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von Rolf Müller, 29.01.2015

Vienna calling (Videos)

Vienna calling (Videos)
Diesen Samstag entscheidet sich, wer die Schweiz in Wien vertritt. | © SRF

Am Samstag entscheidet sich, wer die Schweiz am Eurovision Song Contest 2015 vertritt. Ostschweizer Bewerber sind der Singer/Songwriter Andy McSean und die Gruppe Timebelle. Beide haben gute Chancen.

Rolf Müller

In der SRF-Entscheidungsshow am Samstag in der Kreuzlinger Bodensee-Arena treten sechs Kandidaten und Kandidatinnen gegeneinander an. Alle wollen sie für die Schweiz im Mai nach Wien und da möglichst den Eurovision Song Contest 2015 gewinnen. Zwei davon vertreten auch den Thurgau: Die multinationale Band Timebelle, die zwar als Berner Formation vermarktet wird, deren Schlagzeuger und Manager Samuel Forster seine Brötchen aber hier als Musiklehrer verdient. Und der Audioproduzent Andy McSean, der in Erlen aufgewachsen ist und in St. Gallen lebt.

Gewonnen haben sowohl Timebelle wie McSean schon im Vorfeld der entscheidenden Liveshow: Zumindest an Bekanntheit. Unzählige Interviews haben sie landauf, landab gegeben, auf immer wieder ähnliche Fragen möglichst frisch geantwortet, ihren Wettbewerbssong erklärt, das Herzblut beteuert und versprochen, für die Schweiz ihr Bestes zu geben - die Ochsentour der Medienarbeit.

Timebelle und ihr Song «Singing about love»:

 

Jetzt, kurz vor dem Showdown, hat das Schaulaufen vorläufig den Höhepunkt erreicht. Fokussierte sich das Interesse der Journalisten bis zum Feststehen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Finale mehr auf den Song Contest (und die Erfahrungen der Schweiz damit) allgemein, standen in jüngster Vergangenheit die Köpfe im Vordergrund. Und weil der regionale Bezug für eine Berichterstattung gegeben sein muss, wird dieser im Zweifelsfall grosszügig interpretiert.

Projektionsflächen für alle

So ist McSean den St. Galler Medien ein St. Galler, den Zürchern ein Zürcher (er wohnte mal in der Nähe von Winterthur) – und thurgaukultur.ch natürlich ein Thurgauer. Ebenso Timebelle, deren Mitglieder in Bern Musik studiert haben: Sie kommen aus der Deutsch- und Westschweiz, Serbien, Rumänien, Ungarn. Ideal für ein internationales Marketing. Oft waren sie auch im Ausland Gäste in TV- und Radiostudios. Allerdings braucht es für den Sieg in Kreuzlingen am Samstag erst einmal die nationalen Stimmen. Da entscheidet halb eine Fachjury, halb das Fernsehpublikum.

"Hey Now" von Andy McSean:


Beziehungen helfen - meistens

Samuel Forster hat unterschiedliche Erfahrungen mit den Medien gemacht, vor allem aber zur Kenntnis genommen, dass Beziehungen das A und O sind. Andy McSean profitiert von seiner Vergangenheit als Moderator bei Radio FM1; das verbandelte Tele Ostschweiz supportet ihn. Allerdings relativiert er: „Es kann auch ein Nachteil sein, wenn man sich kennt. Ich musste immer wieder beweisen, dass ich nicht auch noch ‚äs bitzeli Musig mache‘, sondern Musiker bin.“

Ebenso wie Timebelle investierte er in die Steigerung des Bekanntheitsgrades viel Zeit, Geduld und Nerven und bediente sich dazu auch der Klaviatur der sozialen Medien. Ein bis zwei Stunden gehen dafür täglich locker drauf, schätzt Forster. Dabei mache der Mix den Erfolg, ergänzt McSean: Zu viele Beiträge können auch kontraproduktiv wirken.

Wurst für alle

Wie eine Siegerin aussieht, zeigt an der von Sven Epiney moderierten Finalshow in der Bodensee-Arena Vorjahressiegerin Conchita Wurst gleich selbst. - Das verbindet sie mit Timebelle und McSean: Bärte sind in.

 

Live auf SRF - so starten die Kandidaten

Die Startreihenfolge der sechs Kandidatinnen und Kandidaten: 1 Deborah Bough aus Rivera TI mit «Take Me Back To 23» 2 Timebelle aus Bern mit «Singing About Love» 3 Licia Chery aus Genf mit «Fly» 4 Andy McSean aus Sankt Gallen mit «Hey Now» 5 Mélanie René aus Genf mit «Time To Shine» 6 Tiziana aus Dielsdorf ZH mit «Only Human». Die Show wird am Samstag auf SRF 1 ausgestrahlt und beginnt um 20.10 Uhr (SRF)

 

***

Portraits von Timebelle und Andy McSean:

Multikulti-Trumpf - thurgaukultur.ch vom 16.01.2015
Ostschweizer Wurst - thurgaukultur.ch vom 10.12.2014

www.srf.ch

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