhafte Lösungen in der Musikproduktion aus.

Die achte Ausgabe der Schweizer Musikpreise wird am 17. September 2021 in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset im LAC Lugano verliehen. Einige der 15 Preisträgerinnen und Preisträger werden während der Preisverleihung auftreten.

Video: Alle Ausgezeichneten in 2:39 Minuten

 

Schweizer Grand Prix Musik & die Schweizer Musikpreise 2021

Der Grand Prix Musik: Der Hauptpreis geht in diesem Jahr an den Chansonnier Stephan Eicher. Er erhält den mit 100’000 Franken dotierten Grand Prix Musik. Die Jury lobt: „Mit seiner unverkennbaren Stimme und seinen Liedern auf Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch und Mundart zieht er seither eine breite Hörerschaft im In- und Ausland in seinen Bann. Seine Lieder sind musikalische Gedankengänge, die seine innere Welt offenbaren: Er reflektierte die Schweizer Heimat als Erinnerungs- und Sehnsuchtsort (z.B „Engelberg“) vertonte literarische Texte von Philippe Dijan und Martin Suter (.Song Book.) und ging in der Filmdokumentation „Unerhört Jenisch“ von 2017 seinen jenischen Wurzeln nach."

 

Schweizer Musikpreise: Die Schweizer Musikpreise (dotiert mit jeweils 25'000 Franken) zeigen Momentaufnahmen des aktuellen Musikschaffens der Schweiz. „Doch die Preisträgerinnen und Preisträger der Schweizer Musikpreise schaffen zeitlose Musik, setzen Impulse in den vielfältigen, global vernetzten Musikszenen und präsentieren als kulturelle Botschafterinnen und Botschafter eine weltoffene Schweiz im In- und Ausland“ heisst es auf der Website des Preises. Die 14 Preisträgerinnen und Preisträger von 2021 sind: Alexandre Babel (Genf), Chiara Banchini (Lugano, TI), Yilian Cañizares, (Havanna, Kuba und Lausanne, VD), Viviane Chassot (Zürich, ZH), Tom Gabriel Fischer (Zürich, ZH), Jürg Frey (Aarau, AG), Lionel Friedli (Moutier, BE), Louis Jucker (La Chaux-de-Fonds, NE), Christine Lauterburg (Bern), Roland Moser (Bern), Roli Mosimann (Weinfelden, TG), Conrad Steinmann (Rapperswil, SG), Manuel Troller (Luzern), Nils Wogram (Braunschweig, D und Zürich).

 

Das Auswahlverfahren: Der Schweizer Musikpreis zeichnet das herausragende und innovative Schweizer Musikschaffen aus und trägt zu dessen Vermittlung bei. Jedes Jahr mandatiert das Bundesamt für Kultur rund zehn Expertinnen und Experten aus dem Bereich Musik. Aus allen Regionen und (spartenübergreifenden) Musikgenres ernennen diese rund 60 Anwärterinnen und Anwärter für den Schweizer Musikpreis.

Im Frühjahr kürt die siebenköpfige Eidgenössische Jury für Musik aus den Vorschlägen 15 Preisträgerinnen und Preisträger. Zu den Kriterien zählen nach Angaben der Jury unter anderem die exzellente Qualität des musikalischen Schaffens, Innovation als Fähigkeit, sich infrage zu stellen und stets neu zu erfinden oder die nationale und internationale Ausstrahlung der Musikschaffenden.

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