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01.03.2018

12 Projekte, auf die man sich freuen kann

12 Projekte, auf die man sich freuen kann
Der Sitz der Kulturstiftung des Kantons Thurgau in Frauenfeld. | © Michael Lünstroth

Bildende Kunst, Musik, Fotografie, Performance und vieles mehr: Die Kulturstiftung des Kantons unterstützt auch in Zukunft wieder zahlreiche bemerkenswerte Projekte. Eine kleine Übersicht

Regelmässig unterstützt die Kulturstiftung des Kantons ambitionierte Kulturprojekte. „Die Kulturstiftung des Kantons Thurgau vergibt Werk- und Projektbeiträge, die auch etwas Neues, erst im Entstehen Begriffenes anstossen wollen. Im Rahmen unserer Förderbereiche – Bildende Kunst, Musik, Literatur, Tanz und Theater – vertreten wir einen breiten Kulturbegriff. Fragen, inwieweit ein künstlerisches Vorhaben die Grenzen von gegenwärtig gültigen Vorstellungen sprengt und sich in diesem Sinne auch einer kommerziellen Verwertbarkeit entzieht, sind in der Förderpraxis der Stiftung wichtig", erklärt Gioia Dal Molin, Beauftragte der Stiftung zu den Förderkriterien. In den kommenden Monaten werden auf diese Weise unter anderem diese Vorhaben unterstützt.

Überblick über die geförderten Projekte 

50-jähriges Jubiläum der Musikschule Weinfelden: Zum 50. Jubiläum der Musikschule im Frühling 2018 wird eine Produktion unter der Regie von Giuseppe Spina, Noce Noseda und Simon Engeli geplant. Philipp Neukom soll im Rahmen des Gesamtwerks eine neue Komposition entwerfen, eine zeitgenössische Choreografie wird einstudiert. 

STEPS 2018: Im Rahmen vom internationalen Tanzfestival STEPS 2018 präsentiert das Phönix Theater in Steckborn zwei Abende: Am 27. April gastiert die Jeon Misook Dance Company aus Südkorea mit dem Stück „Bow“ und am 1. Mai die Bachelors der Zürcher Hochschule der Künste und der Manufacture Lausanne mit dem gemeinsamen Programm „Take off!“. 

„Passiert es heute? Passiert es jetzt?“ – Jugendroman von Michèle Minelli: Die im Thurgau wohnhafte Autorin Michèle Minelli (*1968) plant mit „Passiert es heute? Passiert es jetzt?“ ihren ersten Jugendroman. Das circa zweihundertseitige Buch erzählt die Gesichte des 16-jährigen Wolfgang Brass und seiner Familie und thematisiert das durchaus heikle und gerne auch verschwiegene Thema von familieninterner Gewalt durch Armeewaffen. Erscheinen soll die Geschichte voraussichtlich im Frühjahr 2019 beim Kinder- und Jugendbuchverlag Jungbrunnen in Wien. 

Bilderbögen von Carl Roesch werden aufgearbeitet

Im Kosmos Germaine Winterberg’s: Muda Mathis (*1959, Basel), Sus Zwick (*1950, Basel) und Hipp Mathis (*1965, Zürich) entwickeln gemeinsam das dreiteilige Videoprojekt „Im Kosmos Germaine Winterberg’s“, in dem die Biografie der inzwischen 81-jährigen Germaine Winterberg in drei unterschiedlichen filmischen Formaten und mit drei unterschiedlichen Herangehensweisen erzählt werden soll. Im Fokus steht dabei die ausserordentliche Biografie einer viel gereisten Frau, ihre Lebensthemen und ihr Blick auf die Welt. Die Videoarbeit wird als Rauminstallation im November 2018 im Kunsthaus Baselland gezeigt. 

Montagearbeiten – Judit Villiger und Carl Roesch: Die Künstlerin Judit Villiger und die Kunsthistorikerin Helga Sandl planen gemeinsam eine künstlerisch-wissenschaftliche Aufarbeitung der Bilderbögen des des Thurgauer Künstlers Carl Roesch (1884–1979). Ausgehend von einer im Sommer 2017 im Museum Kunst+Wissen in Diessenhofen (TG) gezeigten Ausstellung, anlässlich derer Judit Villiger in eigenen Bilderbögen die Arrangements von Carl Roesch thematisierte, soll nun in einem dreiteiligen Projekt eine umfassende Auseinandersetzung mit der Thematik geschehen. 

Die Trommel passt sich zornig an: Zum 100. Todestag des Sozialphilosophen, Anarchisten, Pazisfisten, Germanisten und Pazifisten Gustav Landauer plant Reto Friedmann eine Produktion in Form eine Musik- und Sprachperformance sowie eines Hörspiels. Friedmann ist für Text, Sprache und Produktionsleitung zuständig, Oliver Angst für die Komposition und Jörg Fischer als Musiker (Schlagzeug). Die Aufführungen finden zwischen Januar und Dezember 2019 statt. 

