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04.06.2019

Auf der Suche nach Heimat

Auf der Suche nach Heimat
Der Himmel so weit: Esther Huser arbeitet auch mit Fotorecherchen des Weinfelder Himmels. | © Sommeratelier Weinfelden

Alljährlich wird die Remise in Weinfelden Schauplatz für Kunst, die in den Räumen vor Ort über einen längeren Zeitraum entwickelt wird. Esther Huser ist in diesem Jahr zu Gast.

Die in Weinfelden lebende Künstlerin Esther Huser bezeichnet sich selbst als figurative, fotorealistische Malerin. «Sie hat an internationalen Kunstwettbewerben teilgenommen und ist mehrfache Preisträgerin, jüngst in diesem Frühjahr in Venedig», heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt Weinfelden.

Esther Huser ist seit gut drei Jahren Wahl-Weinfelderin. Sie erforscht mit neugierigem Blick, was typisch ist oder anders als anderswo. «Ihre Bilder, in Öl gemalt, zeigen auf den ersten Blick Impressionen aus der Natur: Kohlfelder, Wolkenbilder. Die Motive werden aber nicht nur einfach naturgetreu abgemalt. Die Darstellungen sind bisweilen irritierend, denn aufgrund unzähliger Fotos werden Ausschnitte gesucht und als Vorlage zu einem Bild zusammen gefügt. Man ist gefordert zu untersuchen, was scheinbar echt, was neu interpretiert ist oder zu etwas Neuem konstruiert wurde», heisst es in der Medienmitteilung zum Werk von Huser.

Jeden Sommer beleben Künstler die Remise in Weinfelden. In diesem Jahr ist Esther Huser zu Gast. Bild: Sommeratelier Weinfelden

Fotorecherchen zum Weinfelder Himmel

Der Aufenthalt von Esther Huser während der Sommermonate in der Remise werde auf weitere Ausdrucksformen und Experimente ausgedehnt. Ausgangspunkt sei „Heimat“, die nähere Umgebung, der Blick auf Besonderheiten und Eigentümliches, auf Unscheinbares oder Augenfälliges, das man oft nicht mehr wahrnimmt, wenn man über längere Zeit an einem Ort wohnt. 

Der künstlerische Prozess erfolge mit Fotorecherchen des Weinfelder Himmels etwa oder von historischen Scheunentoren mit ihren reichen geometrischen, symbolreichen Motiven durch die Anordnung der Bretter und Latten. Nebst der sichtbaren Idylle der Landschaft gelte das Interesse aber auch den aktuellen Zahlen und Fakten in der Landwirtschaft. «All diese Erkundigungen führen dann zu bestimmten Interessensgebieten und finden einen künstlerischen Ausdruck – ein Spiel mit Materialien, Verfahren, Formen und Farben und letztlich auch mit Inszenieren», so die Medienmitteilung.

Immer am Wyfelder Fritig stehen die Türen der Remise weit geöffnet, erstmals am nächsten Freitag, 7. Juni, von 18 bis 21 Uhr. Die Remise wird temporär auch zum Kurslokal. Vom 12. Juni bis 10. Juli, jeweils am Mittwoch von 18 bis 21 Uhr leitet Esther Huser Anfängerinnen und Anfänger oder Fortgeschrittene im Malen mit Ölfarbe an. Der Kurs ist kostenlos, die Anzahl Plätze begrenzt. Anmeldungen unter: info@estherhuser.com oder 079 207 82 17. 

Programm Sommeratelier 2019 

Grundsätzlich gilt: Immer wenn die Türe geöffnet ist Offenes Atelier und man kann der Künstlerin bei der Arbeit zuschauen. Dies ist auch auf Anfrage möglich: Telefon 079 207 82 17 

 

Freitag, 7. Juni / 5. Juli / 6. September 2019 

18–21 Uhr 'Wyfelder Fritig' 

 

Freitag, 6. September 2019 19 Uhr Vernissage 

Einführung: Brigitt Näpflin Dahinden 

 

Mittwoch, 18. September 2019, 

19 Uhr Kunst und Wein 

Dialog mit der Künstlerin; Wein-Degustation 

 

Freitag, 27. September 2019, 

19 Uhr Finissage 

 

Das Sommeratelier: Seit 1992 wird die Remise des Hauses zum Komitee für kulturelle Zwecke genutzt. Die Liste der bisherigen Stipendiaten liest sich wie das Who is who des Thurgauer Kulturlebens: Steffenschöni, Rahel Müller, Rachel Lumsden, Hans Gysi, Othmar Eder, Werner Widmer, Ernst Thoma und viele andere. Die Gemeinde Weinfelden vergibt jährlich dieses Stipendium. Kuratiert wird das Sommeratelier von Brigitt Näpflin Dahinden und Ivo Dahinden. Künstlerinnen und Künstler sollen hier die Gelegenheit haben, ein längerfristig angelegtes Kunstprojekt zu realisieren. Dafür bekommen sie einen finanziellen Sockelbetrag und alle drei Etagen der Remise, auf denen sie sich austoben können. Mehr zum Sommeratelier gibt es hier: https://sites.google.com/site/sommeratelier

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