von Brigitta Hochuli, 06.09.2013
Fast alles neu

Brigitta Hochuli
Die Kulturstiftung des Kantons Thurgau hat eine neue Stiftungsrätin (Irina Ungureanu), eine neue Büro-Mitarbeiterin (Silvia Jenny), neue Räume (Lindenstrasse 12 in Frauenfeld), ein neues eigeninitiatives Projekt (werkschau tg 2013), eine neue Webseite und eine neue Kommunikationspolitik mit aktueller Information statt wie bis anhin nur alle vier Jahre. Fast alles ist neu, nur das Papier bleibt sich treu.
Soeben ist auf diesem Papier der Bericht für die Jahre 2011 und 2012 erschienen. Gesprochene Beiträge: Insgesamt 1 484 699 Franken für total 106 Projekte bei einer Kostenstruktur von knapp Vierfünfteln für die Kunst und einem Jahresbeitrag aus dem Lotteriefonds des Kantons von 1,1 Millionen Franken.
Auch auf dem Papier gibt es Neues. Neben kulturellen Entdeckungen zum Beispiel die Vertiefung eines Themas oder das Format mit einem raffiniert angebundenen separaten Heft. Diesmal geht es um Vertrauen und um den in Kreuzlingen aufgewachsenen Fotografen Meinrad Schade, der ausgewählte Bilder von vier Reisen zwischen Krieg und Frieden in Inguschetien, Tschetschenien, Berg-Karabach, Kasachstan, Kiew, Wolgograd präsentiert.
Die Stiftungsratspräsidentin Claudia Rüegg umreisst den Prozess, den Kulturprojekte von der Eingabe bis zum Resultat – vertrauensvoll – durchlaufen; der vor kurzem zurückgetrene Stiftungsrat Stefan Keller erinnert sich an die Verblüffung, die er empfand, als ihm die eben gegründete Kulturstifung (1991) für ein Buch über das rote Arbon ein Werkjahr und somit praktisch blindes Vertrauen schenkte; und Meinrad Schade seinerseits schreibt von der Dankbarkeit für die Unterstützung durch die Kulturstiftung: „Und was werde ich in Zukunft sein? Hoffentlich jemand, der immer wieder Vertrauen schenken kann: verrückten Ideen von Mitmenschen, Schülern, die noch ganz am Anfang stehen und last but not least: jemand, der auf sich selbst vertraut.“
Vertrauen also auch wir! Und wünschen der Kulturstiftung mit den Worten von Regierungsrätin Monika Knill „möglichst grosse, konstruktive Resonanz“.

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