Seite vorlesen

von Rolf Müller, 15.11.2014

JMK bereit für SRF-Show

JMK bereit für SRF-Show
Gut im Schuss: Die Jugendmusik Kreuzlingen an einer Probe der TV-Show. | © zVg

5000 Stunden probte die Jugendmusik Kreuzlingen für die SRF-Liveshow „Kampf der Orchester“. Vor dem grossen Auftritt am Sonntag in der Bodensee-Arena schildert Philipp Schwab die Moral der Truppe.

Rolf Müller

Viele wollten, nur acht durften, darunter die Jugendmusik Kreuzlingen (JMK): teilnehmen an der neuen Liveshow „Kampf der Orchester“ des Schweizer Fernsehens. Das Casting dafür fand diesen Sommer im TV-Studio in Leutschenbach statt. Die JMK ist mit 60 Musikerinnen und Musikern zwischen 13 und 22 Jahren sowohl die grösste wie auch jüngste von der Jury ausgewählte Formation.

Mit dem Blasmusik-Battle testet SRF ein neues Format auf Markttauglichkeit. Gemäss Communiqué des Senders sind rund 80‘000 Schweizerinnen und Schweizer aller Altersgruppen in Blasmusik-Formationen und Harmonien engagiert. Sie alle haben Familie und Freunde und Arbeitskolleginnen, die in der Summe für die Einschaltquote relevant sind. Stimmt die Quote, könnten weitere Staffeln folgen.

Rund 5000 Stunden geprobt: Die Jugendmusik Kreuzlingen freut sich, ihr Können vor grossem Publikum zu zeigen. (Bild: SRF/Mirco Rederlechner)

 

Als Zückerchen spielt in der aktuellen Staffel in jeder Band ein von SRF zugeteilter Promi mit. Bei der JMK ist dies Radio- und Fernsehmoderator (Energy, SRF) Patrick Hässig, der zehn Jahre als Tambourlehrer an der Jugendmusikschule Zürich wirkte. Entsprechend wird er die Show mit verschiedenen Rhythmusinstrumenten sowie die pfiffige Choreographie mit Theatereinlagen bereichern. Hässig hat seit Kindertagen einen Bezug zum Thurgau; seine Grosseltern stammen aus Gachnang.

Kurz vor der ersten von drei Liveshows am Sonntag fühlt sich die Jugendmusik unter Dirigent Stefan Roth fit für den grossen Event. Sie hofft, dass möglichst viele Zuschauer ihre Stimme telefonisch oder per App für sie abgeben und dem Orchester – eines der ältesten der Schweiz – so das Weiterkommen bis ins Finale ermöglichen.

Philipp Schwab, Posaunist im Orchester und verantwortlich für die Medienarbeit, ist jedenfalls sehr zuversichtlich.

Mit Herz und Posaune dabei: Philipp Schwab, Medienverantwortlicher der Jugendmusik Kreuzlingen. (Bild: zVg)

 

Herr Schwab, die Sendung heisst ja etwas martialisch „Kampf der Orchester“ – entsprechend die Frage: Wie ist die Moral der Truppe kurz vor dem Auftritt?

Eigentlich ganz gut (lacht). Ein paar Leute sind natürlich nervös, andere ganz entspannt, das gleicht sich in etwa aus. Wir freuen uns sehr, dass wir nach monatelangen Vorbereitungen, in denen viel Herzblut steckt, jetzt endlich vor grossem Publikum zeigen dürfen, was die Jugendmusik kann.

Wie hoch war der zeitliche Aufwand für die Proben?

Für jedes Orchestermitglied seit Anfang August etwa 80 Stunden, also zusammen rund 5000 Stunden, inklusive Gastmusiker Patrick Hässig. Nicht eingerechnet darin ist die Zeit für die Vorbereitung der Proben und die Entwicklung der Choreographien.

... gerade Choreographien sind sehr zeitaufwändig …

Ja, wir haben eigens für unseren Auftritt bei ‚Kampf der Orchester‘ aus den Reihen der Musiker ein Team gebildet, das mit fachkundiger Unterstützung alle Choreographien für unsere Shows erfunden, erprobt und den restlichen Musikern beigebracht hat.

Welche Stücke wurden einstudiert?

Das darf ich namentlich leider nicht verraten. Aber im Repertoire ist alles dabei: Von rockig bis volkstümlich. Wir glauben, damit für jeden Geschmack etwas im Angebot zu haben. Wenn wir bis zum Finale dabei wären …

 

Die acht Orchester und ihre prominenten Teammitglieder

Jugendmusik Kreuzlingen (Thurgau) mit Patrick Hässig
Jason Boon Bigband (Zürich) mit Cornelia Boesch
Melodia Goldach (St. Gallen) mit Nöldi Forrer
Divert’in Brass (Freiburg/Waadt) mit Mélanie Freymond
BML Talents (Luzern) mit Luca Hänni
Musikgesellschaft Matten (Bern) mit Fabien Rohrer
Swiss Powerbrass (Nidwalden) mit Trauffer
Bieranjas (Nordwestschweiz) mit den Zibbz

(SRF)

 

… was ja zweifellos der Fall sein wird …

(lacht) … dann nimmt man innerhalb der drei Sendungen an insgesamt vier Showeinlagen teil, teilweise mit mehreren Stücken. Hier fühlen wir uns wirklich gut vorbereitet.

