von Brigitta Hochuli, 08.01.2014
KIK vor dem Start!

Das KIK Kabarett in Kreuzlingen startet ausverkauft am 11. Januar. Weiter im Programm geht‘s mit geballter Ladung am 6. Februar. Bernhard Weishaupt, Präsident des KIK-Kulturvereins, wünscht sich für das Festival noch mehr Aufmerksamkeit.
Interview: Brigitta Hochuli
Herr Weishaupt, als Präsident des Kulturvereins KIK sind Sie nicht direkt in die Programmgestaltung involviert, deshalb aus etwas Distanz: Was ist dieses Jahr charakteristisch?
Bernhard Weishaupt: Kabarettprogramme lassen sich kaum miteinander vergleichen. Denn was haben zum Beispiel die Wortmaschine Malsmheimer mit den wortlosen Ohne Rolf gemeinsam? Ich denke, das Charakteristischste am KIK-Programm ist, dass man in jede Vorstellung gehen kann und bestimmt hochklassige Künstlerinnen und Künstler zu sehen bekommt. Bei über hundert KIK-Vorstellungen kann ich mich nur gerade an einen einzigen Abend erinnern, wo ich nicht stolz war, KIK-Präsident zu sein.
Und worauf freuen Sie sich persönlich am meisten?
Bernhard Weishaupt: Ich freue mich wie gesagt wieder auf alle Veranstaltungen - am meisten allerdings auf Alfred Dorfer. Wohl nur ein Österreicher kann so treffend intelligenten schwarzen Humor mit derart viel Charme verbinden.
Es ist die erklärte "Vision" des Trägervereins, dass Kreuzlingen "Kabarettstadt am Bodensee" werde. Das war allerdings schon vor zehn Jahren die Absicht - ist sie nicht längst Tatsache?
Bernhard Weishaupt: Das mag Tatsache sein. Nur haben das in der Kabarettstadt Kreuzlingen leider noch einige nicht gemerkt. Und ausserhalb sind‘s noch weniger: Ich kann mich an eine Schlagzeile im „Tages-Anzeiger“ erinnern, wo die Schweizer Premiere eines Hader-Programms gefeiert wird - ein Jahr, nachdem wir dieses Programm bereits hatten.
Klingt etwas desillusioniert.
Bernhard Weishaupt: Was Programmchef Micky Altdorf hier jedes Jahr auf die KIK-Bühne bringt, ist stets hochklassig und hätte wohl auch noch mehr Aufmerksamkeit verdient.
Herr Weishaupt, Sie sind Deutschlehrer an der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen - vermitteln Sie Kabarett als Kulturstoff und muss oder müsste man dazu ein lustiger Mensch sein?
Bernhard Weishaupt: Lustig genug wäre ich wohl. Als Deutschlehrer liegen mir jedoch vor allem die Literatur und das Buch am Herzen. Auch müssen meine Schülerinnen und Schüler ja nicht unbedingt meinen Hobbys frönen. Aber der Umgang mit Sprache, vor allem der gesprochenen Sprache, kann oder könnte man mit Kabarett natürlich schulen. Konkret haben wir einmal ein Slam-Poetry-Projekt gemacht, bei dem die Schülerinnen und Schüler Texte selber geschrieben und vorgetragen haben. Und der Übergang von Poetry-Slam und Kabarett ist ja doch fliessend.

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