16.01.2013
Adolf Dietrich-Gärtchen auf Jahre gesichert
Good News aus Berlingen: Mitgliederspenden und ein grosszügiger Nachlass von Fanny Schmid erlauben Fortbestand und Pflege des Lieblingsplatzes des Malers.
Brigitta Hochuli
Der Barockgarten gegenüber von Adolf Dietrichs Wohnhaus an der Seestrasse 31 sei 1941 zum Leidwesen des Künstlers eingeebnet und erst 1996 auf Initiative von den Freunden des Gartens vom Gartenbauarchitekten Ueli Vogt wieder neu gestaltet und auf den Ursprungszustand von 1930 gebracht worden, erinnert Karl Studer, Präsident der Kunstgesellschaft des Kantons Thurgau, die das Dietrich-Haus in Berlingen verwaltet.
Gleichzeitig sei 1996 ein Vertrag mit dem Besitzer abgeschlossen worden; solange der Garten gepflegt würde, sollte er auch erhalten werden. Dies sei im Grundbuch auch so eingetragen und vom neuen Besitzer bestätigt. Der Vertrag laufe 2016 ab. Dann werde man versuchen, ihn zu erneuern. Der Garten gehörte ursprünglich zum «Grünen Haus», in dem Minister und Diplomat Johann Konrad Kern (1808–1888) gewohnt hatte. Dietrich (1877 bis 1957) hat unzählige Bilder davon gemalt.
Die Finanzen für den Garten wurden gemäss Karl Studer ursprünglich mit einer Sammlung geäufnet , „ein Finanzboden, der bis letztes Jahr aufgebraucht war“. Hauptinitianten waren Fanny Schmid und Carl Leuch. Geld sei besonders von Fanny Schmid geflossen, die im Erdgeschoss des Dietrich-Hauses eine Brockenstube betrieben habe.
Die grosse Gönnerin
Nachdem das Vermögen des Gönnervereins aufgebraucht war, sammelte die Kunstgesellschaft Geld, das allerdings nur für drei Jahre gereicht hätte. Im vergangenen Jahr starb Fanny Schmid, Freundin Adolf Dietrichs und Kunstmalerin. Sie habe der Kunstgesllschaft einen Anteil ihres Vermögens zugunsten des Dietrich-Hauses und des Gartens vermacht. „Sie ist also die grosse Gönnerin“, sagt Karl Studer.
Der genaue Geldbetrag für die Kunstgesellschaft stehe noch nicht fest, er werde aber zwischen 30‘000 und 40‘000 Franken betragen. Der derzeitige Vertrag seit 2012 sehe vor, dass die Gemeinde, der Verkehrsverein und die Kunstgesellschaft je einen Drittel an die jährlichen Kosten von rund 3000 Franken bezahlten.
Fanny Schmid hat der Kunstgesellschaft zudem ihre Bilder vermacht. „Einen Teil haben wir behalten und werden sie gelegentlich ausstellen“, sagt Präsident Karl Studer. Den Rest der Bilder habe die Familie übernommen.
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