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von Brigitta Hochuli, 27.02.2013

Kunstraum eröffnet Kunstjahr 2013

Kunstraum eröffnet Kunstjahr 2013
Kunstraum eröffnet Kunstjahr 2013: Am 1. März haben Rachel Lumsden und Anne Lorenz Vernissage. | © Brigitta Hochuli

Am 1. März haben Rachel Lumsden und Anne Lorenz Vernissage. Die eine mit Ölbildern, die andere mit einer 3-Kanal-Videoarbeit. Eine sehr gegensätzlich Annäherung an den Menschen, seine Geschichte und die Liebe.

Brigitta Hochuli

Die Einladungskarte zur neuen Ausstellung im Kunstraum Kreuzlingen zeigt eine Frau, deren Kopf zu explodieren scheint. Die aus England stammende und seit drei Jahren in Arbon arbeitende Künstlerin Rachel Lumsden hat das Bildmotiv von einem alten Polizeifoto übernommen. Es handelt sich um das Phänomen der „spontaneous human combustion“, erklärt sie im Gespräch. Der Titel der Ausstellung - „Drunk in Charge of a Bicycle“ ist ein Gesetz aus dem Jahr 1872. Eine weitere Bildfigur stellt Miss Havisham aus dem Roman „Grosse Erwartungen“ von Charles Dickens dar. „Wir Briten sind eine literarische Kultur.“ Seit 12 Jahren lebt die Künstlerin in der Schweiz. In dieser Zeit habe sich ihr Blick auf die eigene Herkunft allerdings verändert. Auf ihren grossflächigen Ölgemälden entdeckt man Farbschichten. „Es ist ein längerer Prozess mit vielen Pinselkilometern, bis es zur Kollision zwischen Malerei und Inhalt kommt“, sagt Rachel Lumsden und darauf muss man sich einlassen.

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Im Tiefparterre des Kunstraums zeigt die Deutsche Anne Lorenz unter dem Titel „She loves me she loves me not“ eine 24 Minuten dauernde meditative 3-Kanal-Videoarbeit. Entstanden ist sie in Indien. Die Künstlerin hat Alltagsszenen im Studio nachinszeniert. Entstanden sind intensive Körper-Bilder der Ruhe im Lärm der Grossstadt Bangalore. Anne Lorenz lebt in Zürch und hat ihre Ausbildung in Edinburgh und London durchlaufen. Der Titel ihrer Arbeit erklärt sich in poetischen Aufnahmen eines Blumenkranzknüpfers.

Video:


Das Jahresprogramm

Im Kunstraum sind im laufenden Jahr weitere spannende Angebote geplant. Am 18. April findet das Preiskonzert von MusicaNeo statt, von Mitte Mai bis Ende Juni zeigt Irina Pollin Fotografien und Susanne Hofer eine Videoinstallation. Im September lässt Prokurator Richard Tisserand auf dem Boulevard Kreuzlingen temporäre Installationen vornehmen und im gleichen Monat zeigt der Winterthurer Florian Toberer mit „Saga B“ performatives Theater. Der Oktober und November gehören dann ganz der Werkschau 2013 der Kulturstiftung des Kantons Thurgau. Höhepunkt des Jahres ist aber am 7. Dezember die Verleihung des Adolf Dietrich-Förderpreises. Der Preistäger wird demnächst bestimmt.

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Neben dem Kunstraum bietet die Thurgauische Kunstgesellschaft im Jahr 2013 drei Sommernachmittage im Dietrich-Haus in Berlingen. „Das hält Adolf Dietrich lebendig und auch ein wenig die Welt am Untersee“, sagt Präsident Karl Studer. Weiter plant die Kunstgesellschaft Architekturreisen ins Oberengadin und ins Bergell. Die jährliche „Soirée“ findet im Kunstraum am 1. Juni statt und im Oktober gibt‘s unter Leitung von Sibylle Omlin eine Reise zur Biennale in Vendig.

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Beide, Prokurator Richard Tisserand und Präsident Karl Studer, arbeiten mit an einem Konzept für die künftige kulturelle Ausrichtung von Kreuzlingen. Tisserand wünscht sich für die Stadt einen urbanen Charakter und für ein künftiges Kulturzentrum den Einbezug der Schulen vor Ort.

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✘ TZ-Vernissageberichte hier und hier

 

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