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Präsidentin tritt zurück

Präsidentin tritt zurück
Abschied nach acht Jahren: Claudia Rüegg verlässt Ende 2016 die Kulturstiftung des Kantons. | © Brigitta Hochuli

Die Präsidentin nimmt ihren Hut: Claudia Rüegg verlässt zum Ende des Jahres die Kulturstiftung des Kantons. Sie gehe mit einem lachenden und weinenden Auge verrät die scheidende Stiftungsrätin in einem zweiseitigen Brief

Von Michael Lünstroth 

Die Entscheidung, jetzt zurückzutreten, habe sie schon vor anderthalb Jahren getroffen, schreibt Claudia Rüegg in ihrem Brief. Damals habe sie den Stiftungsrat darüber informiert und ihm so die Gelegenheit gegeben die Nachfolgeregelung mit Ruhe und Umsicht anzugehen. Sie gehe nun "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", schreibt Rüegg. Ihr Abschied erfolgt in einer schwierigen Zeit für die Kulturstiftung. In den letzten Monaten gab es immer wieder Kritik an der Fördermittel-Vergabepraxis der Stiftung. Einen Zusammenhang zwischen diesen Vorwürfen und dem jetzigen Rücktritt soll es aber nicht geben.

"Ich blicke zurück auf acht Jahre der bereichernden Auseinandersetzung mit Kultur und Kulturschaffenden im Kanton. Mit Sicherheit werde ich die Begegnungen und Diskussionen mit Stiftungsrätinnen und –räten und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen des Stiftungsbüros hie und da vermissen. Und doch freue ich mich darauf, mich wieder vermehrt und vertieft meinen eigenen Projekten zuwenden zu können", heisst es in dem Brief. Seit 2008 sass Rüegg im Stiftungsrat, 2010 wurde sie Präsidentin und übernahm das Amt von Humbert Entress.

Ihre Nachfolgerin als Stiftungsrätin und Präsidentin wird jetzt Renate Bruggmann. Sie sitzt seit 2010 im Stiftungsrat. Claudia Rüegg zeigt sich glücklich mit der Auswahl: "Renate Bruggmann hat in diesen sechs Jahren die Arbeit der Kulturstiftung wesentlich mitgeprägt, sie ist vertraut mit den internen Abläufen und dem kulturellen Leben im Kanton. Zusätzlich kennt sie, aufgrund ihrer langjährigen Arbeit als Kantonsrätin und Gemeinderätin, das politische Umfeld im Kanton à fonds. Beide Aspekte sind wichtig für das gedeihliche Wirken der Kulturstiftung und so ist der Stiftungsrat glücklich, dass sich Renate Bruggmann bereit erklärt hat, das Amt der Präsidentin zu übernehmen."

 

 

Der Brief in voller Länge

Sehr geehrte Damen und Herren

Liebe Freundinnen und Freunde

Liebe Kulturschaffende

 

Bereits vor anderthalb Jahren habe ich den Stiftungsrat darüber informiert, dass ich nach zwei Amtszeiten, also insgesamt acht Jahren, per Ende 2016 als Präsidentin und Stiftungsrätin der Kulturstiftung des Kantons Thurgau zurücktreten werde. So bot sich dem Stiftungsrat die Möglichkeit, meine Nachfolge als Präsidentin und Stiftungsrätin mit der notwendigen Ruhe und Umsicht anzugehen.

 

Das ist mittlerweile geschehen und es freut mich mitteilen zu dürfen, dass der Stiftungsrat Frau Renate Bruggmann zur Präsidentin gewählt hat. Renate Bruggmann wurde 2010 in den Stiftungsrat gewählt. Sie hat in diesen sechs Jahren die Arbeit der Kulturstiftung wesentlich mitgeprägt, sie ist vertraut mit den internen Abläufen und dem kulturellen Leben im Kanton. Zusätzlich kennt sie, aufgrund ihrer langjährigen Arbeit als Kantonsrätin und Gemeinderätin, das politische Umfeld im Kanton à fonds. Beide Aspekte sind wichtig für das gedeihliche Wirken der Kulturstiftung und so ist der Stiftungsrat glücklich, dass sich Renate Bruggmann bereit erklärt hat, das Amt der Präsidentin zu übernehmen.

 

Mein Abschied erfolgt mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Ich blicke zurück auf acht Jahre der bereichernden Auseinandersetzung mit Kultur und Kulturschaffenden im Kanton. Mit Sicherheit werde ich die Begegnungen und Diskussionen mit Stiftungsrätinnen und –räten und die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen des Stiftungsbüros hie und da vermissen. Und doch freue ich mich darauf, mich wieder vermehrt und vertieft meinen eigenen Projekten zuwenden zu können.

 

An dieser Stelle bietet sich mir eine Gelegenheit Dank auszusprechen. An meine Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat und Gioia Dal Molin, Caroline Minjolle und Gabriela Steiger von unserem Stiftungsbüro geht ein herzlicher Dank für die gute Diskussionskultur und die Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit, aber auch für ihr unermüdliches Engagement und die nicht nachlassende Sorgfalt, für ihre Gedanken und Ideen.

 

Danken möchte ich dem Regierungsrat des Kantons Thurgau für das mir entgegengebrachte Vertrauen und die Unterstützung und dem Kulturamt des Kantons Thurgau für die jederzeit erfreuliche, offene und konstruktive Zusammenarbeit. Danken möchte ich schliesslich den Kulturschaffenden und Kulturinteressierten im Kanton, denn neben der manchenorts atemberaubenden Landschaft sind es die Gespräche mit diesen Menschen und die Auseinandersetzung mit ihren Positionen und Werken, die mich immer wieder für den Thurgau gewinnen.

 

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