05.06.2019
Wer war Marie Bachmann?
Über Marie Bachmann (1879–1955) ist heute wenig bekannt, obwohl die Frauenfelderin Grosses geleistet hat für die Kantonshauptstadt: Sie war massgeblich am Erhalt von Schloss Frauenfeld beteiligt und setzte sich dafür ein, dass hier 1960 das Historische Museum Thurgau einen gebührenden Platz fand. Für ein Ausstellungsprojekt im 2020 begibt sich das Historische Museum Thurgau auf Spurensuche, um mehr über diese Persönlichkeit zu erfahren.
Marie Bachmann, die «Retterin» von Schloss Frauenfeld, entsprang der einflussreichen Richter-Familie Bachmann aus Stettfurt. Diese war im Besitz des historischen Denkmals mitten in Frauenfeld und Marie selbst wohnte bis zu ihrem Tod in den alten Gemäuern. «1948 vermachte sie das Schloss dem Kanton Thurgau – und rettete es damit für die Öffentlichkeit», heisst es in einer Medienmitteilung des Historischen Museums Thurgau.
Der Bundesrichter Jakob Huldreich Bachmann, Vater von Marie, war wohl der bekannteste Vertreter der Bachmann’schen Familie. Dank einer Biografie sind die Stationen seines Lebens heute greifbar. «Über dessen Tochter Marie Elise Bachmann hingegen wissen wir wenig», schreibt das Historische Museum. Bereits 1960 fragte demnach die Thurgauer Zeitung: «Wie war der Mensch beschaffen, der diesen grossartigen Bau dem Staate Thurgau schenkte mit dem Zweck, ein historisch kulturelles Museum darin einzurichten?» Diese schwierige Frage versucht das Historische Museum Thurgau derzeit zu klären und setzt dabei auf Hinweise aus der Bevölkerung.
Mehr als eine grosszügige Spenderin?
Der heutige Wissensstand zeigt, dass Marie Bachmann soziale Kontakte und Freundschaften pflegte. Ausserdem war sie kreativ, reiste gern und engagierte sich kulturell. Trotz diesen – freilich dürftigen – Hinweisen bleibt die Frage: Wer war diese Frau mit dem demütigen Spenderherz? Wie lebte sie auf Schloss Frauenfeld? Mit wem stand sie in Kontakt?
Das Historische Museum sammelt jegliche Informationen, die zur Rekonstruktion der Persönlichkeit von Marie Bachmann beitragen. Hinweise aus der Bevölkerung an: historisches.museum@tg.ch oder telefonisch an 058 345 73 80.
Ähnliche Beiträge
Stolze 900 Jahre: Das ist die älteste Urkunde des Staatsarchivs
Vor wenigen Tagen wurde die älteste Urkunde im Staatsarchiv des Kantons Thurgau 900 Jahre alt. Zum Jubiläum wird das eindrückliche Stück nun einen Monat lang im Staatsarchiv öffentlich gezeigt. mehr
Wie hat Arbeitsmigration die Schweiz geprägt?
Das Museum Schaffen bietet noch bis Ende Januar Antworten, exemplarisch am Beispiel der Stadt Winterthur. mehr
Adrian Oettli wird neuer Staatsarchivar
Adrian Oettli übernimmt per 1. Juni 2025 die Leitung des Staatsarchivs des Kantons Thurgau. Er folgt auf André Salathé, der seit 1995 als Staatsarchivar amtet und nun pensioniert wird. mehr