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14.04.2016

Die Schweiz und der Grosse Krieg

Die Schweiz und der Grosse Krieg
Die Ausstellung „14/18 - Die Schweiz und der Grosse Krieg“ bietet Raum zum Erleben, Forschen und Lernen. | © Historisches Museum Thurgau

Der Erste Weltkrieg hat in Europa zu starken Erschütterungen geführt, die unser Land massgeblich verändert haben. Die Wanderausstellung «14/18 - Die Schweiz und der Grosse Krieg» des Vereins «Die Schweiz im Ersten Weltkrieg», die das Historische Museum Thurgau vom 15. April bis zum 23. Oktober 2016 im Alten Zeughaus zeigt, thematisiert diese Auswirkungen und vertieft im Rahmenprogramm die Situation im Thurgau.

Als vermeintlich neutrales Land war die Schweiz kein Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Der Krieg erschütterte unser Land aber trotzdem heftig und zwar in gesellschaftlicher Hinsicht. Es kam zu fundamentalen Verwerfungen, welche Deutsch- und Westschweiz sowie Unternehmer und Arbeiter entzweiten. Die Mobilmachung und die knappe Versorgungslage schufen ungewohnt harte Lebensbedingungen, die das Land nachhaltig prägen sollten. Die nationale Ausstellung «14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg» thematisiert die Schweizer Situation während dieser Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.

v.l.: Thomas Buomberger (Präsident Verein "Die Schweiz im Ersten Weltkrieg), Dominik Schnetzer (Historiker & Kurator am Historischen Museum Thurgau), Melanie Hunziker (Leitung Kulturvermittlung des Historischen Museums Thurgau) und Gabriele Keck (Direktorin des Historischen Museums Thurgau) in der Ausstellung. Bild: Historisches Museum Thurgau

 

Im Alten Zeughaus Frauenfeld wird die Bedrohung durch den Krieg spürbar. Schotter knirscht, Sandsäcke und Stacheldraht beengen den Raum, der zu zerfallen droht. Auch für Thurgauerinnen und Thurgauer sind die Kriegsjahre 1914 - 1918 einschneidend. Mittels vielfältigen Rahmenprogramms veranschaulicht das Historische Museum Thurgau die Lage im Grenzkanton. Historische Objekte aus dem Museum, die dem Publikum ein greifbareres Bild der Kriegszeit vor Augen führen, werden bei öffentlichen Führungen in einem Handwagen mitgeführt. Es handelt sich dabei um Alltagsgegenstände, wie beispielsweise Rationierungsmarken, die von der schwierigen Versorgungslage zeugen, oder Briefe, die Heimweh oder Sehnsucht nach den eingerückten Liebsten dokumentieren, aber auch Alltagssorgen und Überlebensstrategien deutlich machen. Diese Objekte stehen nicht nur für Schicksale von Thurgauer Bürgerinnen und Bürgern, sondern werden auch in Bezug zur schweizerischen Gesamtsituation gesetzt.

 

 

Als roter Faden ziehen sich zudem vier Thurgauer Biographien durch die Ausstellung, die mittels Animationen vertieft werden und einen Einblick in die vom Krieg geprägte Situation vor Ort und die Veränderungen in der Schweiz während der Kriegsjahre geben. Darunter befinden sich die Unternehmerin Anna Susanna Keller-Forster, die das Geschäft ihres Gatten während dessen Abwesenheit weiterführt, sowie der schweizweit bekannt gewordene Max Daetwyler, der sich vom Rekruten zum umtriebigen Pazifisten wandelt. Dazu gesellen sich ein Veterinärstudent aus gutem Hause und ein Bauer, der trotz seines fortgeschrittenen Alters mit seinem Pferd einrücken muss. (id)

 

Speziell für Schulen

Ergänzend zur Ausstellung offeriert das Historische Museum Thurgau ein Angebot für Schulklassen der Sekundarstufe I und II. Eine speziell für Schulen konzipierte Führung vertieft Aspekte der Ausstellung wie die Mobilmachung, die Schweizer Neutralität, gesellschaftliche Entwicklungen oder den Lebensalltag im Krieg. An Originalobjekten können Schülerinnen und Schüler Geschichte hautnah erleben und erforschen. Beim interaktiven Workshop schlüpfen sie in die Rolle von Persönlichkeiten aus der Kriegszeit und erfahren dabei das Alltagsleben unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen vor 100 Jahren. Originalquellen und Objekte zum Anfassen dienen dem Forschen und Diskutieren und ermöglichen aussergewöhnliche Einblicke. (id)

 

Öffentliche Führung am 16. April

Im Rahmen dieser Ausstellung finden am Samstag, 16. April, 13.30 Uhr und 15 Uhr, die ersten öffentlichen Führungen zum Thema «Die Schweiz im Ersten Weltkrieg» statt. Dr. Dominik Schnetzer, Historiker und Kurator am Historischen Museum Thurgau, thematisiert die Schweizer Situation während der Kriegsjahre und erläutert die einschneidenden Folgen, die der Grosse Krieg für unser Land hatte.
Das weitere Rahmenprogramm, Führungsthemen und -inhalte sowie Workshops und Unterrichtsmaterialien zur Ausstellung finden sich auf der Webseite des Historischen Museums Thurgau unter: www.historisches-museum.tg.ch. Öffnungszeiten: Di – So, 13 – 17 Uhr, Eintritt frei.

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