von Zora Debrunner, 01.06.2017
Just do it!
Der Musiker und Unterhalter Christoph „Sirgel" Hartmann hat vor einigen Wochen einen der Förderpreise für Kulturschaffende des Kantons Thurgau erhalten. Thurgaukultur traf ihn bei bestem Wetter und guter Laune in Weinfelden.
Zora Debrunner
Seit 13 Jahren arbeitet Christoph Hartmann selbständig. Er unterrichtete lange als Musiklehrer in Weinfelden, heute macht er Kleinkunst und tritt in verschiedensten Formationen wie den Cheibe Choge, dem Latenight-Format WALTERundSCHALTER und – früher – mit den Wyfelder Luusbuebe in der ganzen Schweiz auf.
Christoph Hartmann befasst sich nun im Rahmen des Förderpreises mit dem Lied „O Thurgau, du Heimat". Peter Scherer, der Schweizer Komponist und Arrangeur, der unter anderem die Filmmusik zu „More than Honey" geschrieben hat, wird ihn bei seiner Arbeit beraten. Als weiteren kreativen Weggefährten hat sich Hartmann den Erneuerer der Schweizer Volksmusik Noldi Alder ausgesucht. Und dann ist da noch Curdin Janett, der aus dem Engadin stammt und in Weinfelden unterrichtet. Er wird Hartmann ebenfalls als „Echo" beim Libretto beraten. Hartmanns Ziel ist es, eine abendfüllende Komposition zu schreiben – diese zusätzlichen Inspirationsquellen sind ihm entsprechend wichtig. So oder so ahnt man, wenn man seine bisherigen Projekte kennt: Er wird auch „O Thurgau, du Heimat" interaktiv und vor allem hochkreativ gestalten.
Künstler und Unternehmer
„Als Künstler", betont Christoph Hartmann im Gespräch mit thurgaukultur, „bist du immer auch Unternehmer." Er führt auf, wie viel Zeit die Schaffung eines neues Werks braucht. Die Entstehungszeit wird immer unterschätzt. Was das Publikum am Ende eines Schaffungsprozesses sieht, zeigt glücklicherweise die Mühen, die dafür aufgewendet wurden, nicht mehr. Aber das sei auch gut so. Wenn man Kunst schafft, ist viel harte Arbeit dahinter. Wenn man diese Energie jedoch aufbringt und sich durchbeisst, dann klappe es eigentlich immer.
So beschreibt er unter anderem, wie er auf neue Ideen kommt. Er setzt sich einfach in eine verrauchte Chnelle, deren es im Thurgau glücklicherweise noch einige gibt, und beobachtet die Menschen, die sich dort aufhalten. Niemand kennt ihn, also kann er ungestört nachdenken. Denn Kreativität ist harte Knochenarbeit.
Immer am Ball bleiben
Das Publikum im Thurgau beschreibt er als wohlwollend und treu. Grosse Aufregung sei die Sache der Thurgauer nicht. Sie beobachten Kunstschaffende und sind offen für Neues. Als Musiker und Künstler arbeitet er immer gleichzeitig an verschiedenen Projekten. So taucht gar nicht erst Frust auf, wenn ein Projekt abgeschlossen ist, da ja andere bereits auf ihn warten.
Zum Schluss unseres Gesprächs beschreibt Christoph Sirgel Hartmann, was Kunst für ihn bedeutet. Er nimmt das Beispiel des Eis des Kolumbus und fragt rhetorisch: "Wie schaffst du es, das Ei auf die Spitze zu stellen? - Indem du es einfach tust!"
Weiterlesen:
Mehr zur Auszeichnung: Alles zum Preis und den diesjährigen Preisträgern im Überblick gibt es hier: http://www.thurgaukultur.ch/magazin/3161/
Teil 1 der Porträtreihe über die diesjährigen Preisträger "Zeit, Geld und Anerkennung: Die Autorin Tabea Steiner über sich und ihre Arbeit" können Sie hier nachlesen: http://www.thurgaukultur.ch/magazin/3186/
Teil 2 der Porträtreihe über die diesjährigen Preisträger: "Aus der Schweiz nach Europa" Jazzmusiker Raphael Jost im Porträt finden Sie hier: http://www.thurgaukultur.ch/magazin/3191/
Teil 3 der Porträtreihe über die diesjährigen Preisträger: "Zwischen Geologie und Architektur" Die Geschichte über Reto Müller gibt es hier: http://www.thurgaukultur.ch/magazin/3202/
Die Serie wird in den nächsten Wochen mit Beiträgen über Sebastian Stadler und Sara Widmer fortgesetzt.
Eine Liste mit allen bisherigen Förderbeitragsempfängern seit 1996 gibt es hier: https://kulturamt.tg.ch/public/upload/assets/40777/Liste_Foerderbeitragsempfaenger_1996-2017.pdf
Von Zora Debrunner
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Kommt vor in diesen Ressorts
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- Porträt
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