Das Transitorische Museum geht nach New York

Olga Titus – Qilta Mubrak, Ausstellung in Patiala (Punjab/Indien): Olga Titus (*1977, Winterthur) ist eingeladen, im März 2018 an einer Gruppenausstellung im indischen Bundesstaat Punjab teilzunehmen. Die Präsentation findet im Fort von Qila Mubarak – einem Sikh Palast aus dem 18. Jahrhundert statt – und will in der konfliktträchtigen Region unweit der pakistanischen Grenze nach der Rolle der Künstlerin und der Frau als Wegbereiterin in einer Gesellschaft fragen. Olga Titus will ihre bestehende Videoarbeit „Hybrids“ (2014) sowie ein neues, erst im Entstehen begriffenes Video und eine installative Arbeit zeigen. Zudem will sie die Reise nach Indien für konkrete Recherchen über das Handwerk der Stickerei nutzen. 

„Nicht Anfang und nicht Ende“ – Ausstellung von Florian Schwarz: Der Fotograf Florian Schwarz (*1979, Radolfzell) beschäftigt sich in seiner Arbeit seit längerem mit den Migrationsbewegungen innerhalb von Europa. Für sein aktuelles Vorhaben „Nicht Anfang und nicht Ende“ reist er beispielsweise nach Rumanien oder nach Portugal und porträtiert Menschen, die sich als ArbeitsmigrantInnen durch Europa bewegen. Die visuellen Resultate dieser Reisen präsentiert der Künstler im Frühling 2018 in einer – bezeichnenderweise grenzüberschreitenden – ortsspezifischen Ausstellungsinstallation in Konstanz und Kreuzlingen. 

The Telltale-Project, Ausstellung: Die Thurgauer Künstler Alex Meszmer (*1968) und Reto Müller (*1974) betreiben seit einigen Jahren in Pfyn das Transitorische Museum. Als integraler Bestandteil ihrer künstlerischer Praxis beschäftigen sie sich in diesem Gefäss unter andere immer wieder mit der Sammlung, Bewahrung und Vermittlung von Geschichten, Erinnerungen und Wissen. Im März 2018 sind sie gemeinsam mit dem Künstler Mark Staff Brandl (*1955, Trogen/AR) zu einer Ausstellung im New Yorker Ausstellungsraum ,Central Booking’. Unter dem Titel „The Telltale-Project“ reflektieren die drei Kunstschaffenden über die mitunter auch fiktionale Konstruktion von Geschichten und (Kunst-)Geschichte. 

Musik, Ausstellungen, Tanz - verschiedene Projekte werden unterstützt

Stimmsaiten - Velo-Thur-Musik: Das Improvisationsensemble StimmSaiten mit Marcello Wick, Lorena Dorizzi, Marc Jenny und Sonja Morgenegg planen vom 29. April bis 5. Mai 2018 eine mehrtägige Konzerttournee mit Zwischenstopp in Urnäsch, Ganterschwil, Wil, Frauenfeld, Schalkhusen und Münchwilen. Die kleinen Distanzen sollen Raum für spontane Interaktionen unterwegs lassen. Der Unterstützungsbeitrag dient der Vorbereitung, da sich das zu erarbeitende Werk nicht als greifbare Komposition manifestiert. Die beiden Auftritte im Thurgau, im Rahmen des Jazz:Now in Frauenfeld und in der Villa Suter in Münchwilen, sind durch Gagen finanziert.  

Produktionskosten / Ausstellung „Joop! und Co.“, Kunstraum Kreuzlingen: Die Künstlerin Maya Bringolf (*1969, lebt und arbeitet in Zürich) ist zu einer Einzelausstellung im Kunstraum Kreuzlingen eingeladen (Vernissage: 4. Mai 2018). Unter dem Ausstellungstitel „Joop! und Co.“ thematisiert sie die visuelle Präsenz von Komsum(-gütern) im öffentlichen Raum und fertig hierfür grossformatige Skulpturen aus farbigen Polyurethanschaum, deren Negativformen sie mit dem in künstlerischer Produktion sehr versierten Kunstbetrieb in Münchenstein/BL herstellt. 

„Von kleinen und grossen Häusern“ – Ausstellungsprojekt Kunsthalle Arbon: Die Künstlerin Simone Zaugg (*1968, Bern) und der Künstler Pfelder (*1965, Berlin) sind von der Kunsthalle Arbon zu einer gemeinsamen Ausstellung eingeladen (7. April – 12. Mai 2018). Unter dem Titel „Von kleinen und grossen Häusern“ erarbeiten sie ein orts- und kontextbeszogenes Ausstellungsprojekt, in dem sich sich mit dem Thema Haus, Behausung, den entsprechenden archtiektonischen Hüllen und der ortsspezfischen Situation und Stadtentwicklung in Arbon auseinandersetzen. Geplant ist eine Gesamtinstallation die im Rückgriff auf verschiedene Medien die grosse Halle, Unter- und Obergeschoss sowie den AUssenraum der Kunsthalle Arbon bespielen wird. 

 

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