Wie macht sich Patrick Hässig, der zugeteilte Promi?

Super. Er ist richtig ein Teil des Orchesters geworden, engagiert sich enorm und war auch bei allen Proben mit dabei.

Die TV-Welt ist speziell. Was machte das Orchester bei den Proben in der Bodensee-Arena in Kreuzlingen vor den Kameras für Erfahrungen?

Interessante Erfahrungen. Wir haben mit und ohne Kameras geprobt, dabei dieses wiederholt, jenes erneut gemacht… es ist eine eigene Welt. Als Orchester haben wir gemerkt: Für uns läuft alles ziemlich gut und auch präzise. Vielleicht gerade drum, weil wir uns auf unsere Show konzentrieren müssen und uns nicht ablenken lassen dürfen, beispielsweise von Kameramännern, die Nahaufnahmen machen.

Wie stark sind die anderen sieben Orchester?

Bisher haben nur eines ein wenig mitbekommen, Melodia Goldach aus St. Gallen. Aber wir sind schon sehr gespannt auf die anderen Formationen. Der Punkt ist: Natürlich wollen wir gewinnen. Andererseits sind es alles Musikerkameraden, die auftreten, und es macht einfach auch Spass zu sehen, was die anderen alles auf die Beine gestellt haben.

 

JMK und Social Media

Die Jugendmusik Kreuzlingen ist auf Facebook und Twitter präsent und werde gemäss dem Medienverantwortlichen auf beiden Plattformen zeitnah von ihren Erlebnissen im "Kampf der Orchester" berichten. Orchestrale Eindrücke der JMK gibt es zudem auf youtube. Generelle  Informationen liefert die Homepage der Jugendmusik. (rom)

 

Die Moderatoren Nicole Berchtold und Sven Epiney sowie Patrick Hässig (rechts), Gastmusiker bei der Jugendmusik Kreuzlingen.
(Bilder: SRF/Oscar Alessio/Mirco Rederlechner)


 

www.srf.ch

Kommentare werden geladen...

Kommt vor in diesen Ressorts

  • Musik
  • Bühne

Kommt vor in diesen Interessen

  • Jugendliche
  • Medien

Werbung

„Der Thurgau ist ein hartes Pflaster!“

Wie ist es im Kanton für junge Musiker:innen? Wir haben mit einigen von ihnen gesprochen!

Unsere neue Serie: «Wie wir arbeiten»

Unsere Autor:innen erklären nach welchen Grundsätzen und Kriterien sie arbeiten!

Was bedeutet es heute Künstler:in zu sein?

In unserer Serie «Mein Leben als Künstler:in» geben dir acht Thurgauer Kulturschaffende vielfältige Einblicke!

Fünf Dinge, die den Kulturjournalismus besser machen!

Unser Plädoyer für einen neuen Kulturjournalismus.

Eine verschleierte Königin

Einblicke ins Leben der Künstlerin Eva Wipf: Hier geht's zu unserer Besprechung der aktuellen Ausstellung im Kunstmuseum Thurgau.

15 Jahre Kulturkompass

Jubiläumsstimmen und Informationen rund um unseren Geburtstag.

«Kultur trifft Politik» N°I

Weg, von der klassischen Podiumsdiskussion, hin zum Austausch und zur Begegnung. Bei der ersten Ausgabe am Mittwoch, 27. November geht es um das Thema "Räume".

Kultur für Klein & Gross #22

Unser Newsletter mit den kulturellen Angeboten für Kinder und Familien im Thurgau und den angrenzenden Regionen bis Ende Januar 2025.

#Kultursplitter im November/Dezember

Kuratierte Agenda-Tipps aus dem Kulturpool Schweiz.

"Movie Day": jetzt für 2025 bewerben!

Filme für das 12. Jugendfilm Festival können ab sofort angemeldet werden. Einsendeschluss der Kurzfilme für beide Kategorien ist der 31.01.2025

Ähnliche Beiträge

Musik

Mit leisem Stift und wachen Sinnen

In der neuen Serie „Wie wir arbeiten“ erklären thurgaukultur-Autor:innen nach welchen Kriterien sie arbeiten und was es alles braucht bis ein Text fertig ist. Unsere Musikkritikerin macht den Auftakt. mehr

Musik

Gesucht: Junge Talente aus der Ostschweiz

Noch bis zum 1. September können sich Jugendliche für eine der «bandXost»-Qualifikationen anmelden. Der Gewinn: Ein eigenes Album aufnehmen und auf den Festivalbühnen der Ostschweiz stehen. mehr

Bühne

Aufklärung durch Theater

Beim Forumtheater kann das Publikum aktiv in die Geschichte eingreifen. Das Theater Bilitz versucht das jetzt bei einem heiklen Thema – sexuelle Grenzübertritte. mehr